Überraschung

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Der folgende Tag ging ebenso ruhig vorbei. Da Haruka erst zur dritten Stunde in der Schule erscheinen musste, konnte sie Michiru noch schnell besuchen. Sie erfuhr von ihr, dass ihre Eltern auf jeden Fall etwas gegen Homosexualität hatten und das sie so schnell davon nichts mitbekommen sollten. Haruka war froh, bisher noch nicht auf ihre Eltern getroffen zu sein, aber irgendwann wurde die Zeit reif sein und das erste Zusammentreffen kam schon bald.

Am folgenden Tag soll die Geigerin aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ihr ging es erstaunlich schnell wieder gut und darüber waren Ärzte sowie Angehörige der Türkisen sehr froh. Selbst der Chauffeur war hoch erfreut, besuchte Michiru aber auch des Öfteren. Im tat es leid und er gab sich für diesem Unfall die Schuld, doch Michiru versicherte ihm das Gegenteil.

So war auch dieser Tag schnell rum. Der Mittwoch neigte sich dem Ende zu. Es wurden noch einige Untersuchungen an ihr gemacht, eh sie dann am folgenden Tag das Krankenhaus verlassen konnte.

Michiru war froh darüber, denn so langsam hatte sie es dort nicht mehr ausgehalten.

Nun war Donnerstag und die Schule schrie wieder. Dazu hatte sie selbstverständlich keine Lust, aber was sollte man da machen?

So machte sie sich stöhnend fertig und erschien dann im Saal rechtzeitig zum Frühstück mit ihren Eltern, was ohnehin komisch war. Sie aßen fast nie zusammen. Es war eine Seltenheit. Was da wohl dahinter steckt?

Michiru setzte sich neben ihre Mutter an den Tisch und begrüßte ihre Eltern.

,,Guten Morgen. Was verschafft mir dir Ehre?", fragte sie eher mit einem genervten Ton.

Denn sie wusste, dass da irgendwas war, was ihre Eltern loswerden wollten. Vielleicht eine Predikt, dass sie vor dem Überqueren einer Straße rechts und links nachschauen sollte? Das wusste sie auch selber, doch damals auf dem Weg zum Bäcker hatte sie genau dies vergessen.

,,Wir müssen mal mit dir reden", sagte ihr Vater ziemlich betrügt.

Jetzt wurde sie stuzig. Sie waren noch nie so traurig gewesen. Zumindest nicht in ihrer Gegenwart.

,,Was ist? Spannt mich nicht auf die Folter!"

,,Nja... Schatz, kannst du das machen?", fragte er die Mutter.

Diese nickte ebenfalls traurig und holte dann erst mal hörbar Luft.

,,Dein... Vater hat gestern einen Anruf bekommen. Wir müssen 5 Wochen nach Amerika und du kannst nicht mit. Dein Chauffeur kann nicht auf dich aufpassen und sonst jemand anderes auch nicht. Aber wir können dich ja nicht alleine lassen für so lange Zeit", sagte sie.

Michiru war jedoch nicht sprachlos, sondern eher froh über diese neue Nachricht.

,,Nicht schlimm... Kann ich da zu einer Freundin von mir?", grinste sie.

,,Eine Freundin? Wer denn? Wir müssen wissen zu wem du gehst. Und zu einem Jungen werden wir dich nicht lassen!", machte ihr Vater klar.

,,Will ich auch nicht. Sie heißt Haruka. Sie wohnt alleine in einer kleinen Wohnung und hätte noch Platz für mich. Darf ich zu ihr?"

,,Geht sie in deine Klasse?", wollte ihre Mutter nun wissen.

,,Ja, geht sie."

,,Hm... Naja... Ich würde sagen, wir lernen sie erst mal kennen, bevor du die 5 Wochen bei ihr schläfst. Ich hoffe sie ist nicht Pervers oder gar vom anderen Ufer. Nicht, dass sie dich missbraucht. Also zu ner Lesbe lassen wir dich nicht, da haben wir viel zu große Angst um dich!"

Michiru musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie hatte nie von Harukas Sexualität gesprochen, noch haben ihre Eltern sie nicht zusammen gesehen. Warum also sagten sie das?

Silly, Irritating & BeautifulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt