Ausflug in ein Schwimmbad

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So mussten sie ihre Sachen für das Schwimmbad zusammenpacken. Danach war Treff auf dem Hof. Dort wartete Frau Nanaba bereits auf ihre Schüler.
Auch die Parallelklasse schien dort zu warten. Michiru erkannte Elza sofort. Sie warf ihr einen mitleidigen Blick zu, was die Türkise nicht verstand. Sollte sie nicht eher wütend auf sie sein? Als Haruka die Rote erkannt hatte, schloss sie Michiru sofort in ihre Arme.
Elza musterte die Blonde genau. Laut ihren Blick dachte sie so etwas wie:
»Na warte! Ich werde dir schon zeigen, wer die Bessere von uns Beiden ist!«
Haruka entgegnete einen belustigen arroganten Blick, dass der Roten fast schon schlecht wurde. Dann ließ sie ihre Freundin los und stolzierte fast selbstherrlich zu der Sprinterin hinüber.
,,Michiru scheint es dir echt angetan zu haben! Du starrst MEIN Mädchen an!", sagte sie in einem drohenden Ton.
,,Ich kann hinsehen wo ich will!", rief Elza.
Sie war sofort auf 180 und hoffte, Haruka würde bald wieder gehen.
  ,,Aber du starrst sie an! Das ist etwas ganz anderes!"
Ihre Stimme klang belustigt und ihr Blick war es ebenfalls.
,,Bis vor kurzem hat sie dich gehasst und jetzt liebt sie dich?! Du steckst dahinter, oder?!", schrie sie.
,,Wie lustig! Sie brauchte mir ihre Gefühle nicht gestehen, da ich es bereits wusste, Dummkopf."
,,Du wirst nächste Woche doch eh wieder eine Neue haben! Merkst du eigentlich nicht, dass du jedes mal jemanden kaputt machst? Wenn du Michiru das Herz brichst, dann bekommst du es mit mir zu tun!"
Haruka begann laut zu lachen.
,,Wie lächerlich!"
Das sorgte dazu, dass Elza noch wütender wurde.
,,Du hast nicht mal eine Chance gegen mich!"
In der gleichen Sekunde trat Michiru ganz unerwartet zu den Beiden.
,,Guten Morgen, Grey-san", lächelte sie.
Eigentlich hatte sie die Rote immer beim Namen genannt. Aber nur nicht mehr. Ob Haruka auch dahinter steckte?
,,Ich wollte dich nicht nerven, Michiru!", senkte die Rote den Kopf.
  ,,'Kaioh-san' ", berichtigt sie sie.
Elza war enttäuscht. Michiru glaubte Haruka mehr als ihr und wollte anscheinend nichts mehr mit ihr zutun haben.
,,Es tut mir leid, Kaioh-san..."
Fast schon traurig drehte sie sich von den beiden weg und ging. Die Türkise hatte kein Mitleid. Sie hatte versucht die Beiden auseinander zu bringen. Sowas macht man nicht und da konnte Michiru auch zu einer Hexe werden- zu manchen war sie es auch immer.
,,Tut mir leid, aber ich habe da kein Mitleid!", sagte Michiru und drehte sich zu Haruka.
Diese lächelte sie gefühlvoll an.
  ,,Das ist nicht schlimm, denn ich empfinde da auch keins. Sie war früher auch schon so schlimm gewesen...", meinte sie.
Michiru nickte. Ohne jedes Schamgefühl zu empfinden, bückte die Blonde sich zu ihr herunter, um sie zu küssen. Währenddessen schoss die gestrige Situation durch ihren Kopf. Die Jungen von gestern Abend hat Michiru nicht ins Hauptgebäude eingeladen. Sie hatten wohl Angst bekommen. Haruka grinste in den Kuss hinein. Als Michiru sich von ihr löste, blinzelte sie sie verwundert an.
,,Warum grinst du so?", fragte sie.
,,Ich find es einfach super, dass manche so eine große Achtung von mir haben", antwortete sie belustigt.
Durch den Kuss hatten sie sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Einige Mädchen warfen neidische Blicke zu und finden gleich wieder an zu spotten. Aber auch die Jungen waren am Reden.
,,Warum spotten die?", meckerte Michiru vor sich hin.
Mit einem vor Wut rot-geworden Kopf stampfte sie zu der einen tuschelten Mädchengruppe.
,,Hey! Habt ihr ein Problem?!", schrie sie die Mädchen an.
,,Bor, Alta! Was willst du von uns?", entgegnete die Eine.
Haruka hielt es für besser, Michiru wieder zu sich zu holen. Grinsend trat sie neben ihre Freundin. Den Blick auf die Mädchen gerichtet, legte sie ihre Arme um Michiru. Sofort wurden deren Gesichter rot. Aber es war Wut oder vor Scham war, war nicht eindeutig. Doch Michiru wurde durch diese liebevolle Geste wieder ruhiger.
,,Beruhige dich, Baby!", hauchte sie in ihr Ohr.

Ist der Bus ankam, stiegen alle Schüler ein. Dieses Mal fuhren beide Klassen in einem Bus. Das Paar setzte sich weiter weg von Elza- aber auch von Bunny. Komischerweise hatte sie die Beiden noch nicht verspottet. Vielleicht hielt sie Haruka aber immernoch für einen Jungen.
Wegen der hohen lautstärke verstand man fast kein Wort, doch es wurde auch nach einiger Zeit nicht ruhiger. Ein Glück würde die Fahrt nur 15 Minuten dauern.
Schon nach kurzer Zeit hatte die Geigerin bereits Kopfschmerzen.
,,Das ist ja kaum auszuhalten!", murrte Haruka. Michiru nickte zustimmend zu.
,,Es ist echt schlimm. Wir sitzen gerade mal 5 oder 6 Minuten hier drin und ich habe schon Kopfweh!", beschwerte die Kleinere sich.
,,Wir sind ja bald da, Schatz!", ermutigte sie sie.

Nachdem die Beiden die Fahrt überlebt hatten, ging es direkt in das Bad hinein. Michiru hielt für besser, noch ein bisschen zu warten, ehe die Menge bereits in der Halle war. Selbstverständlich wartete die Blonde auf sie. Als Bunny an ihnen vorbei ging, war deren Anblick sofort finster geworden, doch Michiru als auch Haruka reagierten nicht weiter darauf.
»Ob sie neidisch auf mich ist?«, dachte die Kleine, doch eigentlich war es ihr völlig egal. Niemand sollte die Beiden auseinanderbringen!
,,Wann genau willst du rein gehen?"
,,Du meinst 'wir'! Ich warte bis alle drin sind und dann noch mal 10 Minuten, weil man sich ja auch fertig machen muss!", sagte Michiru.
,,Ich gehe nicht ins Wasser!", lachte die Rennfahrerin.
,,Und ob du das wirst!"
,,Ich habe nicht mal was mit!", grinste Haruka.
,,Dann geh nackt!", entgegnete Michiru ohne zu überlegen.
,,Das würdest du dir wünschen, oder?", schnurrte sie sofort.
Michiru blinzelte sie verwirrt an, fing dann aber zu grinsen an.
,,Ich denke schon!", meinte sie.
,,Das wirst mich schon früh genug nackt sehen können... Heute Abend?", zwinkerte sie.
Doch nun schoss ihr die Schamesröte ins Gesicht. Erst jetzt war ihr aufgefallen, über was sie mit Haruka redete.
,,Was meinst du damit?", fragte sie mit einem knallrot Kopf.
Eigentlich wusste sie, was Haruka damit meinte, aber sie wollte es aus ihrem Mund hören. Sie dachte, Haruka würde es etwas verharmlost ausdrücken, doch dann wäre sie nicht Haruka.
,,Das heißt, ich will heute Abend Sex mit dir haben und...", sie lehnte sich dicht an ihr Ohr,
,,Und dich Stöhnen hören!"
Michirus Augen wurden groß. Das ging doch nicht in einer WG! Was, wenn das jemand hören würde? Jeder würde die Künstlerin als Schlampe abstempeln. ,,Das geht doch nicht, Ruka!", flüsterte sie ganz aufgeregt.
,,Nicht?", hob die Blonde die Augenbraue.
,,Wir sind in einer WG, Haruka! Was, wenn uns jemand hört?!"
,,Wenn es zu laut werden sollte, dann halt ich dir den Mund zu."
,,Spinnst du?", meckerte die Türkishaarige.
,,Nein. Ich würde dir einen Gefallen tun. Aber wer weiß? Vielleicht genießt du ja ganz ruhig", grinste sie.
,,Was soll das heißen?"
,,Das heißt, dass es auch sein kann, dass du gar nicht so laut bist."
,,Bist du es denn?"
,,Hält sich in Grenzen", zuckte die Blonde mit den Schultern,
,,Aber ich bin mir sicher, dass es heute Abend auf jeden Fall gut werden wird.''
Auf ihren Lippen hatte sich ein breites Grinsen geschlichen.
Sie sah zu gerne der Geigerin zu, wie diese errötete. So wie gerade eben.
,,Ich habe das doch noch nie gemacht...", murmelte sie vor sich hin.
Sie legte den Arm um das zierliche Mädchen.
,,Ich weiß. Du brauchst keine Angst zu haben."
Michiru hatte nur Angst davor, etwas falsch zu machen.

Silly, Irritating & BeautifulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt