7. What you can and can't do
Als Sesshomaru seine Lippen langsam von denen der jungen Frau löste, hatte er da Gefühl etwas getan zu haben, was er längst hätte tun sollen. Er sah ihr in die Augen und bemerkte trotz dessen das Lächeln auf ihren Lippen, obwohl er mehr nach Ablehnung gesucht hatte, aus Angst, sie würde ihm genau das zeigen.
"Ich verstehe es.", sagte sie schließlich und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, "Ich werde auf dich hören, keine Sorge. Ich weiß dass du dir nur Sorgen um mich machst."
"Ich möchte dich nicht einsperren, also werde ich sehen, was sich machen lässt. Zumindest in meinem Schloss solltest du dich gefahrlos bewegen können."
Er nahm ihre Hand und strich sanft über ihren Handrücken, schenkte der jungen Frau zumindest ein Lächeln, auch wenn sie sicher die einzige bleiben würde, die es sah und ging langsam mit ihr durch den Garten zurück zum Schloss, wo er von einer seiner Wachen abgefangen wurde.
"Wir haben eine Nachricht aus dem Süden erhalten. Akuma beginnt Truppen aufzustellen, mein Herr. Scheinbar befinden wir uns im Krieg...", es war ein junger Krieger, welcher erst nach seinem Vater hier her gekommen war und somit auch nicht mit Krieg umzugehen wusste. Sesshomaru sah es ihm an, wie er es Rin ansah und es war sicher nicht allzu vorteilhaft, Angst im Blick eines Kämpfers lesen zu können.
"Sag mir, hast du Angst weil es der erste Krieg ist, den du erlebst oder hast du Angst vor dem Gegner? Denkst du, ich wäre ihm nicht gewachsen oder wirst du beherrscht von der Angst nicht zurück zu kehren?", seine goldenen Augen ruhten auf dem jungen Mann, welcher scheinbar ein wenig mit sich zu kämpfen hatte, wie er denn nun antworten sollte, während er selbst sanft die Hand der jungen Frau drückte und aus den Augenwinkeln beobachten konnte, wie sie sich etwas entspannte. Er schenkte ihr Ruhe und etwas Kraft.
"Ich... Ältere Krieger zweifeln, ob ihr einen Krieg führen könnt, wie euer Vater...", erwiderte er schließlich, "Es verunsichert uns jüngere, die Geschichten eures Vaters zu hören und die Worte der Alten, wenn sie euch einschätzen, Herr."
"Ihr zweifelt also... Wie töricht von euch. Versammel alle auf dem großen Platz vor dem Schloss. Wenn Akuma der Meinung ist, er muss mich herausfordern, dann wird er mich kennenlernen und elendig an seiner Niederlage zugrunde gehen."
Der Weißhaarige strich nun erneut über den Handrücken der jungen Frau neben ihm und sah sie an, als der Junge verschwunden war.
"Es ist alles gut, du musst dir keine Sorgen machen.", sagte er leise und küsste ihre Stirn, was sie sofort noch mehr beruhigte, alle Angst wich aus ihrem Blick, als könne nicht ihr die Angst besser nehmen als er.
Rin nickte nun leicht: "Ich vertraue dir Sesshomaru-sama und ich werde immer daran glauben das ich bei dir sicher bin."
"Ich bringe dich auf das Zimmer, dann werde ich mich um diese Angelegenheit kümmern müssen. Es tut mir leid dass ich nicht mehr Zeit bei dir verbringen kann."
"Das ist in Ordnung.", sagte sie sofort, als würde sie seit Jahren an seiner Seite stehen und über seine Aufgaben bestens informiert sein, "Ich werde warten bis du wieder kommst."
Mit einem leichten Lächeln brachte er Rin zurück zu dem Zimmer. Er strich kurz durch ihre Haare und küsste sanft ihre Stirn, bevor er wieder zu der Tür ging und auf den Flur trat.
"Ruf Inuoka wenn du etwas brauchst.", sagte er, bevor er die Schiebetür schloss und das Schloss durchquerte. Bevor er nach draußen trat atmete Sesshomaru tief durch. Das seine Leute an ihm zweifelten missfiel ihm sehr, doch er würde es sicher nicht dabei belassen.Als der Weißhaarige auf den Platz trat, verstummten die Gespräche, welche von den dort anwesenden Kriegern geführt wurden. Seine Goldenen Augen wanderten über die Menge, die trotz seiner Anwesenheit keine Ordnung in ihre Reihen brachte, also seufzte er leicht.
"Ich weiß nicht was ihr hier tut oder ob ihr wirklich so vergesslich seid, aber bei meiner letzten Ansprache wusstet ihr noch, wie die Reihen aussehen sollten!"
Langsam kam Bewegung in die Reihen und sie stellten sich doch wieder so auf, wie er es erwartete. Ob die vorherige Unordnung ein unterschwelliges Statement gewesen sein sollte, wusste er nicht. Da sich Sesshomaru selbst allerdings ungern kritisieren ließ, interessierte es ihn jedoch auch nicht sonderlich.
"Nun gut. Wahrscheinlich wissen nach dieser fröhlichen Diskussionsrunde auch alle, dass Akuma sich scheinbar auf einen Krieg vorbereitet, weil er der Meinung ist, ich könnte nicht kontern. Zu eurer Schande habe ich vernommen, dass manche von euch es ebenso sehen.", begann er etwas ruhiger, bevor sein Ton härter wurde, "Aber ich mag es nicht wenn man an mir zweifelt! Und ich schätze es auch nicht, wenn man mir nicht den nötigen Respekt entgegen bringt. Wenn ihr überzeugt seid, Akuma wäre besser, dann wechselt die Seiten bevor ihr Feiglinge auf der Gewinnerseite steht! Bevor ich also weiter rede... - Möchte noch jemand gehen?"
Plötzlich rührte sich in den Reihen keiner mehr und dem Weißhaarigen entfuhr wieder ein Seufzen. Es schlug ihm ein wenig auf die Nerven, dass die Krieger so entscheidungsfreudig waren.
"Keiner? Gut. Dann würde ich jetzt gern den vollständigen Bericht hören, denn 'Akuma bereitet sich scheinbar auf einen Krieg vor' kann ja nicht alles sein." fuhr er fort und nach kurzem Zögern trat einer seiner Kommandanten vor.
"Bisherige Berichte sind noch sehr lückenhaft, doch wir wissen dass er seine Truppen sammelt. Er ruft nur die geschulten Soldaten zusammen und spricht mit den Kleinen Herrschaftsgebieten an der Grenze. Desweiteren scheint er mit einem alten Dämon im Süden zu reden, dessen Magie... Fragwürdig ist. Wir werden wohl kaum eine Chance haben wenn sie zusammenarbeiten sollten. Es handelt sich dabei um- "
"Wir kommen auf die fragwürdige Magie gleich noch einmal zurück.", unterbrach Sesshomaru den Mann schroff und ließ seinen Blick über die Reihen wandern bevor er befahl, "Kommandanten vor treten."
Dem Befehl wurde langsam und nach einem weiteren Zögern Folge geleistet.
"Takuma, stell kleine Gruppen aus vier bis fünf Leuten zusammen. Deine Truppe bewegt sich größtenteils ungesehen, das sollte Ihnen helfen. Ich will dass diese Teams den Bereichen an der Grenze Bescheid geben. Sie sollen so unauffällig wie möglich eine Verteidigung mit Wachposten errichten. Keine Kampftruppen aufstellen, nur Wachen. - Hajime, stell' Gruppen von drei Leuten auf. Zwei Kämpfer, ein guter Bote. Ich habe bereits mit mehreren ehemaligen Verbündeten meines Vaters Kontakt aufgenommen, ich brauch Leute die diese Verhandlungen weiter führen. - Matsuoka, kümmer dich darum das die Informationen unserer Leute besser durch kommen. - Torou, stell' zwei Teams aus fünf Leuten zusammen, die zu den Herrschern im Norden und Osten gehen. Ich will nicht dass sie sich einmischen, wir brauchen keinen Krieg an mehreren Fronten.", begann er die Aufgaben zu verteilen, bis sich einer der verbleibenden Kommandanten zu Wort meldete.
"Was machen wir mit unserer Verteidigung? Sie werden doch das Schloss nicht mit solch mangelnder Bewachung zurück lassen."
"Ich lass gar nichts zurück, ich will Akuma nur in dem Glauben lassen er hat einen Vorteil. Auch er wird auf die Idee gekommen sein, Beobachter zu schicken, also bleibt die Bewachung dieses Schlosses, wie sie ist. - Kommen wir jetzt noch Mal auf diese fragwürdige Magie zurück. Sprich, ich höre deine Worte."
Der Kommandant, welcher bereits vorher den Bericht gemacht hatte, schien nicht sonderlich begeistert, doch er folgte der Anweisung.
"Es handelt sich wohl um eine Magie welche Tote befehligen kann oder etwas Derartiges... Ihm werden jedenfalls große Erfolge in Kriegen im Süden nachgesagt, weil seine Armee 'unerschöpflich' ist. Ich fürchte wenn es zu einer Einigung kommt werden wir-"
"Unterliegen, Jaja. Ich habe diese Botschaft bereits beim ersten Mal verstanden.", unterbrach Sesshomaru ihn erneut, "Meinetwegen, dann werden sie Sagawara, sich darum kümmern mehr darüber heraus zu finden. - Orahara, kümmern Sie sich darum das die Bewachung und Verteidigung dieses Schlosses bestehen bleibt. - Naoi.", Sesshomaru wandte sich dem letzten Kommandanten zu, welcher ihn ansah. Der Mann mit den bereits leicht grauen Haaren hatte schon sehr viele Erfahrungen mit dem Krieg gemacht und war zudem eine Person, die der Weißhaarige sehr zu schätzen wusste, da er mit seinem Vater lange zusammengearbeitet und gute Strategien erstellt hatte.
"Mein Herr.", der Mann trat vor, zeigte keine Zweifel an ihm, wie es die anderen Kommandanten taten und blickte ihm entschlossen entgegen.
"Ich brauche einen Rat von dir, wir werden unter vier Augen darüber reden, wie deine Truppe weiter verfährt."
"Wie Ihr wünscht Sesshomaru-sama."
"Gut, der Rest hat seine Aufgaben, macht euch an die Arbeit und denkt daran dass es Krieg ist, also steuert ein etwas höheres Tempo an und seid nicht so schlampig wie sonst!"
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Im Kirschblütenregen
Fanfiction"Ich war das Warten leid.", entgegnete sie, "Ich hatte so sehr gehofft das hinter deinen Worten kein Abschied stecken würde, aber du bist nie wieder gekommen. Jeder sagte es würde an mir liegen, daran das ich ein Mensch bin, aber ich wollte es nicht...