8 ~ ...ist Alkohol Eine Lösung!

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Es war Kelly, die mir scheinbar gefolgt ist. Ich öffnete meine Augen wieder und merkte dabei, wie mir inzwischen etwas schwindelig geworden war.
„Du bist so fluchtartig gegangen, ist alles okay..?", fragte sie feinfühlig und legte ihre Hand auf meine Schulter.
„I-Ich glaube, ich sollte nach Hause gehen, glaube ich..", stammelte ich, während ich mich nach meinen Sachen erkundigte, ob ich alles hatte.
„Hey, hey, überstürz' das nicht gleich! Was ist denn los, Felix..?", redete sie auf mich ein und hinderte mich an meinem Vorhaben.
„Hmm.. Ja.. Es ist nur..", fing ich an. Ich war gerade in der Laune ihr mein Herz auszuschütten und meine halbe Lebensgeschichte zu erzählen, weshalb ich ihr auch alles erzählte.
Von Moritz' Auszug, bis über meine Trennung von Sopse, die kleine Depriphase und meine Gedanken gerade, als ich mit diesem Mädchen getanzt hatte. Kelly hörte mir die ganze Zeit treu zu, was mir im Nachhinein ziemlich krass vorkam, ich meine, wir waren feiern und betrunken, und sie verbrauchte ihre Engerie für mich und meine Probleme.
„Oh, Felix..", sagte sie leise, „das tut mir leid.. Aber ich hatte sowas auch schonmal, und es geht vorbei."
„Ich weiß doch, dass sowas vorbeigeht, ich denke ja realistisch, aber das macht es für den Moment auch nicht besser. Und es ist noch recht präsent. Und das vorhin hat irgendwie.. Alles wieder hochgebracht.", erklärte ich ihr. Sie nickte verständnisvoll.
„Lass den Kopf nicht hängen, es ist ja im Endeffekt gar nichts schlimmes passiert.. Also mach dir keinen Stress und lenk dich weiterhin mit uns ab.", lächelte sie mich aufmunternd an. Nicht mal so, als würde sie mich bemitleiden, einfach nur gut gemeint eben.

Nachdem ich mir alles von der Seele geredet hatte, gingen wir beide wieder in den Club, wo Sebastian mich scheinbar schon erwartete hatte.
„Feeelix, wo warst du denn?", lallte er mir laut entgegen und zog mich harsch auf die Tanzfläche. Er hatte offensichtlich schon einiges getrunken, was ich ziemlich amüsant fand. Ich musste überfordert kichern und bewegte mich zur dröhnenden Musik. Rewi tanzte mich immer wieder an, bis ich letztendlich darauf einging und zurücktanzte. Es kam sogar so weit, dass Rewi mich an der Hand drehte. Wie alberten rum wie eigentlich immer, nur halt in einer Disco. Betrunken.
Wir kamen uns immer näher und durch mein ständiges Drehen, stand ich irgendwann mit dem Rücken zu ihm.
Ich weitete leicht meine Augen, als er mit seinen großen Händen meine Seiten entlang fuhr und an meinen Hüften hängenblieb. Hatte ich gerade die weibliche Rolle eingenommen? Und falls ja, warum machte mir das so viel Spaß? Oder noch wichtiger - warum fühlte sich das viel richtiger an, als das Tanzen mit dem Mädchen gerade?

Aber wenn Rewi mich schon so in die weibliche Rolle drängte, müsste er auch mit den Konsequenzen leben! Ich fing an, meine Hüften im Takt der Musik zu schwingen und mich etwas gegen ihn zu drücken. Rewi krallte sich spürbar in meine Hüften und drückte meinen Hintern mehr an sich. Warum machte mir das so Spaß? War das Falsch? Konnte ja eigentlich nicht, ich meine, Rewi machte das auch. Ich verwarf den Gedanken und drückte meinen Hintern fester gegen seine Mitte. Wo genau das war, darüber dachte ich nicht mal ansatzweise nach.

PoV Rewi

Verdammt, Felix hatte so eine weibliche Figur und konnte sich um Mengen besser bewegen, als die meisten Frauen hier, eingenommen meiner eigenen Freundin. Ich konnte mich kaum mehr wirklich zurückhalten und drückte ihn an mich, bis ich-
...
Warte.
Fuck!

Ich löste mich schnell von seinen göttlichen Hüften.
„Ich muss mal schnell auf's Klo!", entschuldigte ich mich möglichst glaubwürdig und flüchtete auf die Toilette des Clubs, wo ich zum Glück alleine war. Normalerweise machte hier jedes Mal wer rum, wenn ich in Ruhe pinkeln wollte. Aber diesmal war es anders. Ich sah an mir herab, und tatsächlich, ich hatte einen Ständer.
Einen verdammten Ständer!
Und das nicht von irgendeiner Ollen, sondern von einem Mann!
Von Felix' Hardy!
Sowas war doch nicht normal, oder? Eine Erektion bekommen, weil ein Freund mit seinem.. Schon äußerst attraktivem Hintern gegen meine Mitte drückt?
Ich drehte den Wasserhahn auf und spritzte mir kaltes Wasser ins Gesicht. Mein Problemchen würde sich zwar schnell erledigen, aber die peinliche Stimmung zwischen mir uns Felix würde anhalten. Hätte er es überhaupt bemerkt? Eigentlich sollte man sowas schon gemerkt haben, aber Felix war betrunken, und da war er generell nicht so der hellste.

Nach fünf Minuten oder so verließ ich die Toilette wieder und kehrte zu Felix zurück, ließ mir nichts anmerken, das tat er selbst nämlich auch nicht. Entweder er war ein atemberaubender Schauspieler, oder er hatte nichts bemerkt. Gott sei Dank!
Wir und unsere Freunde tanzten munter weiter, bis es schon sehr spät war und wir entschieden, zu gehen.
Wir verließen also das Gebäude und die kalte Nachtluft stieg mir angenehm in die Nase. Das tat meinem alkoholisierten Schädel echt gut. Felix zupfte draußen angekommen an meinem T-Shirt und schaute mich von unten mit großen Augen an.
Felix' braune Augen hatten mich schon immer an Schokolade erinnert.
„Möchtest du vielleicht heute bei mir schlafen..? So wie früher..", fragte er unsicher.

F-Felix wollte, dass ich bei ihm schlafe? Irgendwie wollte ich echt bei ihm pennen, nicht dass er besoffen was dummes anstellte. Oder so.
Aber alleine wegen der Sache gerade, wäre das absolut keine gute Idee.
„Ich würde echt gerne, Lixie.. Aber Jodie wäre echt angepisst.. Ein ander Mal, ja?", lehnte ich ab.
„Oh..", sagte Felix, und gleich machte sich Enttäuschung in seinem Gesicht breit.
Nein, ich wollte nicht, dass er traurig war! Ich wollte doch auch bei ihm sein.. Aber.. Ugh..
„Naja, dann.. Uhn.. Moritz fährt mich, glaube ich. Gute Nacht ihr zwei..", sagte Felix leise und ging zu Mooo.
Jetzt fühlte ich mich irgendwie schlecht.
Ich sollte mich morgen so schnell wie möglich wieder bei ihm melden, damit er nicht denkt, dass ich ihn loswerden wollte.
Wie dem auch sei, wir machten uns alle auf den Weg zu unserem rechtmäßigen Zuhause.

Als Jodie und ich zuhause ankamen, warf ich erstmal mein ganzes Zeug in die Ecke, ich wollte nur noch schlafen. Jedoch hatte ich die Rechnung dabei ohne meine Freundin gemacht. Sie hingegen zog mich gleich zu sich, um mich zu küssen. Normalerweise hatten wir immer Sex, nachdem wir zusammen feiern waren, aber ich wollte echt nicht. Deswegen versuchte ich mich zu lösen und so zu tun, als sollte das nur ein Kuss werden und nicht mehr.
Von Jodie bekam ich nur ein irritiertes Gesicht.
„Alles gut..?", fragte sie.
„Ja, klar, alles super, ich bin nur irgendwie total müde.. Lass uns einfach nur schlafen, okay..?", bot ich ihr vorsichtig an. Ich wollte gerade echt keinen Streit mit ihr.
„Hm, okay.", sagte sie mit einem Schulterzucken und ging hoch in unser Schlafzimmer. Nachdem ich meine Sachen weggepackt hatte, folgte ich ihr nach oben, wo wir dann zu meinem Glück wirklich nur schliefen.

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