Zwölfter Entwurf

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Sahra's Pov.

!Achtung. Dies wird ein Kapitel mit Sex. Es wird nicht all zu schlimm, aber ihr seid vorgewarnt!

Kyle hatte sich seit Stunden nicht gemeldet und meine drei anrufe und fünf Nachrichten ignoriert.

So ein Arsch!

Ich musste tatsächlich kurz lachen, während ich weinte, weil ich es so absurd fand, dass ich in dieser Situation tatsächlich sauer auf ihn sein konnte, aber ich war mittlerweile so verzweifelt, dass meine Gefühle taten was sie wollten.

Ich hatte nicht mal freiwillig mit ihm geschlafen. Ja gut, er hatte mich jetzt nicht vergewaltigt, aber ich hatte mich überreden lassen.

Wieder brach ein kurzer Wehlaut aus mir, als ich daran dachte. Ich hatte damals kein Geld für die Schulbücher gehabt und wollte es meiner Mutter nicht sagen. Als ich vier war, hatten sich meine Eltern scheiden lassen und mein Vater hatte sich nie um mich gekümmert: Kein Kindergeld gezahlt, keine Geschenke zu Weihnachten oder sich um die Dinge gekümmert, die Kinder in meinem Alter hatten.

Stattdessen musste meine Mutter trotz Harz IV immer arbeiten, um sich unser Leben zu finanzieren und ich war nun mal ich.

Ich schlug mich halt durch. Am Anfang wurde ich noch gemobbt, für die Person, die ich war, doch irgendwann vergaßen sie mich praktisch und ich wurde immer mehr zum Außenseiter.

Bis zu dem "Skandal"

Ich hatte damals an seinem Klassenzimmer gestanden und gefragt, ob ich mit ihm sprechen konnte. Ich mochte ihn nicht wirklich, aber er war einer der wenigen Lehrer, die mich in Ruhe ließen und nicht anfingen mit mir über mein Leben diskutieren zu wollen, deshalb meinte ich knapp zu ihm , dass ich diesen Monat noch kein Geld für die Schulbücher hatte, aber dass ich in zwei Wochen den Lohn meines Nebenjobs überwiesen bekommen würde.

Er lies mich fürs erste damit in Ruhe, bis er nach dem Unterricht alleine mit mir sprechen wollte und mir erklärte, dass ich die Bücher nicht bezahlen müsse, wenn ich ihm nach dem Unterricht mit einigen Kleinigkeiten helfen würde.

So half ich die erste Wochen Blätter zu sortieren, Notizen zu kopieren und Sachen durch die Gegend zu tragen.

Nach einigen Wochen bat er mich jedoch Oberteile für seine Klasse in Design anzuprobieren, was ich tat. Ich vertraute ihm und ja, ich gebe es zu: Anfangs genoss ich die Aufmerksamkeit, da das ganze unschuldig ablief und ich jedes Mal Viki's neidischen Blick sah, als ich nach dem Unterricht da blieb. Die Sachen waren recht hübsch und ich trug sie gerne. Auf den meisten war sogar Kyles Name. Ich zog die Oberteile an, drehte mich un lies ihn gegebenenfalls Sachen verbessern.

Doch an einem Tag ging er etwas weit. Das begann schon, als ich mich umdrehte, um wieder ein Teil anzuprobieren und ich seinen Blick auf meinen Rücken spürte. Das war zuvor nie der Fall gewesen und ich fühlt mich nicht sonderlich wohl dabei. Als ich das Teil schließlich trug und mich wie gewohnt drehte, hielt er mich an der Taille, so dass ich ihm in die Augen sehen musste.

"Mr. Scott. Das ist etwas nah."

"Oh, Entschuldigung."

Damit lies er meine Taille los, doch dann zog er sein Oberteil aus.

"Ehm Mr. Scott?"

"Naja, also ich fühle mich nicht unwohl so. Geht es dir anders?"

Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich um, um mir das andere Teil an zu ziehen. Doch als ich mir das Shirt über den Kopf zog, spürte ich zwei warme Hände an meinem Rücken und zuckte zusammen.

"Alles gut.", meinte er in einem beruhigenden Ton

"Mr. Scott was wird das? Sie wissen, was Sie da tun?"

"Und du weißt, dass du deine Bücher  irgendwie bezahlen musst."

Ich schluckte schwer. Die ersten Bücher konnte ich zahlen, doch dann kamen noch ein paar neue für die Matheklausur im Mai, die ich mir definitiv nicht leisten konnte. Also nickte ich.


Der Sex war nicht schlecht. Zumindest tat es nicht weh, aber es machte keinen Spaß, so wie Sex sein sollte. Es war trieb gesteuert und nicht schön. Ich saß auf dem Lehrerpult. Meine Arme waren mit einem Stück Stoff zusammengebunden und ich versuchte erst gar nicht so zu tun, als hätte ich auch nur ansatzweise etwas wie einen Orgasmus. Stattdessen hörte ich zu, wie es mir anscheinend sexy zuflüsterte, jedoch wurde mir fast schlecht von seinem :

"Gefällt's dir, du kleine H*re"

Das schlimmste war jedoch, als er mir in den Hals biss. Ich stöhnte einmal schmerzerfüllt auf, was er jedoch als Bestätigung nahm und mir einmal kräftig an den Haare zog.

Ich war froh, als es vorbei war.

Jedoch kam am Ende Viki vorbei, als ich mir das Shirt anzog und so begann die ganze Geschichte praktisch...


Ich weiß noch, dass ich weinte. Viel weinte. Ich fühlte mich ausgenutzt und widerte mich selbst an. An diesem Tag zerbrach ein Stück in mir.

Ich weinte auch an dem Abend, an dem Kyle sich nicht meldete, aber nicht nur wegen Kyle, sondern weil der Schwangerschaftstest, den ich an diesem Abend gemacht hatte, zwei Streifen hatte.

Und dann rief Kyle zurück....

A bet, A dress and me (LGBTQ+) [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt