Kapitel 16

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Melanies Sicht

Ich saß auf der Terrasse und beobachtete Tim, wie er im Pool schwamm. Die Sonne schien und es war ziemlich war. Ich strich mir über meinen runden Bauch. Seit der Entführung waren jetzt schon vier Tage vorbei und ich hatte Claire nicht mehr gesehen. Leika lag in der Sonne und schlief. „Wir müssen noch zum Arzt.“, sagte Tim und trocknete sich ab.

„Ja.“, sagte ich und stand auf. Sofort half mir Tim. „Tim!“, sagte ich.

„Du bist hoch schwanger!“, sagte er und stützte mich. Dann brachte er mich in das Haus. Ich lief die Treppen hoch und ging in mein Zimmer. Dort zog ich mir einen weiten Pulli und eine weite Hose an und schminkte mich neu. „Melanie! Wir müssen zum Arzt!“, schrie Tim. Der Arzt war der Arzt von dieser Gang, die uns entführt hatten um sich bei Jonas und Tony zu rächen. Als ich fertig war ging ich zur Treppe. Tim stand unten und schaute auf sein Handy.

„Wann kann ich Claire sehen?“, fragte ich. Er sah zu mir.

„Ich weiß es nicht.“, sagte er. Ich lief die Treppe runter. „Wann soll dein Kind kommen?“, fragte Tim.

„Eigentlich in drei Wochen.“, antwortete ich. Tim nahm unsere Jacken und den Autoschlüssel und öffnete die Haustür. Sein BMW stand schon vor der Tür und ich stieg mit der Hilfe von Tim ein. Dann fuhren wir los. Die Fahrtzeit betrug weniger als fünf Minuten. Dann waren wir da und wir gingen in das Haus.

„Hallo! Setz dich in das Arztzimmer!“, befahl er mir.

„Frank!“, ermahnte Tim ihm. Ich wollte keinen Streit, also ging ich in den Behandlungsraum und setzte mich auf einen Stuhl. Von draußen hörte ich leise Stimmen.

„Das Kind werden wir behalten, aber sie muss weg.“, sagte Frank.

„Ich liebe sie!“, sagte Tim. Wow. Er liebte mich? Oh mein Gott!

„Tim, es war so ausgemacht. Die andere darf hier bleiben, weil sie Phillipps Schwester ist. Aber sie ist kein Teil von uns!“, schrie der Doktor. Jetzt reichte es mir. Ich entdeckte die Hintertür und lief zu ihr. Leise öffnete ich sie und schritt ins Freie. Dann lief ich den Weg zu unserem Haus zurück. Doch bevor ich dort ankam, bog ich einen kleinen Weg ab und entdeckte ein weiteres Haus. Es war größer und ich lief zu einem Fenster. In dem Haus lag Claire auf einen weißen Sofa. Sonst entdeckte ich niemanden. Doch dann kam Phillipp und ich musste verschwinden. Jetzt wusste ich, wo Claire war. Ich ging den Weg zurück und lief den Hauptweg entlang. Am Haus angekommen ging ich zum Pool. Dort lag Leika in der Sonne.

„Komm! Bring mir den Schlüssel!“, sagte ich und Leika sprang auf. Sie lief zur Hundeklappe und stieg in das Haus. Nach einer Weile kam sie mit den Schlüsseln zurück und ich ging zur Hintertür. Ich schloss sie auf und verschloss sie von innen. Unauffällig legte ich den Schlüssel auf den Platz und lief die Treppen hoch. Leika folgte mir und gemeinsam legten wir uns auf das Bett. Wie kann man nur denken, dass ich mein Kind abgebe? Oder bei ihnen lasse, während sie mich wegbringen? So was war krank. Ich drehte mich um und blickte in die braunen Augen von Tim. Ich schrie.

„Steh auf!“, befahl er. Ich stand auf und ging zum Fenster.

„Weißt du, was Schildkröten machen, wenn sie ihre Eier gelegt haben?“, fragte ich.

„Sie verschwinden einfach.“, antwortete er.

„ Und was machen Löwen?“, fragte ich.

„Sie ziehen ihre Jungen groß und kämpfen um sie. Aber warum willst du das wissen?“, sagte Tim.

„Weil ich dir sagen will, dass ich alles gehört habe. Jedes Wort.“, antwortete ich.

„Oh nein!“, sagte er.

„Jedes verdammte Wort. Jedes-“, fing ich an, aber ich wurde durch einen Schmerz unterbrochen. „Ah!“, schrie ich und brach zusammen. Tim fing mich auf.

„Ganz ruhig! Ruhig durchatmen!“, sagte er. Er legte mich auf mein Bett und zog sein Handy aus der Tasche.

„Wehe du rufst Frank an!“, drohte ich. „Ich hole es so auf die Welt.“, sagte ich und presste.

„Nein!“, sagte Tim, doch ich hörte nicht auf ihn. Ich wollte meinen Sohn auf die Welt bringen, ohne das mir jemand meinen Sohn wegnahm. Irgendwann hörte ich dann das Schreien. „Es ist ein Junge!“, sagte er.

„Luca. Er soll Luca heißen!“, sagte ich und nahm ihn in die Arme. Seine Augen waren braun. Es war ein schönes braun und sah meinen Vater ähnlich. Tim hatte ein Babybett gebracht und legte ihn darein.

„Tolle Arbeit!“, sagte Tim und legte mir ein nasses Tuch auf die Stirn.

„Ich liebe dich auch!“, sagte ich und zog ihn auf meine Lippen. Wir küssten uns und ich musste feststellen, dass er sehr gut küssen konnte. Tim legte sich neben mich und ich schlief auf seiner Brust ein. Das war ein Tag. Erst bekam ich mit, dass sie mich wegbringen würden, aber meinen Sohn behalten würden und dann kam er auf die Welt. Außerdem hatte Tim mir seine Liebe gestanden und jetzt lagen wir neben einander. So viel Stress und keine Pause. Zum Glück gab es dann ein Kindermädchen, damit wir Ruhe hatten. Ich wusste nicht, ob wir zusammen waren, aber dass er neben mir lag, fühlte sich gut an. Sogar ziemlich gut. Wenn wir zusammen waren, hatten wir eine kleine Familie.

Fight for meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt