Vierter Entwurf

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Kyle pov.
"Was?", fragte ich nochmal sicherheitshalber nach.
"Doch es ist so. Mr.Scott wurde von der Schule verwiesen, weil er anscheinend ein Mädchen belästigt haben soll. Sahra aus der elften. Die mit den bunten Haaren."

Unsicher schüttelte ich den Kopf.
Wenn das wahr ist, was mir heute Morgen auf dem Schulhof erzählt wurde, dann würde er ab jetzt nicht mehr an meiner Schule sein.

Ich war ehrlich gesagt etwas froh darüber, schließlich hatte er sich die ganze Zeit über wie ein Arsch verhalten, aber dass er so etwas tun würde...

"Nicht in die Hose, sonst krieg ich es nicht mehr aus."

„Du kannst froh sein, dass du die Hose überhaupt noch anlassen darfst",

Als ich an den Tag zurückdachte, wurde ich rot und schaute beschämt auf meinen Tisch.
Es war nun mittlerweile eine Woche her und heute wäre meine einzige Doppelstunde gewesen, in der er mich unterrichtet hätte, aber stattdessen kam eine mir unbekannte Lehrerin herein und meinte, dass sie von jetzt an den Kurs leiten würde.

Ich hatte seit dem nicht mehr mit ihm gesprochen und war mir nicht sicher, wie ich ihm das Geld zurückzahlen sollte.

Da meine Laune im Keller war, ging ich nach der Stunde nicht direkt nach Hause, sondern nahm das Kleid aus dem Schrank im Klassenzimmer und fuhr einmal über den Stoff.

Nähen war für mich etwas magisches. Es entspannte mich und wenn ich währenddessen etwas Musik hörte, konnte ich stundenlang an einem Projekt sitzen, ohne, dass ich bemerkte, wie viel Zeit vergangen war.

So war es diesmal auch wieder.
Ich saß da mit den Kopfhörern in meinen Ohren und nähte gerade etwas, als ich hörte wie die Tür aufging.

"Entschuldigung?"

Ich nahm die Hörer aus den Ohren und sah wie ein kleines zierliches Mädchen eintrat und mich musterte. Ein kleines gepierctes Mädchen mit Haare in allen möglichen Farben.

„Dann ist Mr.Scott wohl nicht da.", meinte sie enttäuscht.
Ich schüttelte den Kopf, konnte es mir aber nicht verkneifen zu fragen.
„Sahra oder?"
Ihre Augen wurden zu Schlitzen.
„Ja und warum ist das wichtig?"
„Es ist nicht wichtig. Ich wollte dich nur fragen.."
Mir wurde direkt das Wort abgeschnitten.
„Du willst auch wissen, ob ich ihn verführt hab. Ihr seid doch alles Spasten an der Schule!"

„Wieso verführt? Ich dachte, er hat dich belästigt?"

„Wieso zur Hölle soll ein schwuler Lehrer mich belästigen?", schrie sie mir fast schon entgegen.
„Hör' zu: Ich hatte eine Frage an ihn und bin deshalb länger geblieben. Mein blöder BH Träger ist gerissen und er wollte ihn mir nähen. Das Problem war nur, dass zwei Bitches reingelaufen sind, die gesehen haben wie ein Mädchen mit heruntergezogenem Shirt und ein Lehrer im Klassenzimmer stehen."

Die Erklärung hätte mir sicher mehr geholfen, wenn da nicht ein Gedanke in meinem Kopf gebrannt worden wäre.
Schwul.
Er ist schwul.
Ich stand halb nackt im Haus eines Lehrers.
Eines schwulen Lehrers.

„Ey, Schwuchtel. Hörst du mir überhaupt zu?"
„Warum Schwuchtel?", meinte ich empört und sie fing an zu grinsen.
„Weil du anders, als die anderen darauf reagierst"

Ich warf ihr meinem besten bösen Blick zu, aber irgendwie konnte ich nicht anders, als auch zu grinsen. Das Mädchen hatte mehr Eier als ich!
„Naja, wenn er nicht hier ist, muss ich mich wohl oder übel wann anders entschuldigen."

„Er kommt nicht mehr.", meinte ich darauf hin.
Sie schaute mich geschockt an.
„Wehe du verarscht mich. Ich bin schuld, dass er keinen Job mehr hat?"
Unsicher nickte ich und sah wie sie in sich zusammensackt.

„Ich muss mich bei ihm entschuldigen! Wie soll ich das machen? Ich hab keine Ahnung, wie ich das machen soll. Hilf mir Mann!"

„Wieso ich?! Frag doch deine Freunde."
Sie gab mir den Ist-das-dein-Ernst-Blick.

„Wir wissen beide, dass ich keine Freunde an dieser kack Schule habe, sonst hätten mich die zwei Bitches nicht verpfiffen und ich säße nicht hier bei dir. An einem Nachmittag, in der Schule."

Ich nickte bloß und dann schoss mir ein Geistesblitz durch den Kopf.
Ich musste leicht grinsen.

„Ich weiß, wo er lebt."

„Dass sagst du erst jetzt?! Bist du bescheuert. Gib mir die Adresse."

Ich schüttelte immer noch leicht grinsend den Kopf.

„Ich helf' dir. Du hilfst mir."

Sie stöhnte genervt auf und fragte, was ich will, als sie auf einmal begriff und ihr Gesicht sich panisch zusammenzog.

„Auf keinen Fall werd ich deinen Kinky Hausmädchen Fummel für dich anziehen. Nur über meine Leiche!"

Ich nickte.

„Verständlich. Ist auch nicht dein Style, ABER deine Größe. Einmal 45 Minuten jeden Nachmittag für zwei Wochen. Bis der Wettbewerb beginnt."

„Du gehst damit ernsthaft zu nem Wettbewerb. Und ich dachte ich bin schräg."

Ich zog eine Augenbraue hoch und sie stöhnte nochmals auf.

„Okey, du hast mich. Ich bin dabei. Lass uns ein kinky Hausfrauenkostüm basteln. Yeah."
Ich spürte einen Hauch Ironie über ihre Zunge gleiten.
Doch das sollte mich nicht weiter stören. Jetzt konnte ich das Kleid fertig nähen und könnte MR. Scott das Geld bezahlen falls ich gewann.

„Sollte ich nachfragen woher der Schwule mit dem kinky Dress weiß, wo der schwule Lehrer mit der Nähmaschine wohnt?", meinte Sahra daraufhin grinsend zu mir.

„Solltest du nicht! Und woher weißt du, dass ich schwul bin?"

Sie kam auf mich zu und lehnte sich an mein Ohr.

„Ich bin magisch und weiß alles!"

Und dann leckte sie mein Ohr ab.

„Spinnst du?", meckerte ich sie über ihr Gelächter hinweg an.

Das konnte ja was werden.
Mit der kleinen Verrückten zu dem Lehrer, vor dem ich gestern halb nackt stand.

Beziehungsweise ich korrigiere mich:
Zu dem schwulen Lehrer, der mir gesagt hatte, es wäre ein Glück, dass ich meine Hose anlassen dürfte.

Auf einmal war Sahras Gesellschaft gar nicht mehr so schlimm

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Ich lebe noch. Es tut mir leid xD

A bet, A dress and me (LGBTQ+) [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt