Kapitel 18

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Claire Sicht

„Claire!“, schrie Mel mir zu doch der Mann hinter mir hatte mich zu fest im Griff. Ich schlug um mich, versuchte mit aller Kraft mich zu wehre, doch es half nichts. Er zog mich ins Auto und das letzte was ich war nahm war, dass Mel die Hunde auf sie hetzte. Danach wurde alles Schwarz.

Langsam schlug ich meine Augen auf. Ich blinzelte ein paar mal, bis ich mich an das helle Sonnenlicht gewöhnt hatte. Langsam drehte ich meinen Kopf in alle Richtungen. Ich lag auf einer Lichtung. Sie war nicht groß, aber von vielen großen Bäumen umgeben. Vorsichtig setzte ich mich auf. Vögel zwitscherten um die Wette und ein kleiner Marienkäfer kletterte über meine Hand. Der Himmel war strahlend blau, die Sonne strahlte. Alles in allen war es ein sehr idyllischer Ort. Aber was machte ich hier? Wo ist Melanie? Und Lilly und Leika? Wo sind die Leute mit den Masken? Was zum Teufel machte ich hier?

„Claire.“, sagte eine Stimme hinter mir. Schnell drehte ich mein Kopf in die Richtung, von wo sie kam. Ich traute meinen Augen kaum. Das kann nicht sein, was macht er hier?

„Dad?“,  fragte ich leise. Er war damals so sauer, als ich zu Mel und Tom zog. Er war Alkoholiker, hat meine Mum oft im Rausch geschlagen. Meinen Bruder Phillipp und mich, hat er jedoch nie angerührt. Doch damals, als das Jugendamt entschieden hat, dass ich zu Tom ziehen werde, ist er aus gerastet. Er schrie, schlug alles was ihm in die Hände kam um sich. Zu dem Zeitpunkt habe ich beschlossen, nie wieder zu ihnen zurück zu kommen. Ich hatte, wie so oft, tierische Angst vor ihm. Ich schaute meine Familie noch ein letztes mal an, bevor ich mit Tom und Mel ins Auto stieg und wir in unser neues Leben ´fuhren´.

„Was…was machst du hier?“, stotterte ich leise. Er kam immer näher zu mir. Schnell stand ich auf. Er schaute mir direkt in die Augen und antwortete:

„Ich hol dich nach Hause, Schatz. Tom und Melanie sind tot. Sie haben ihre gerechte Strafe bekommen, dafür das sie dich mir weggenommen  haben. Komm mit nach Hause, Schatz!“.

Ich spürte wie mir die Tränen hoch kamen. „NEIN!“, schrie ich.

Schweiß gebadet wachte ich auf. Ganz ruhig, Claire. Du hast nur geträumt. Sie sind ganz sicher noch am Leben. Ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und schaute mich um. Warte, das ist nicht mein Zimmer. Und  auch nicht mein Bett. Wo zum Teufel bin ich? Und plötzlich viel mir alles wieder ein. Ich wurde entführt. Was ist mit Mel? Wo ist sie? Konnte sie entkommen? Und wo bin ich? Vorsichtig stand ich auf. Anscheinend habe ich nette Entführer, ich mein, das Zimmer ist relativ groß. Es besitzt ein großes Bett mit lila Bettwäsche. Der Boden ist mit braunen Laminat verlegt und ein kleiner rechteckiger Teppich liegt neben meinen Bett. Vorsichtig stelle ich mich darauf. Ich habe immer noch die Sachen an, wie vor der Entführung. Langsam gehe ich auf die großen Fenster zu. Als ich nach draußen schau, bleibt mir die Luft weg. Unten ist ein wunderschöner und großer Garten, mit allen möglichen Pflanzen. Bunte Blumen und große, erhabene Bäume zieren den Garten. Es sieht aus wie der Garten einer Prinzessin. Einfach wunderbar.

„Er ist schön, nicht war?“, fragte eine Stimmer hinter mir. Schnell drehte ich mich um. An der Tür stand ein junger Man mit braunen Haaren. Kannte ich ihn nicht. Genau, das ist Phillip? Was zum Teufel machte er hier. Er und sein Kumpel , ich glaube er hieß Tim, haben wir damals mit Claire getroffen, als wir picknicken waren.  Aber vielleicht komme ich besser ich stelle mich erst mal dumm und tu so, als würde ich ihn nicht kennen. Immerhin kannte ich ihn ja auch nicht richtig. Ich hab ihn nur einmal gesehen.

„Wer bist du und was machst du hier?“, fragte ich und ging ein Stück zurück. Er kam näher auf mich zu. Immer größere Stücke ging ich rückwärts, ich wollte ihm nicht zu nah sein. Plötzlich stieß ich gegen etwas Hartes. Warum muss gerade hier die Wand sein?  Phillipp kam immer näher bis er plötzlich vor mir stehen blieb. Nur ca 15 Zentimeter trennten unsere Körper. Langsam bekam ich Angst. Was wollte er von mir?

„Du erinnerst dich nicht mehr an mich? Das ist traurig, Schwesterherz.“, antwortete er und mir viel alles wieder ein. Natürlich. Seine braunen Haare und die wunderschönen braunen Augen die wir beide von unsere Mutter geerbt hatten. Mein Bruder. Den ich über alles liebte.

„Phillipp?“, fragte ich überglücklich und umarmte ihn. Kleine Tränen rollten über mein Gesicht. Ich hatte ihn wieder. Endlich.

„Ja, Claire. Ich hab dich so vermisst. Ich bin so froh dich endlich wieder zu haben!“, flüsterte er mir ins Ohr und strich mir behutsam über meine Haare, so wie er es früher immer tat.

„Ich dich auch. Aber was mach ich hier? Und wo ist Mel?“, fragte ich und löste mich aus der Umarmung. Fragend schaute ich ihn an. Ich wollte endlich antworten.

„Na, na schön langsam. Du und deine Fragen. Melanie geht es gut. Sie ist mit ihrem Sohn  bei Tim.“, antwortete er. Sie hat ein Sohn? Wie er wohl heißt. Aber die Hauptsache ist das es ihr gut geht.

„Wo sind wir, Phillipp?“, fragte ich gerade raus und schaute ihn an. Er grinste leicht und antwortet:

„Wir sind in Amsterdam“.

Fight for meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt