Ich war gerade dabei meine Tasche mit kleinem Kram zu packen, als es klingelte. Ben lächelte mich, charmant wie immer, an. ,,Bereit?'', fragte er und hielt mir seinen Arm hin. ,,Kommt ganz drauf an, was wir jetzt machen.'', antwortete ich und hakte mich bei ihm ein. Zusammen gingen wir zu Bens Auto und fuhhren los. Wo auch immer Ben hin wollte. Die Fahrt war kurz und ruhig. Ich starrte gespannt auf die Straße und versuchte zu erkennen, wo wir hinfuhren und Ben war damit beschäftigt den Wagen auf der mittlerweile schon glatten Straße unfallfrei zu unserem Ziel zu bringen. Kurz bevor wir ankamen entdeckte ich ein Schild auf dem eine Eisfläche zu sehen war. Okay, das beunruhigt mich jetzt, dachte ich und biss mir ein wenig auf die Unterlippe. Wenig später waren wir da. Eine Eislaufhalle. Will er, dass ich dort Menschen verletze? Ich will nicht wissen, gegen wen ich alles laufen würde. Langsam stieg ich aus und starrte die Halle an. ,,Ist irgendwas?'', fragte Ben mich und runzelte die Stirn. ,,Ich kann nicht eislaufen'', nuschelte ich in meinem Schal. ,, Was?'', fagte Ben nochmal. ,,Ich kann nicht eislaufen.'', sagte ich lauter und sah ihn an. ,,Dann lernst du es eben.'', antwortete ben und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie. Na das kann ja heiter werden.
Nachdem wir uns Schuhe ausgeliehen und sie angezogen hatten, gingen wir zum Eis. Ben stellte sich als erster drauf und hielt mir dann beide Hände hin. Ich ergriff sie und ließ mich von Ben auf das Eis ziehen. Ich kniff meine Augen fest zu. Wenn ich schon jemanden umlaufe will ich es nicht auch noch sehen! ,,Du kannst die Augen wieder aufmachen'', sagte Ben leise lachend und sah mich an. Ich tat wie mir geheißen und klammerte mich nach einem kleinen Wackler an Ben. Der lachte und verschränkte seine Finger mit meinen. ,,Wir laufen jetzt ein wenig, ok?'', sagte er und zog mich langsam mit sich mit. Ich musste nichts tun, und darüber war ich froh. Man sollte die Katastrophe so lange wie möglich herauszögern, oder? Einige Minuten herumziehen lassen später läuft Ben an den Rand. ,,Jetzt läufst du alleine.'', sagt er und sieht mich an. ,,W-waaaas? War doch schön mit herumzuziehen.'', antworte ich geschockt. ich muss wohl ziemlich blöd aussehen, denn Ben lacht. ,,Das ist nicht witzig.'', quietsche ich und schlage ihm leicht gegen den Oberarm. Dabei wackelte ich ein wenig und kämpfte mit dem Gleichgewicht. Muss ich erwähnen, dass ich verloren habe? Ich fiel auf meinen Po und brachte Ben damit noch mehr zum lachen. Mistkerl. ,,Gehts dir gut?'', fragte er immer noch lachend und half mir auf. ,,Nein, alles bestens.'', antwortete ich. ,,Siehst du das? Willst du das verantworten?'', setzte ich noch hinzu und sah ihn aufmerksam an. Er nickte und zog mich an der Hand wieder von der Bande weg. Dann ließ er mich los. ,,Mistkerl'', fluchte ich. Ben lachte. ,,Hör auf zu lachen du Blödmann. Sonst komm ich dir da hin.'', murmelte ich und versucte mich kein Stück zu bewegen. Ben entfernte sich etwas von mir. ,,Dann komm doch Joleen.'', lachte er und entfernte sich immer weiter. Ich setzte mich also in Bewegung und versuchte ihm zu folgen. Naja, ich versuchte es. Nach einer Weile wurde mir das langsam Fahren zu blöd und so lief ich immer schneller, bis ich fast gegen Ben krachte. ,,Hast du das gesehen? Ja? Oh mein Gott, das hab zum ersten Mal geschafft ohne andere umzulaufen'', sagte ich begeistert und sah Ben mit leuchtenden Augen an. ,,Ja, hab ich. War doch gar nicht so schwer, oder?'', fragte Ben. Seine Haare waren vom Wind etwas zerzaust und ließen ihn wie einen kleinen Jungen aussehen. ,,Hey, willst du meine Leistung in Frage stellen? Das war schwer, ok?'', sagte ich grinsend und lief zum Ausgang.
Nachdem wir vom Eis runter waren, waren wir noch etwas kleines trinken. Ben erzählte mir von seinen Geschwistern in England, wie er zur Musik gekommen war und wie London ist. Ich hatte einfach nur zugehört. Seine Stimme war so angenehm. Jetzt saßen wir im Auto und er fuhr mich zu mir nach Hause. Als wir ankamen murmelte er etwas unverständliches. ,,Was hast du gesagt?'', fragte ich und sah ihn lächelnd an. ,,Nichts. Wir sehen uns.'', sagte er und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich stieg aus und verschwand im Haus. Sonntag sollte ab jetzt wohl kein Nichtsnutz-Tag mehr sein.
