14 ~ Beenden

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„Was denn..?“, fragte sie, als würde sie schon böses ahnen.
„Setz' dich erstmal.“, sagte ich ihr, und wartete, bis sie sich auf der Couch niedergelassen hatte. Jetzt war das plötzlich irgendwie schwerer, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber ich versuchte das zu schnell wie möglich über den Tisch zu bringen.
„Ich glaube nicht, dass es uns glücklich macht, wenn wir weiterhin zusammen sind.“, sagte ich fest, aber ruhig.
„Meinst du das gerade ernst..?“, fragte sie empört, aber rastete nicht aus.
„Ja, meine ich. Ich fühle mich verdammt unwohl, und von dir merke ich ja auch nur noch, dass du dich über mich aufregst. Das wird sich einfach immer weiter hochschaukeln, bis wir beide uns dann hassen.“, erklärte ich.
„Ich werde auch nichts an meinem Verhalten ändern, ich werde so weiter machen wie jetzt auch. Und ich bezweifle, dass du damit klarkommst.“, hing ich nach einer kurzen Pause dran.
„Du willst jetzt echt alles wegwerfen?“, hakte sie tonlos nach.
„Ehrlich gesagt, ja. Und das nicht, weil ich dir fremdgehe, oder sowas. Nur nach den letzten Tagen, Wochen.. Weiß ich nicht ob ich dich noch wirklich lieben kann.. Wir können ja befreundet bleiben, aber eine Beziehung.. Nein, tut mir leid.“, sagte ich möglichst feinfühlig.
„U-Und jetzt..?“, sie bekam Tränen in den Augen. Ugh, bitte nicht weinen, ich hasste das so.
„Naja, du hast ja noch die andere Wohnung.. Und ich stehe im Mietvertrag, hab hier zuerst drin gelebt und so.. Ich gib' dir alle Zeit der Welt, die du brauchst um auszuziehen. Ich schlafe wahrscheinlich die nächsten Tage bei Felix, oder so.“, murmelte ich und knetete meine Hände.
„Sebastian?“, fragte sie. Ich schaute sie an.
„Kannst du bitte gehen?“, fragte sie.
„Ja, kein Problem.“, ich stand auf, „Mach's gut..“.

Ich verließ die Konversation und ging oben noch Zeug für die nächsten paar Tage mit, bevor ich wieder raus, zu Felix ging. Er sollte ja zuhause sein. Außerdem musste ich ihm auch was beichten. Ich wusste zwar noch nicht zu 1000% dass es genau das war, was ich fühlte. Aber ich glaube, ich habe mich in Felix verliebt. In so kurzer Zeit, aber war da nicht schon immer was? Vorallem bevor wir beide in einer Beziehung waren. Zu dieser Rewilz-Zeit.
Ich wusste es nicht.
Aber mit dem Longboard fuhr ich zu ihm, auch wenn ich so etwas länger brauchte.
Ich klingelte bei ihm, und er machte auch gleich auf.
„Huch, du Rewi? Was gibt's?“, fragte er lächelnd und ließ mich direkt rein.
„Ich muss mit dir reden, aber nichts schlimmes, also keine Sorge.“, ich legte meinen großen Rucksack in der Küche ab. Dann kamen mir meine ersten Zweifel.
Was wenn Felix nicht das selbe empfand? Wenn er noch keine Beziehung anfangen könnte. Ich wollte eine Beziehung mit Felix? Vor ein paar Tagen habe ich nicht mal drüber nachgedacht, jemals auch nur ansatzweise auf einen Mann zu stehen!
Felix ging mit seinem frisch gemachten Tee in sein Wohnzimmer und schlürfte ihn dort vorsichtig. Warum fand ich jeden Mist den er tat, so süß.

Ich setzte mich zu ihm und ließ mich erstmal nach hinten fallen. Gerade, als ich anfangen wollte zu reden, klingelte Felix' Handy. Was ein Timing. Entschuldigend lächelte er mich an, und als er auf sein Handy schaute, wurde plötzlich blass. Oh nein.
Aber er nahm ab.
„Hallo..?“, fragte er unsicher und stand auf. Ich wünschte, ich könnte hören, wer da am anderen Ende war, und was er zu sagen hatte, dass Felix so unruhig wurde.
„W-wie..? Aber.. Du hast doch gesagt, das zwischen uns.. Ist vorbei..?“, stammelte er und mir viel es wie Schuppen von den Augen. Sopse wollte Felix zurück. Total alarmiert wurde ich nervös. Kamen sie jetzt wieder zusammen? Was dann! Das durfte nicht sein..
„I-Ich.. Sopse..“, Felix klang verzweifelt.
„E-Echt..?“, er fing leicht an zu lächeln. Mir wurde schlecht.
Aber irgendwie veränderte sich seine Miene dann doch.
„Und das sagst du mir, drei Wochen später, nach dem ich am Ende war?! Ich hab echt versucht um dich zu kämpfen, aber du wolltest ums verrecken nicht! Und jetzt rufst du mich plötzlich so an, sagst du vermisst und liebst mich? Lösch meine verdammte Nummer und tauch hier nicht mehr auf!“, sagte er laut und temperamentvoll.
Aber es fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen.

Seufzend und durch den Wind setzte er sich wieder neben mich.
„Sie wollte dich jetzt echt einfach so wieder zurück?“, fragte ich, auch wenn es offensichtlich war. Felix nickte nur, und ich streckte meine Arme aus, woraufhin er direkt zu mir kam, und mich ihn umarmen ließ.
„Du hast richtig reagiert, mach dir keinen Kopf..“, redete ich ihm sanft ein und streichelte seinen Rücken.
„Wie auch immer.. Was wolltest du mir sagen?“, murmelte er in meine Schulter.
Uff. Ich konnte ihm jetzt nicht meine Gefühle gestehen, nachdem seine Ex ihn komplett aufgewühlt hat. Er war doch sicher noch nicht bereit für sowas!
„Ach nichts, ich wollte nur einen schlechten Witz machen, der mir jetzt eh nicht mehr einfällt.“, log ich. Und oh Gott, wie dumm war das bitte?
„Klingt nach dir..“, kicherte er leise.
Ey!

„Ich hab vorgestern Sachen für Pizza gekauft, sollen wir Pizza machen? Ich bin hungrig.“, sagte er.
„Als könnte ich dazu nein sagen!“, stimmte ich zu und er löste sich von mir, stand gleich auf und ging in die Küche.waiert ging ich ihm her, schaute dabei wie viel zu oft auf seinen Po und setzte mich auf die Arbeitsplatte. Felix kramte alles raus.
„Was für Pizzen sollen wir machen?“, fragte er, während er nachdenklich vor dem Kühlschrank stand.
„Ich liebe Salami und Peperoni. Hast du das?“, schlug ich vor.
„Ich hab nur Salami.. Sollen wir auch noch Schinken und die anderen mit Mais, Zwiebeln oder extra Käse machen?“, fragte er.
Ich stimmte zu.

Zusammen bereiteten wir den Teig vor, bestrichen ihn mit reichlich Tomatensoße, und irgendwann machte Felix Musik an. Felix bekam gleich bessere Laune und bewegte sich beim Essen machen zum Beat. Wir streuten danach den Käse auf den Teig und Felix beauftragte mich damit, noch eine Packung Käse aus dem Kühlschrank zu holen. Ich stellte mich mit der Packung hinter ihn und machte die eine Ecke voll mit Käse. Für Felix' doppelte Käsepizza.
Wie erwartet, schmiegte er sich an mich, und um legte locker die Arme um ihn, während er anderen Belag verteilte.
Ich stützte meinen Kopf auf seinem ab, und fing an ihn leicht zu knuddeln. Felix wehrte sich nicht, ich glaube, es gefiel ihm.
Ich ließ ihn nur los, damit er das Blech in den Ofen schieben konnte und wir beide wieder ins Wohnzimmer, wo wir uns über Frauentausch im Fernsehen lustig machten.
Man könnte fragen, wie tief wir gesunken sind, aber sonst lief echt nur noch schlimmeres, und auf Youtube wussten wir spontan auch nicht, was wir da gucken sollten. Also machten wir so weiter, bis die Pizza fertig war, und sie uns servierte.
„Tadaa! Vom Meisterkoch.“, grinste er und stellte uns alles hin.
Ich genoss meine Peperoni-Salami-Stücke und auch noch ein paar Stücke Schinken war auch noch drin. Felix aß auch genüßlich seine Stücke.

Alles in allem, war das echt ein toller Abend, den ich alleine mit Felix verbringen konnte. Wir waren nicht viel später zu Bett gegangen, natürlich beide in Felix' Bett, und als wäre es normal, kuschelte er sich gleich an mich.
Ich umarmte ihn, ich mochte es ja in seiner Nähe zu sein.
Bis jetzt hatte noch niemand von uns beiden angesprochen, was da momentan passierte, und irgendwie empfand ich, dass jetzt der richtige Moment dafür war. Also traute ich mich.

„Du, Felix..? Was ist das eigentlich, zwischen uns..?“

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