' N i c h t a l l e i n e '

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"Mir ist so kotzübel", Rude fasste sich mit verzerrtem Gesicht an den Bauch und ließ sich auf dem Boden nieder.

"Mir auch", Juno setzte sich zu ihm und strengte sich an, das fettige Essen der Fressbuden in sich zu behalten. Freizeitparks waren noch nie ihr Ding gewesen.

"Da sind wir also", begann Rude seufzend und raufte sich seine ungezähmten, rostbraunen Haare. Mittlerweile trug er einen dichten Bart. Er kümmerte sich nicht darum, wie er aussah.

Nicht mehr.

"Zwei Verlierer, die nicht mal mit einer Achterbahn fahren können, ohne alles vollzureiern. Hätte ich gewusst, dass ich irgendwann mal hier sitze - ohne Sadie...hätte ich nie weiter gemacht, sondern direkt aufgehört. Mit allem", gestand Rude der Frau neben sich, während er den Blick auf die weit entfernten Hochhäuser richtete, in deren Fenstern sich die brennende Abendsonne spiegelte.

"Wer war sie?", traute sich Juno die Frage auszusprechen, die seit Tagen auf ihrer Seele lastete.

"Sie war alles. Ein Clown, wenn es mir mies ging. Eine Kämpferin, wenn mir jemand Unrecht getan hatte. Eine Freundin, wenn ich alleine war. Sie war die, die blieb, wenn alle anderen gegangen waren. Sadie war meine zweite, bessere Hälfte - meine Zwillingsschwester", ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er in Erinnerungen schwelgte.

In Erinnerungen, die seit ihrem Tod blass waren - wie ihre Haut, als er ihren leblosen Körper gefunden hatte.

"Sie war so gut. Sie war so stark. Und sie war so wunderschön. Ich verstehe nicht, warum sie das aufgegeben hat!"

Rude sprang energisch auf und schlug sich die Hände über dem Kopf zusammen. Er war wütend. Er war so wütend.

"Warum, Sadie? Warum hast du dir ein Bad eingelassen? Warum hast du die Rasierklinge an deinen Handgelenken angesetzt und mich in einer Welt voller Blut, Tränen und Schmerz zurückgelassen? Warum hast du mich alleine gelassen? Warum nur?"

So schnell wie er sich erhoben hatte, sank Rude wieder auf die Knie - schlotternd und schrecklich schluchzend.

Juno zögerte nicht und umschloss ihn mit ihren Armen. Das heftige Beben seines Körpers zerriss sie beinahe.

"Du bist nicht alleine", flüsterte sie ihm zu - immer und immer wieder.

Du bist nicht alleine.

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a/n:

Du bist nicht alleine.

Auch wenn du dich einsam fühlst - ich bin nur ein paar Klicks davon entfernt, dir zuzuhören und für dich da zu sein. Ich oder so viele andere Menschen, die du selbst an hundert Händen nicht abzählen könntest!

Hilfe findest du überall.

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Nummer gegen Kummer, Kinder- und Jugendtelefon: 116 111

(Montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr, anonym und kostenlos, erscheint auch nicht auf der Telefonrechnung!)

Telefonseelsorge:
- 0800/111 0 111
- 0800/111 0 222
- 116 123
(alle Nummern sind kostenlos, anonym und jederzeit zu erreichen, auch sie erscheinen auf keiner Telefonrechnung!)

Weitere Nummern findest du hier:

https://www.telefonseelsorge.de

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