Das Eis bricht

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Abschnitt 3: EVER OURS.

Als Dean zur Party-Gesellschaft zurückkehrte, wurde laut und ausgelassen gefeiert. Um den gläser­nen Wohnzimmertisch versammelten sich Models, Männer in Anzügen und auch Stephen und Castiel. Deans Herz machte einen Sprung.
Da war er also endlich, wirkte lustig und ausgelassen; sein blasses Gesicht vom Einfluss des Alko­hols gerötet, die blauen Augen verklärt. Das dunkelbraune, sonst so ordentlich frisierte Stirnhaar fiel ihm in losen Locken in die Stirn und Dean war sich in diesem Moment sicher nie etwas Schöneres gesehen zu haben. Er saß auf seinem Trenchcoat und trug nur noch sein weißes Hemd, dessen Är­mel bis über die Ellenbogen hochgekrempelt waren. Die blaue Krawatte baumelte locker um seinen Hals und er hielt ein Champagnerglas, von dem er hin und wieder ein paar Tropfen auf seine Hose verschüttete, doch Stephen war bemüht sie abzuwischen. Die beiden wirkten sehr vertraut miteinand­er. Ihre Hände berührten sich häufig und sie tauschten erhitzte Blicke - oder bildete sich Dean das nur ein?
Als Castiel Dean wahrnahm, verschwand das Lachen aus seinem Gesicht. Plötzlich lag so viel Leid in Castiels Augen, dass Dean davor zurückschreckte. Dieser Blick löste Emotionen in ihm aus, die er nicht zulassen durfte. Trotzdem konnte er jetzt nicht einfach davonlaufen. Man erwartete von ih­nen sich zu begrüßen, also ging er zur Couch, streckte die Hand nach Castiel aus und wartete dar­auf, dass er sie schüttelte.
„Schön dich wieder zu sehen.", brachte Castiel hervor. Seine Hand war feucht, heiß und ein Biss­chen zittrig. Die Berührung zuckte wie ein elektrischer Schlag durch Deans Körper und brachte sei­nen Verstand für einige Sekunden zum Aussetzen.
Da war er wieder, dieser Duft. Er trug Dean weit weg, in eine Welt, wo es in Ordnung war, Castiel zu lieben. Eine grüne Landschaft erschien vor seinem inneren Auge, die Menschen um ihn herum verschwanden und es gab nur noch ihn und Castiel. Im Traum legte er die Hände um Castiels Ge­sicht und streichelte seine geröteten Wangen. Noch nie waren ihm diese wunderschönen Augen so nah gewesen...
„Dean, ich möchte dir meine Freunde vorstellen!", sagte Castiel, und die Realität kehrte zurück. „Das ist Bella, unsere Artdirektrice, Justin, Fotograf und Modelbooker, und mein Exmann Stephen, er ist unser Projektmanager."
Die Namen der anderen zogen wie ein lauwarmer Sommerwind an Dean vorbei, während Castiel ihm Stephen als seinen Exmann vorstellte. Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
„...Exmann!?", wiederholte er fassungslos. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein. „Du warst... mit einem Mann verheiratet?!"
„Hast du ein Problem damit?", mischte sich der Fotograf ein und fühlte sich scheinbar persönlich angegriffen.
„Mich dich nicht ein, Justin!" Nun wurde Dean aggressiv. „Das hier geht nur mich und Cas etwas an!"
Sein Blick heftete sich auf Stephen, den er nun mit anderen Augen sah. Dieser widerlich perfekte Supermodel Typ war also Castiels Exmann. Mit einer süßen, devoten Hausfrau hatte er gerechnet, aber nicht mit einem Mann – nicht mit Stephen! Wie sollte er ihm jemals das Wasser reichen? Nicht auszudenken, dass die beiden fünf Jahre verheiratet gewesen waren. Das waren unzählige Nächte, in denen dieser Kerl verschwitzt und stöhnend seinen Castiel geliebt hatte. Die Vorstellung brachte Dean fast um den Verstand.
Niemand im Raum schien Deans Reaktion zu verstehen, nicht mal Rebecca, die nun eine beruhigen­de Hand auf seinen Arm legte. Er schlug sie weg und fauchte „Fass mich nie wieder an, du Mist­stück!"
„Dean, es reicht!", rief Castiel. „Was ist denn in dich gefahren?!"
„Verflucht, Cas! Das kannst du doch nicht ernsthaft fragen!", schrie Dean. Er hätte Stephen und Castiel am Liebsten vor allen Leuten verprügelt, also beschloss er nun zu gehen, bevor es wirklich noch dazu kam.
„So ein homophobes Arschloch...", hörte er einige Besucher sagen und schluckte es herunter. So war er schon früher genannt worden.
Darius rempelte ihn im Vorbeigehen an und wünschte ihm „Noch eine schöne Nacht." Er musste sich zusammenreißen ihm nicht im Hinausgehen den Kopf abzuschlagen.


Während er den schmalen Kieselpfad hinunterstürmte, den er vor einigen Stunden gekommen war, brachen zornige Tränen aus seinen Augen. Jemand hinter ihm rief seinen Namen. Er wusste genau wer und lief noch schneller.
„Dean, warte!" Kurz bevor er den Impala erreichte, holte Castiel ihn ein.
Dean riss die Tür zum Wagen auf, Castiel schaffte es nur ihn vom Einsteigen abzuhalten, indem er ihn am Kragen packte. „Du kannst jetzt nicht einfach gehen! Wir haben doch kaum miteinander ge­sprochen!"
„Was interessiert es dich! Du hast Stundenlang auf dich warten lassen und mich mit diesen Mode Schwachköpfen allein gelassen!"
„Es tut mir leid, ich hatte noch etwas Wichtiges zu erledigen!", erklärte Castiel.
„Für Stephen nehme ich an!"
„Dean, was redest du denn da? Stephen war die ganze Zeit hier."
„Denkst du ich bin bescheuert? Der Typ will dich zurück und so wie ich das beurteilen kann, hättest du auch nichts dagegen wieder mit ihm zusammen zu kommen!", schrie Dean. "Ich fasse es nicht, Cas! Du und dieser Möchtegern Superman! Ich höre immer noch dein Geschwätz darüber, dass man nicht perfekt sein muss! Ist auch egal... werdet glücklich. Aber eins sag ich dir, ruf mich nie wieder an, bitte mich nie wieder um einen Gefallen und den beknackten Modeljob kannst du auch knicken! Ich bin raus!"
Da ließ Castiel Deans Sakko los. Für einen Moment schwieg er und starrte in Deans tränenfeuchtes, verschwitztes Gesicht, das nicht deutlicher hätte sprechen können.
„Du... du bist eifersüchtig.", brachte Castiels kratzige Stimme hervor. Er traute seiner eigenen Aus­sage nicht, doch als Dean diese Worte nun hörte, brach ihre ganze Wahrheit über ihn hinein. Die Mauer, die er um sich errichtet hatte, stürzte ein und alle guten Vorsätze lösten sich in Luft auf.
Mit einem Ruck schnappte er Castiels Körper, schlug ihn gegen die Scheibe des Impalas und küsste ihn mit all der unterdrückten Leidenschaft, die so sehr in ihm brannte.
Nur wenige Sekunden dau­erte dieses Paradies auf Erden, das Dean alles vergessen und Castiel end­lich spüren ließ; die zarte Haut seiner rosafarbenen Lippen, die so süß schmeckten, dass sein Knie weich wurden...
Dann schaltete sich sein Kopf wieder ein. Als er begriff, was er tat, ließ er Castiel los, der einige Meter zurücktaumelte und Dean schockiert ansah. Sofort glaubte Dean einen Fehler gemacht zu ha­ben. Von Panik ergriffen sprang er nun in den Wagen. Sein einziger Gedanke war: nichts wie weg! Einen Ruhepunkt finden, allein sein, über alles nachdenken, verdrängen.


Als Castiel die Fassung wiedererlangte, war Dean schon mit quietschenden Reifen davon gebraust.
Er schrie seinen Namen in die Nacht, doch Dean konnte ihn nicht mehr hören.
Hilflos stand Castiel auf der schwach beleuchteten Straße, nichts als die schwarzen Reifenspuren auf dem Asphalt waren ihm von seinem Freund geblieben.
Er eilte ins Gebäude und holte seine Autoschlüssel. „Ich muss noch mal los! Wir sehen uns später!", warf er in den Raum und erntete verdutzte Blicke. Im Augenblick konnte er sei­nen Freunden keine bessere Erklärung geben.
Er stieg ins Auto und nahm die Verfolgungsjagd auf. Zum Glück wusste er in etwa wo der Impala hinfahren würde. Es dauerte nicht lange, da fand er sich auf dem Parkplatz vor Deans Hotel wieder.
Laute Musik dröhnte aus dem Inneren des Impalas. Mittlerweile kannte sich Castiel gut genug aus, um Bon Jovis „Always" zu erkennen. Die Scheibe war heruntergekurbelt und Deans Hand, die eine Zigarette hielt, baumelte aus dem Fenster. Castiel stieg aus und näherte sich dem Wagen. Als Dean ihn bemerkte, sprang er vom Sitz auf und kam nach draußen. Sein Gesichtsausdruck hatte sich ver­ändert. Die Wut in seinen Zügen war einer ungeheuren Verletzlich­keit gewichen.
„Warum bist du mir gefolgt?", fragte er und lehnte an der Beifahrertür, während die schwermütige Liebesballade durch die Felgen vibrierte.
Castiel betrachtete ihn vorsichtig und sagte: „Du kannst mich doch nicht küssen und dann einfach weglaufen..." Seine Fingerspitzen berührten Deans glühende Wan­ge. Als er Castiels sanfte Geste auf seiner Haut spürte, drehte er den Kopf in eine andere Richtung.
„Cas, es war ein Fehler... Du solltest besser gehen...!"
„Sieh mich an, Dean...", bat er und Dean konnte dieser Aufforderung nicht standhalten. Castiels Duft war überall und vernebelte seine Sinne. Langsam drehte er sein Gesicht in Castiels Richtung und wagte es endlich seine langen Wimpern zu heben.
„Hab keine Angst...", flüsterte Castiel und näherte sich seinen Lippen. Dean atmete so nervös, das seine Brust sich merklich hob und senkte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als Castiel die Hand in seinen Nacken legte und ihn sanft an sich heranzog. Dann resignierte er, schloss die Augen und ließ Castiels Zunge sich ihren Weg bahnen. Er verlor den Boden unter den Füßen, stolperte gegen den Impa­la und umschlang Castiels Rücken mit den Armen. Seine Hände klammerten sich zuerst in Castiels Hemd, dann streichelten sie seinen Rücken. Ihre Zungen schlugen zärtlich gegen­einander, dazwischen entstanden kleine Seufzer von Dean, der jedes Mal von neuem zusammenfuhr, wenn Castiels scharfe Bartstoppeln voller Leidenschaft über seine Lippen kratzten. So etwas war er nicht gewöhnt, doch er genoss den leichten Schmerz, der ihm bewusst machte, dass er tatsächlich einen richtigen Mann küsste - eine für ihn absolut undenkbare Tatsache.
Als sich ihre Lippen voneinander lösten, hatte Dean das Gefühl zu wissen, dass er Castiel mehr be­gehrte, als je einen Menschen zuvor, und irgendetwas in Castiels Augen verriet ihm, dass Castiel ge­nauso dachte.
„Du musst bestimmt zurück zur Party...", flüsterte Dean, seine Hände lagen auf Castiels Unterarmen und er wusste nicht, ob er ihn je wieder loslassen konnte.
„Nein, nein! Ich... ich würde gern noch etwas bleiben, wenn du nichts dagegen hast.", entgegnete Castiel schüchtern. Deans Augen funkelten. Er musste diese Frage nicht beantworten, hatte den Kampf gegen sich selbst aufgegeben, zumindest für heute Nacht. Er schaltete die Musik im Auto aus, kurbelte die Fensterscheiben hoch und schloss die Türen ab.


Es fühlte sich verrückt an das Hotelzimmer nun in Begleitung von Castiel zu betreten. Der Abend hatte eine Wendung genommen, die Dean nie für möglich gehalten hätte. Noch vor wenigen Stun­den war er mit Rebecca zu Gange gewesen, nun stand er hier, in seinen eigenen vier Wänden, mit der Person, die er eigentlich wollte. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte, oder was er zu er­warten hatte. Sicher lag eine Vorahnung in der Luft, doch Dean wagte nicht einmal daran zu den­ken. Er versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und Castiel so normal wie möglich zu behandeln.
„Möchtest du etwas Trinken?", fragte er höflich, obwohl er seinem Gast nichts anbieten konnte; das Apartment hatte gar keinen Kühlschrank.
„Nein, Danke.", entgegnete Castiel. „Ein schönes Zimmer."
Castiel schien auch nicht genau zu wissen, was er sagen sollte. Sie zogen ihre Jacken aus, warfen sie über die Garderobe, dann setzten sie sich gemeinsam aufs Bett und versuchten gegen ihre Ner­vosität anzukämpfen. Castiel tastete vorsichtig nach Deans Hand. Dean nahm sie und wurde unver­hofft rot. Was war los mit ihm? So stellte er sich doch sonst nicht an...
„Sorry, Cas... das ist alles so neu für mich... Weißt du, ich hab noch nie-"
„Schon gut...", sagte Castiel und streichelte Deans kurz geschorenes Haar.
„Cas, erinnerst du dich, an das, was ich über meinen Musikgeschmack gesagt habe...?", begann Dean.
„Du stehst auf harte Musik?", fasste Castiel zusammen, ohne zu wissen worauf Dean hinauswollte. Dean zögerte einen Moment und biss sich auf die Lippen. Dieses Mal musste er klarstellen, was er wollte, egal wie bescheuert es sich anhörte. Es durfte nicht wieder so ein Reinfall werden, wie mit Rebecca. Nicht mit Castiel.
„Um es kurz zu machen... das gilt wirklich nur für Musik.", gab Dean zu und hoffte, dass Castiel diese ungeschickte Anspielung verstand. Deans grüne Augen schimmerten so voller Ehrlichkeit, dass Castiel ihn auch so verstanden hätte.
„Oh Dean..." Castiel hauchte diese Worte zwischen Deans Lippen wie ein Liebesgeständnis und führte so ihren nächsten Kuss herbei. Nun wagte Dean zum ersten Mal seine Fingerspitzen durch Castiels schwarze Locken gleiten zu lassen. Sie fühlten sich seidig weich an und dufteten so wun­dervoll nach Castiel, dass er seine Nase tief darin vergraben wollte, doch er war nicht in der Lage sich von seinen Lippen zu lösen. Immer wieder streifte Castiels sanfte Zunge Deans geschwollene Unterlippe und brachte seinen Körper zum Erbeben. Sein Herz schmetterte gegen seinen Brustkorb, als wollte es jeden Moment herausspringen. Er gab sich diesem Kuss hin, wie er sich nie zuvor hin­gegeben hatte. Jede Faser seines Körpers war angespannt, denn Castiel küsste ihn auf eine Art, die er von seinen vielen, oberflächlichen Affären nicht gewohnt war. Die Leidenschaft, die er ihm schenkte, war unglaublich, als würde Castiel schon Ewigkeiten auf diese Gelegenheit warten. Er un­terbrach den Kuss für ein paar Sekunden, um in Castiels Augen zu versinken, die so voller Liebe waren, dass Dean einen leichten Schmerz in seiner Brust spürte. Es war der Moment, in dem Castiels Gefühle auf ihn überschwappten und er sich endgültig in ihn verliebte. Die Rosenlady war ausgelöscht und auch alle anderen früheren Liebschaften spielten keine Rolle mehr. Er wollte nur noch Castiel, ganz egal, ob er ein Mann, ein Engel, oder sonst etwas Unmögliches war.
Unbeholfen fummelte Dean an Castiels Krawatte herum und versuchte den Knoten zu lösen, was fast unmöglich war; sein Kopf brodelte wie ein Vulkan und je mehr von Castiels schneeweißer Haut zum Vorschein kam, desto nervöser wurde er. Als Castiel sich das Hemd von den Schultern zog musste er schwer schlucken. Nun schienen all seine Fie­berträume wahr zu werden. Castiels nackte Brust, überzogen von einem leichten, dunklen Haarflaum verschwamm vor seinen verklärten Augen. In seiner Benommenheit spürte er nun Castiels Hände unter seinem Hemd, sie wanderten über seinen Bauchnabel bis hinauf zu seiner Brust und seine Brustwarzen begannen sich merklich durch den Stoff seines Hemdes zu drücken. Von einer brennenden Hitze getrieben, grub er seine Lippen in Castiels weichen Nacken. Seine Küsse erschütterten Castiels Körper in seinen Grundfesten, denn nun erhob sich Castiels Stimme zu einem Stöhnen, das Dean durch Mark und Bein fuhr.
Spätestens jetzt wurde die Enge in Deans Hose so unerträglich, dass er sich daraus befreien musste, doch Castiel kam ihm zuvor. Plötzlich lag er über ihm. Seine engelsgleichen Lippen saugten an De­ans Brustwarzen und betteten ihn unter sich, während seine Hände den Knopf an Deans Hosenbund zum Aufplatzen brachten. Castiels Blick fiel merklich seinen Körper hinab, denn Deans Samenleiter waren zum Bersten gefüllt und eine beachtliche Erektion bäumte sich zwischen seinen Beinen auf. Ein süßer Schmerz stand in seinen glasigen, grünen Augen, als er sich seiner Schuld be­wusst wurde. Es gab keine Ausreden für seinen Zustand. Er lag unter Castiel wie ein verwundetes Reh, das zuckte und wartete erlöst zu werden. Nicht die kleinste Bewegung wagte er, doch seine Brustkorb hüpfte hastig auf und ab. Plötzlich spürte er Castiels Hände über die zuckenden Adern seiner Hüfte wandern.
„Oh Cas..." Als Castiel die Hand um seinen steif aufgerichteten Penis legte, warf er den Kopf in den Nacken. Kleine Schweißtropfen perlten von seinem überhitzten Gesicht und rollten seinen Adams­apfel hinab. Castiel beobachtete ihn genau. Keine dieser wunderschönen Kleinigkeiten wollte er verpassen. Dean war empfindsamer, als erwartet, empfindsamer als Stephen, oder andere Männer, mit denen er bereits Erfahrungen gesammelt hatte. Wahrscheinlich lag es daran, dass er gerade sein erstes Mal mit einem anderen Mann erlebte und das wollte er ihm so angenehm wie möglich ma­chen. Eine kleine Bewegung genügte und Dean krümmte sich im Laken. Unter diesen Umständen würde es nur wenige Augenblicke dauern, bis er sich in Castiels Hand ergoss. Castiels Finger waren benetzt von frühzeitig austretendem Sperma. Dean keuchte und klammerte sich in die Bettdecke.
„Cas...", rief er und zog ihn in die Arme. Der Kuss den sie dann teilten war so inbrünstig und unge­zügelt, dass sie sich fast verfehlten. Deans Zähne schlugen in Castiels Kinn und er stöhnte lustvoll auf. „I-ich komme...", presste Deans erstickte Stimme hervor, während Castiels Hand sich schneller um seine Erektion bewegte, so schnell, dass er es nicht mehr aushalten konnte. Ein himmlischer Laut verließ seine roten Lippen und brachte Castiel um den Verstand. Eine große Menge Sperma spritzte auf seinen Bauch. Die Anspannung verließ Deans Körper und ebnete einer tiefen Erschöp­fung den Weg.
Nur für einen kurzen Moment blieb er so liegen, dann richtete er sich auf. Seine Oberschenkel zit­terten von seinem überwältigenden Orgasmus, doch er dachte nicht daran Castiel so zu behandeln, wie Rebecca. Die Mauer in seinem Kopf lag in Trümmern, seines Vaters Worte in weiter Ferne. Er war bereit alles zu tun.
Mit angenehmer Überraschung beobachtete Castiel, dass sich Dean nun vor ihn kniete und den Zip­per seiner Chinos öffnete. Seine sanfte Hand legte sich in Deans bronzefarbenes Haar, als er die enge Boxershorts von Castiels Hüfte streifte.
„Oh Dean...", keuchte Castiel. Deans heißer Atem berührte Castiels Haut. Seine Augen wanderten vorsichtig über die schwarze Schambehaarung seines Freundes, seine Finger legten sich um die Wurzel seines erigierten Gliedes, das sich vor seinem verschwitzen Gesicht erhob. Er zögerte nicht zu tun, was er plötzlich so sehr begehrte zu tun. Seine zarte Zunge glitt entlang der Eichel und saug­te kostbare Lusttropfen ein. Schnell gewöhnte sich Dean an den salzigen Geschmack, der seinen ganzen Mund erfüllte. Castiels Griff in seinen Haaren verstärkte sich, seine Hüfte bewegte sich ihm entgegen und er ließ ihn tiefer dringen, so tief, dass er seinen gesamten Rachen ausfüllte. Castiel konnte die Augen nicht von ihm lassen. Er war umwerfend schön. Hin und wieder öffnete er seine lustvoll verschleierten grünen Augen, um Castiel zu betrachten, ein Bild, dass sich wie ein Brandmal in sein Gedächtnis prägte. Selbst als er zum Orgasmus kam, ließ Dean nicht von ihm ab. Ein Feuerwerk von Gefühlen platze aus ihm heraus, das auf Deans Lippen sprudelte und sein Kinn hinab tropfte. Beide schnappten aufgeregt nach Luft. Dann trafen sich ihre Lippen zu einem erschöpften Kuss. Dean sackte über Castiel zusammen. Sie hielten sich zitternd in den Armen, sahen sich ein letztes Mal in die Augen, bevor sie von einem urplötzlichen Tiefschlaf überkommen wurden, der bis zum nächsten Morgen anhielt.  

EVER THINEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt