Nach einer gefühlten Ewigkeit löste sich Miranda aus der Umarmung von Perry der sie mit trüben, blauen Augen ansah.
"Ich brauche kein Mitleid", schniefte sie und wischte sich mit dem Saum ihres Tops über die Augen. Toll, die Mascara konnte sie jetzt komplett vergessen. Und der rest lag verschmiert auf Perrys Oberteil. Es sah aus, als hätte er versucht einen Motorschaden bei einem Auto zu beheben.
"Wir informieren nur Kylie, Della, Derek und Lucas. Das sind alle die von der FRU berechtigt worden sind, einzugreifen."
Miranda sah Perry trotzig an, "Und ich? Bin ich etwa nicht bererechtigt?"
Zögernd schüttelte Perry den Kopf, "Du bist in den Fall involviert."
Involviert. Toll, sie durfte also unbeteiligt herum sitzen während ihre Freunde ihren Bruder suchen würden...der ja eigentlich laut Hecate und Kymantha nicht ihr richtiger Bruder war. Der ganze Scheiß war verwirrend und Miranda war kurz davor auszurasten. Was nützten ihr diese Fähigkeiten wenn sie noch einmal gefordert wurde.
"Du erwartest wohl nicht das ich herum faulenze nur um euch beim retten meines Bruder zuzusehen." Sie strich sich eine braune Strähne hinter ihr Ohr und sah Perry scharf an. "Nein, ich will nur nicht das du falsch handelst. Wenn Leute in einen Fall einbezogen sind - persönlich - kann das meistens nur in einer Katastrophe enden."
Miranda schnaubte, "Pah. Kylie ist auch in ihre Geschichte mit dem Geist emotional einbezogen und Holiday hindert sie nicht daran das zu unterlassen!"
Perrys Augen wurden dunkel gelb. Er war kurz davor wütend zu werden.
"Bei Kylie ist das was völlig anderes!"
"In wie fern ist Kylie eine Ausnahme? Erklär mir das! Das ist immer noch mein Bruder und nicht euer!" Sagte Miranda mit lauter Stimme.
"Kylie ist eine Ausnahme, weil sie Geister sehen kann!"
"Pah, ich wurde in eine WG der Toten gesogen und bin die Inkarnation irgendeiner verrückten die vor mir gelebt hat! Check es endlich Perry, man braucht mich nicht vor der Welt zu beschützen. Das ist ein Teufelskreis der sich Leben nennt. Den muss jeder alleine durchleben."
Etwas traurig schüttelte Perry den Kopf, "Du solltest ihn nicht allein durchleben."
Miranda schnaubte, "Perry, ich bin sechzehn. Meinst du nicht, es ist zu spät bei mir den Beschützer spielen zu müssen? Vor vier Jahren vielleicht noch aber ich bin jetzt fast erwachsen. Du führst dich auf wie ein überbesorgter Freund oder Ehemann der denkt das seine Frau eine verdammte Affäre hat!"
Sie funkelte Perry wütend an und pustete sich eine lästige Strähne aus dem Gesicht. Miranda brauchte niemanden der sie beschützte. Die letzten Jahre war sie auch gut ohne jemanden ausgekommen.
"Bist du so blind, Miranda?" Fauchte Perry, nun sichtlich wütend.
"Blind? Perry, ich sehe tote Menschen ich würde eher sagen ich habe zu viel der Sehkraft geschenkt bekommen." Er schüttelte den Kopf, "Nein, was uns beide angeht."
Stille. Miranda hob die Augenbraue und ging einen Schritt wieder auf Perry zu, "Percival John Gomez, was willst du damit sagen?" Zischte sie.
Woher diese Wut kam, wusste sie nicht. Es fühlte sich an wie ein Rausch den man nicht mehr beenden konnte.
"Vergiss' es. Du darfst trotzdem nicht mit!" Er ging auf die Veranda.
Das hätte er nicht tun dürfen. Miranda wurde wütend. Noch wütender und alle Gefühle prasselten wie ein heftiger Regenguss auf sie ein. Der ständige Streit mit ihren Eltern, der Tot ihrer Großmutter, ihr Bruder der immer besser war als sie, ihre Gefühle für Perry die vielleicht welche waren.
"Ich werde nicht tatenlos zusehen!" Zischte sie und sie ging ein paar Schritte auf die Veranda. "M-Miranda? Deine Augen sind...irgendwie merkwürdig", bemerkte Perry.
Der sollte nur seine Klappe halten. "Du kannst mich Mal Perry! Immer musst du den Beschützer spielen als könnte ich es nicht selbst bewältigen. Das war schon letztes Jahr so und es reicht mir! Verdammt, tu' nicht so als wäre ich eine komplette Niete!"
Er zuckte zusammen. Seine Augen wurden so dunkel blau, das sie fast schwarz wirkten. "Ich will doch nur dein bestes."
"Ich will nur beweisen das ich keine Loserin bin! Du verwandelst dich in die zweite Version meines Bruders, das will ich nicht. Du warst immer derjenige, der gelacht hat und nicht so getan hat als müsste ich beschützt werden. Und jetzt?" Sie ließ die Arme fallen, wann hatte sie sie eigentlich gehoben?
"Ich bin fertig. Momentan brauche ich Abstand Perry. Abstand vin dir, von allem. Wehe du wirst mich davon abhalten meinen Bruder zu finden. Du bist schneller Tod als du dich in ein Einhorn verwandeln kannst", fauchte sie.
Perry sah sie verletzt an, "Drohst du mir Miranda?"
Für einen kurzen Moment wollte sie sich bei ihm entschuldigen, anfangen zu lachen doch sie fing sich wieder. Nein, er sollte wissen das sie niemanden brauchte.
"Ja", sagte sie leise und ging die Treppen der Veranda hinunter.
"Wieso jetzt Miranda?" Rief Perry und folgte ihr ein Stück. "Ich weiß es nicht, lass mich in Frieden", murmelte sie und setzte ihren Weg fort. Doch so leicht ließ sich der Kerl nicht abwimmeln.
"Dann erzähl sie mir. Das habe ich dir schon einmal gesagt, wieso verschweigst du deine Vergangenheit?"
Perrys Augen wurden trüber als sie schon waren.
"Ich habe Sachen gemacht, auf die ich nicht stolz bin. So etwas sollte niemand von mir wissen, besonders nicht du."
Miranda sah ihn verwirrt an, "Was ist an mir so besonders Perry das ich es nicht wissen darf?"
Er zögerte ehe er antwortete.
"Weil du mir mehr bedeutest als andere und es mir wichtig ist was du von mir hältst."
Er holte sie ein und stellte sich vor sie. Ihre Mascara Flecken starrten sie an.
"Miranda, du bist mir wirklich wichtig und es tut mir Leid. Nur handel nicht auf eigene Faust, du wirst noch verletzt. Wir wissen nicht wer dahinter steckt. Es könnte eine Gruppe von Hexen und Hexern sein, mit denen würdest du alleine nicht fertig werden!"
Sie ballte die Hände zu Fäusten, "Ich bin die 100. Black Witch, ich denke ich werde mit denen klar kommen." Gerade als sie an ihm vorbei gehen wollte hielt er sie an der Schulter fest.
Es war, als würden hunderte von kleinen Nadeln auf ihre Haut eindreschen, zuerst sanft und dann immer fester. "Ich will nicht mit dir streiten."
Miranda seufzte, "Mir geht es genau so, aber es lässt sich nicht abwenden. Das ist meine Aufgabe."
"Niemand muss sein Päckchen alleine tragen, Miranda." Sagte Perry leise. "Du trägst deine auch alleine." Entgegnete Miranda.
"Ja, aber bei mir ist es nicht freiwillig."
Ok, hasst mich nicht.
Nach 9 Monaten habe ich es mal geschafft zu updaten und ich komme mir echt schlecht vor. Die Geschichte wird jetzt bald zuende geschrieben (keine Ahnung, maximal noch zehn Kapitel) und dann ist sie vorbei.
Ich wollte mich hier für eine Geduld bedanken und das trotzdem einige noch lesen.
xoxo Jackie ♥

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Shadow Falls Camp - The Secrets of Miranda *On Hold*
FantasyMiranda Deathless ist eine der sieben Hexen von Shadow Falls. Sie hält sich für eine völlig normale Hexe mit den Problemen einer jeden 16-Jährigen bis ihr ganzes Leben umgeworfen wird. Sie soll eine Legende sein, ein Märchen das sich über Generatio...