Vierzehnter Entwurf

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Also Leute: Dieses Kapitel wird das Vorletzte sein und vielleicht wird euch das Ende nicht erfreuen. Vor allem nach dem Plottwist in der Mitte, doch ich möchte dem ganzen einen sauberen Abschluss geben und die Charaktere rational handeln lassen.

Als Sahra ranging hörte ich, dass sie weinte und bot ihr an bei mir zu übernachten, damit wir einmal alles besprechen können.

Sie kam aufgelöst bei mir an und ich drückte sie einmal fest, denn trotz alldem sollte sie wissen, dass sie nicht alleine war.

Wir beide saßen auf meinem Bett, unsicher wie wir anfangen sollten zu sprechen, bis sie anfing zu weinen und zu stammeln, wie sehr es ihr leid tat.

"Hör zu. Das ganze lief nun mal so und da können wir nichts gegen tun. Aber wir müssen etwas gegen Jeff unternehmen."
Dann begann ich ihr von Johns Angebot zu erzählen und davon, dass ich eigentlich eine Lösung parat hatte, die das ganze Drama auflösen könnte.

Sie begann mir zu erzählen, dass sie schwanger war und sie davor hatte ihrer Mutter davon zu erzählen.
Außerdem war ihr erster Termin beim Frauenarzt genau in drei Tagen.
An dem Tag, an dem der Designwettbewerb stattfinden würde.

Sie wollte nicht alleine gehen und ich wollte sie nicht alleine lassen dennoch musste ich dieses Maid-dress da irgendwie hinbekommen.

Ich stockte einen Moment. Die letzten zwei Wochen drehte sich mein Leben praktisch um dieses Kleid. Deswegen hatte das ganze Drama begonnen.
Deswegen hatte ich Sahra kennengelernt.

Und dennoch hatte ich die letzten drei Tage am allerwenigsten an dieses Kleid gedacht.

Mir war beim Essen mit John eines aufgefallen. Mr. Scott hatte nie mit irgendwelchen Konsequenzen zu rechnen.

Und wir waren hochnäsig. Ich meine, vielleicht sind wir das immer noch.

Ich könnte Johns Deal annehmen. Ich könnte auch riskieren den Designwettbewerb zu verlieren.
Oder aber ich könnte einsehen, dass dies keine Geschichte ist, in der man Drama für die Leser braucht, sondern, dass ich wie eine normale Person Verantwortung übernehmen muss.

Und auch Mr. Scott muss lernen diese zu übernehmen. Genau so, wie Sahra.
Ich fing an mit ihr zu reden und wir einigten uns dazu das Richtige zu tun.

Am Tag darauf lief mir im Flur Tim entgegen und ich hoffte, dass er mir helfen konnte.

"Hey, ich weiß wir kennen uns nicht, aber ich hab ein kleines Problem und bräuchte deine Hilfe. Hast du Übermorgen was vor?"

Er sah mich verdutzt an, doch schüttelte den Kopf und ich warf ihm einen Schlüsselbund zu.

"In dem Klassenzimmer C303 ist das Kleid, dass ich für den Wettbewerb gemacht hab von dem ich dir erzählt hab. Erinnerst du dich noch?"

Er nickte und blickte unsicher auf die Schlüssel, dann wieder zu mir.

"Ich werde alles tun, was du willst", fing ich an und fing mich wieder. Das gleiche hatte ich damals schon Mr. Scott versprochen.
"...Fast alles. Du hast meine Maße. Ich kann an dem Wettbewerb nicht dabei sein, aber willst du es für mich vorführen?"

Er sah mich prüfend an und meinte nur kurz:
"Du hast Glück, dass schwarz meine Farbe ist, aber du schuldest mir dann mindestens einen Kaffe!"

Erleichtert atmete ich auf.
"Nicht nur einen Kaffe. Ich bezahl dir ein ganzes Mittagessen."

"Deal. Montag hätte ich Zeit."
Dann gab er mir sein Handy, in das ich überglücklich meine Telefonnummer eintippte.

Kurz darauf kam auch schon Sahra zu mir und für einen kurzen Moment, in dem sie mich in die Wange kniff und meinte wie stolz sie auf Kylie sei, der jetzt endlich mal ein Date hatte, fühlte es sich so an, als wäre all das nicht passiert.

Dann hielt sie meine Hand und wir liefen zu dem Auto, in dem unsere Mütter saßen und fuhren zur Polizeistation.

Um eine Anzeige aufzugeben.

A bet, A dress and me (LGBTQ+) [completed]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt