Nach der Pause begann dann regulär die nächste Stunde. Und das war Informatik bei Herr Shishido. Michiru konnte ihn nicht wirklich leiden, da er sie eh immer auf dem Kicker hatte.
Haruka jedoch mochte ihn wegen seiner vielen Leistungskontrollen nicht, die er immer am Anfang seiner Stunde machte.
Dennoch ging der Unterricht sehr ruhig und friedlich vorbei.Danach war endlich Schulaus.
Als der Glockenton ertönte, sprang die Blonde auf und stellte sich vor Michirus Pult. Diese sah bereits wieder genervt nach oben.
,,Wollen wir uns heute treffen?", grinste sie arrogant nach unten.
,,Das würde dir so passen, oder?", meckerte sie und verließ mit diesen Worten das Zimmer.
Der Chauffeur fuhr sie dann nach Hause.Zuhause angekommen ließen sich sofort ins Bett sinken. Irgendwas schien sie zu beschäftigen. Etwas machte sie traurig. Nur was? Den nächsten Gedanken opferte sie Haruka. Und genau dies erschütterte die Künstlerin.
>>Was, wenn ich mich wirklich in sie verliebt habe? Das kann doch nicht sein!<<
Seufzend griff sie nach ihrem Handy. Auf dem Bildschirm erschien eine Nachricht.
~Hey, Süße!~
Michiru war sofort klar, wer das sein musste. Nur woher hatte sie ihre Nummer?
~Was willst du, Haruka?~
~Ich bin nicht Haruka- sondern Elza!~
Verwundert sah sie auf das Display. >>Elza? Aber warum nennt sie mich so? Diese Sprinterin kennt mich doch kaum!<<
~Was möchtest du denn?~
~Ich würde heute gerne mit dir ein Eis essen gehen.~
~Ja ok. Und wann?~
~In 1 Stunde im Eiscafe am Stadtrand?~
~Ja, na gut. Bis dann!~
Seufzend legte sie das Handy beiseite. Und schon kamen die ersten Tränen.
,,Also doch... wie kannst du nur, Michiru?! Diese dumme arrogante Kuh macht dich eh nur traurig!", schluchzte sie,
,,Du machst dich selber kaputt!"Haruka setzte sich mit einem genervten Seufzen auf das Motorrad. Sie benötigt eine Runde, um wieder zur Ruhe zu kommen.
Die kleine Zicke aus ihrer Klasse ging ihr seid einigen Tag nicht mehr aus dem Kopf.
,,Einmal ficken und gut ist!", beschloss die Blonde.
In dieser Sekunde fiel ihr auf, dass die beiden die Strafarbeit geschwänzt hatten. Ihr war es egal, aber für die Künstlerin war es doch sehr ungewöhnlich.
,,Ich denke, ich kann mich darauf verlassen. Lange dauert es garantiert nicht mehr...", grinste sie und startete den Motor.Als die eine Stunde vergangen war, machte sie sich langsam auf dem Weg zu dem Eiscafe. Elza schien irgendwas mit dir besprechen zu wollen, denn umsonst wollte sie sich nicht mit ihr treffen. Oder lag es daran, dass sie mit ihr befreundet sein wollte? Vor einigen Jahren kursierte das Gerücht in der Schule, dass Elza etwas von ihr wollte. Vielleicht stimmt dies ja und das Treffen war ihre Masche? Aber wie oft sollte sie das denn noch sagen? Sie stand nun mal nicht auf Frauen. Und das war für sie auch nicht wirklich unnormal.
Aber würde sie sich mit Elza anfreunden und sie wäre tatsächlich lesbisch, dann würde sie auch nicht viel dagegen haben.
Und da war auch ihre Vermutung. Eventuell stand sie ja auf Haruka. War sie dann auch lesbisch? Erfahrungen hatte sie generell noch nie gehabt. Sie hat sie ja noch nicht mal ihren ersten Kuss gehabt! Vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, als Frau auf eine Frau zu stehen.In einer Ecke konnte sie Elza an einem Tisch sitzen sehen. Diese erblickte sie sofort und stand dann auch zeitgleich auf.
,,Hey! Schön, dass du kommen konntest!", lächelte die Rothaarige.
,,Alles gut. Ich habe immer Zeit!"
,,Das ist gut. Ich habe dich eingeladen, weil du heute nach dem Unterricht sehr traurig ausgesehen hast. Ich habe gedacht, dass du eventuell reden möchtest...", erklärte sie.
Michiru seufzte.
,,Ist es so auffällig?"
,,Ja, schon irgendwie. Es tat mir so leid und da habe ich gedacht, dass du eventuell mit mir reden möchtest", murmelte die Sprinterin vor sich hin.
,,Ich denke, ich sollte das nicht jeden unter die Nase reiben...", erwiderte sie leicht kühl.
Im Moment war sie selber nicht mal mehr Herr über die Gefühle.
,,Aber wenn du möchtest, dann bin ich gerne für dich da."
Michiru nickte verstehend.
Gemeinsam setzen Sie sich an den Tisch, von dem Elza vorher aufgestanden war, und bestellten jeder einen Eisbecher.
,,Gut. Dann sage ich dir eben den Grund. Aber dann posaune es nicht gleich raus. Ich vertraue dir jetzt!", machte sie ihr klar.
Elza nickte.
,,Natürlich!"
,,Also.... ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber es wäre eine Schande, wenn es wirklich stimmt. Ich glaube, dass ich mich in Haruka verliebt habe..."
,,Oh..."
Auf einmal senkte die Rote traurig den Kopf. Michiru verwunderte dies, aber gleichzeitig wurde ihre Vermutung bestätigt.
,,Sag, stimmt dieses alte Gerücht über dich?", fragte sie.
Elza sah sie einen Moment lang schweigend an, dann erst nickte sie.
,,Ja, Ich liebe dich wirklich... Seit Jahren."
Die Künstlerin murmelte etwas vor sich hin, was aber kaum verständlich war.
,,Aber ich kann dich verstehen. Nur schaufelst du dir dein Grab selber. Haruka wird das ausnutzen, wenn sie es erfährt. Du musst wahnsinnig aufpassen, wenn wir in der Jugendherberge sind!"
,,Wieso?"
,,Weil sie sich hundert pro an dir vergreifen wird! Es ist ja schon bald! Du musst echt aufpassen! Wenn sie das bis dahin rausbekommt? Da wird sie nicht warten. Du stehst auf sie? Das ist für sie Arbeit, die ihr abgenommen wurde. Die hat dann leichtes Spiel!"
,,Hä? Nur weil ich sie sehr doll mag, heißt es ja nicht, dass ich mit ihr ins Bett will! Ich bin nicht so eine Schlampe, die von Bett zu Bett hüpft!", wurde Michiru lauter.
,,Ist ja gut. Das wollte ich damit gar nicht sagen! Beruhige dich wieder!", rief Elza schnell.
Die Kellnerin kam mit den beiden Eisbechern und stellte sie auf den Tisch ab.
,,Danke", sagte die Rote, da Michiru immer noch wütend auf ihren Schoß starrte.
,,Hey! Es tut mir leid! Ich hab das nicht so gemeint!"
,,Nein, ist schon gut.... Lass uns einfach essen."
Nach einer Weile fing Michiru wieder mit dem Thema an.
,,Das kann sein. Sie ist sich aber bestimmt im Klaren, dass ich sie theoretisch anzeigen könnte", meinte sie schulternzuckend.
,,Das schon. Aber würdest du sie denn dann wirklich anzeigen? Womöglich fliegt sie danach von der Schule! Und ich bin mir sicher, dass du das nicht willst."Haruka bog in die Einfahrt einer ihr gut bekannten Bar ein. Sie benötigte den Alkohol im Moment sehr.
>>Diese Kleine will mir anscheinend nicht mehr aus dem Kopf gehen...<<, dachte sie.
Und was half dagegen? Richtig: Sex und Alkohol.
,,Ein Joint würde mir auch gut tun...", seufzte sie und stellte das Motorrad auf einem Hinterhof ab.
Die Rennfahrerin kannte den Inhaber der Bar und war gut mit ihm befreundet. Deshalb durfte sie hier kostenlos schlafen und im Hinterhof ihre Fahrzeuge sicher parken.
Mit einem Grinsen betrat die Schülerin die Bar. Minderjährig war sie eigentlich immer noch, aber durch ihren Freund kam sie auch so hinein. Mit nur ein wenig Glück würde sie eine junge Frau finden, was ihr den Tag versüssen würde. Sie benötigte dringend Ablenkung von Michiru. Zwar war es noch Tags und die Bar noch nicht gut besucht, aber irgendjemand fand sich immer.
Haruka schlug den direkten Weg zur Theke ein.
,,Hey, Akito! Lange nicht gesehen!", rief sie und setzte sich auf einer der Hocker.
Der Schwarzhaarige erhob seinen Kopf und als er erkannte, dass vor ihm eine gute Freundin von ihm stand, begann er zu grinsen.
,,Hey, Ruka! Schön dich mal wieder zu sehen. Es ist bestimmt schon 2 Monate her!", rief er und lief um die Theke herum.
Freudig schloss er die Rennfahrerin in die Arme.
,,Was führt dich denn nach so langer Zeit zu mir?"
,,Ich muss mich mal wieder richtig volllaufen lassen... Und ich suche mir n Mädel... Habe Bock auf Sex...", grinste sie hämisch.
,,Du klingst sehr hungrig!", lachte er.
,,Bin ich auch. Ich hatte die ganze Woche noch keinen Spaß. Zumindest nichts solchen."
,,Wie soll ich das verstehen?", hob Akito die Augenbraue.
,,Es gibt da ne kleine Puppe in meiner Klasse. Es macht riesigen Spaß, die Maus zu ärgern!", lachte sie belustigt.
,,OK... Ist sie hübsch?"
Haruka nickte grinsend und fügte noch hinzu:
,,Und sexy, nervend, süß, meistens schlecht gelaunt- also launisch, schlau, klug, kreativ, und-"
,,Ja, ist ja gut! Aber dann muss sie ja ein außergewöhnlicher Mensch sein!", bemerkte er.
,,Hä? Wieso das?", fragte die Androgyne verwundert.
,,Also für mich ist es eindeutig, dass du sie mehr als nur toll findest...", zuckte der Barkeeper mit den Schultern.
,,Ich wusste ja gar nicht, dass dir dein Leben egal ist", wurde ihre Stimme wieder arrogant,
,,Halt die Klappe!"
Genervt sah sie auf die Angebotstafeln, die über der Theke an der Wand hangen.
,,Ich nehme einen Martini... Oder eher 2", sagte sie.
Ganz offensichtlich wollte sie nicht mit diesem Thema konfrontiert werden. Sie war hierher gekommen, um die Künstlerin zu vergessen und nicht, dass ihr jemand sagt, sie habe sich in sie verguckt . Und das hatte sie auch nicht! Sie liebte nie jemanden! Und das würde sie auch jetzt nicht tun. Michiru war eine kleine Mistkröte, in die sie sich sicher nicht verlieben konnte.
Akito stellte die zwei identischen Getränke vor der Blonden ab. Diese bedankte sich nicht mal, da sie immer noch wütend war.
,,Es tut mir ja leid, Ruka. Du willst sie hier vergessen, oder?", sagte er und klopfte ihr mitleidig auf die Schulter.
Ein Grinsen hatte sich in seinem Gesicht geschmogelt, was Haruka ganz und gar nicht gefiel.
,,Noch ein Spruch über sie und du hast einen Stammkunden weniger!", zischte sie ihn an.
Der Mann schreckte erst zurück, lächelte dann jedoch wieder. Normalerweise verhielt sie sich nicht so kindisch, was seine Vermutung nur bestätigen ließ. Haruka war tatsächlich noch nie verliebt gewesen. Deswegen ist es auch so unglaubwürdig.
>>Daran merkt man, dass sie endlich erwachsen wird<<, seufzte er und kümmerte sich damit um den nächsten Kunden.
Für die Blonde war es schwer, Michiru zu vergessen. Denn auch nach dem 2 Martinis und zusätzlich 2 Bier musste sie noch an sie denken. Nach einer Weile betrat ein junges Mädchen die Bar, mit dem sie sich begnügte. Mit ihr verließ sie auch die Bar.Am nächsten Morgen wachte sie vollkommen verkatert in einem fremden Bett mit einem fremden Mädchen im Arm auf. Erst nach einigen Momenten fiel ihr ein, dass es das Mädchen aus der vergangenen Nacht war.
>>Shit! Ich sollte vielleicht abhauen, sonst will sie noch meinen Namen oder noch schlimmer: meine Handynummer. Ich glaube, da gehe ich viel lieber zur Schule!<<
Langsam schob sie den nackten immernoch schlafenden Körper von sich und stand auf. So leise wie es nur möglich war, zog sie ihre Schuluniform an und wollte den Raum verlassen, doch das Mädchen wurde aus irgendeinem Grund wach.
,,Warte!", ertönte ihre Stimme hinter ihr.
,,Ja, Yura?", fragte die Blonde.
,,Warum gehst du?"
,,Ich muss zur Schule!"
,,Achso... Bekomme ich deine Nummer?", fragte sie etwas enttäuscht.
,,Warum sollte ich dir meine Nummer geben?"
,,Na gut, Aber ich heiße Hikari!"
,,Ciao, Lucy!"
Mit einem Grinsen verließ sie die Wohnung und ließ den One-Night-Stand alleine.Erst auf dem Weg zur Bar, da da ja Motorrad noch stand, kam ihr die Türkishaarige wieder in den Sinn. >>Sie kotzt mich jetzt schon an!<<
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Silly, Irritating & Beautiful
Roman d'amourDie 18-jährige Rennfahrerein Haruka Tenoh gehört wohl eher zu der arroganten Sorte Mensch. Nur noch ein Jahr, dann wäre sie mit der Schule auch fertig. Sie führt einen großen Streit mit einer Schülerin aus ihrer Klasse. Michiru Kaioh ist eine kleine...