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Juno und Rude saßen nahe der Werkstatt im saftig grünen Gras und verloren ihre Blicke in der hügeligen, unendlichen Berglandschaft.
Die Sonne wanderte am Horizont entlang und die Stunden verstrichen.
Keiner von beiden sagte ein Wort. Worte waren überflüssig. Denn das Schweigen sprach Bände.
Und es war tatsächlich gut. Zum ersten Mal war es nicht belastend, zu atmen, zu leben.
Rude lächelte. Er wusste nicht, warum. Vielleicht, weil er anfing, Junos Nähe zu schätzen. Er mochte es, mit ihr gemeinsam still zu sein. Es war ein eigenartiges Gefühl, das er sich nicht erklären konnte.
Es kam ihm vor, als würden sie einander verstehen.
Und das war alles, wonach er sich seit ihrem Tod hoffnungslos sehnte: Verständnis.
Juno lehnte sich vorsichtig an seine Schulter, schloss die Augen und genoss das warme Kribbeln der Sonnenstrahlen auf ihrer Haut.
"Vielleicht sollten wir wirklich nach Disneyland fahren."
Sie war kein Freund von Achterbahnen, doch auch sie sehnte sich nach etwas: der Schwerelosigkeit.
Dem Gefühl, seinen eigenen Körper nicht mehr zu spüren, der sie wie ein Anker an ihrer Vergangenheit festhielt.
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weight of living
KurzgeschichtenWir alle tragen unseren Albatros. Unsere Lasten und unsere Päckchen. Unsere Ängste, unsere Probleme, unsere zerplatzten Träume und unsere verscharrten Hoffnungen. Über Juno und Rude, die das Gewicht des Lebens nicht mehr tragen können, den Albatros...