Der Anfang

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Du konntest das Gewitter hören. Der Regen prasselte gegen die Eisenbleche deines Unterschlupfes. Es war ein Ohrenbetäubendes Geräusch. Wie immer, wurde dir in deinem Schlafsack nicht richtig warm. Der Raum war dunkel. Eine der Vorsichtsmaßnahmen die du getroffen hattest damit SIE, dich nicht finden konnten. Es war eine von vielen deiner Regeln, dass Licht nach Sonnenuntergang nicht wieder anzuschalten. Im Notfall musste deine Taschenlampe ausreichen.

Der Regen machte es schwer, klare Gedanken zu fassen. Das Einschlafen erschwerte es ebenfalls. Seufzend setztest du dich in deinem Feldbett auf. Zusammen mit deinem Schlafsack bewegtest du dich zu einem der Fenster. Sie waren zu barrikadiert, aber du hattest die Bretter an einigen Stellen, nicht sehr fest angebracht, um im Notfall raussehen zu können, oder einfach wenn dir danach war. Wie jetzt. Viel konntest du nicht erkennen. Obwohl du die Gegend bestens kanntest, fiel es dir schwer dich zu orientieren. Es war ein schrecklicher Sturm draußen. Eine Gänsehaut überkam dich. Du fühltest dich wieder Einsam. Wie lange sollte es noch so weitergehen. Wie lange würdest du es noch schaffen, alleine an diesem Hasserfüllten Ort zu bleiben. Aber konntest du fliehen? Konntest du riskieren, dass SIE dich finden würden?

Auf der anderen Seite, selbst wenn sie dich finden würden, konnte, dass was SIE tun würden schlimmer sein als totale Isolation? Du verdrehtest die Augen nach diesem Gedanken, natürlich würde es schlimmer werden. SIE waren Monster. Du kanntest einige ihrer Praktiken von damals und sie hatten genug Zeit und Geld gehabt, diese Auszureifen. Auf einmal fühlte sich dein Kopf sehr schwer an. Du hattest sie zurückgelassen. Du hattest es nicht einmal versucht sie mitzunehmen. Keinen. Blut klebte an deinen Fingern. Nein, du warst auch nicht besser als SIE! Du hättest sie retten können, ihr Überleben sichern. Aber das hast du nicht, du warst egoistisch und jetzt waren sie vermutlich tot. Und es war deine Schuld.

Dein Atem wurde schneller, du wusstest, dass du kurz davor warst eine Panikattacke zu bekommen. Dazu neigtest du, alleine Erinnerungen reichten um eine solche in die Auszulösen. Du spürtest wie dein Herz zu rasen begann. Schweißperlen breiteten sich auf deiner Stirn aus, du zittertest. Doch bevor du dich vollkommen reinsteigern konntest, wurde deine Aufmerksamkeit auf etwas Anderes gelenkt. Lichter. Von draußen. Und nein, natürlich waren es keine Blitze, diese Jagten friedlich einige Kilometer von deinem Unterschlupf entfernt, weiter runter auf die Erde. Die Lichter jedoch, schienen über den Boden zu schweben. Oder jedenfalls darüber, wo du den Boden vermuten würdest. Sie erinnerten dich an Sterne, nur schwankten sie zu sehr um welche sein zu können. Auch war ihr Licht viel zu gelb als, dass es Sterne sein konnte. Außerdem, warum um alles auf der Welt, sollten Sterne über den Boden schweben können?

Nein. Dein ganzer Körper richtete sich mit einem Mal auf, als hätte man ihn unter Strom gestellt. Schnell krochst du aus deinem Schlafsack raus und ranntest an das Ende des Raumes, wo sich dein persönlicheres Waffendepot befand.

Sterne. Wie lange warst du jetzt schon alleine, dass du so sehr in Fantasien abrutschen konntest? Über den Boden schwebende Sterne?! Du hättest dich selber Ohrfeigen können, für diese Mädchenhafte Träumerei. Es waren Taschenlampen und sie bewegten sich genau auf DEINEN Unterschlupf zu. In wenigen Sekunden hattest du deine Weste und Maske angelegt. Nach weiteren Sekunden waren deine Taschen mit allem möglichem Kleinkram gefüllt, wie Rauch und Sprengbomben, Messern, Patronen, und Schocker. Anschließend nahmst du die zwei Pistolen von dem Tisch und ranntest wieder zurück zu dem Fenster. Die Lichter waren nun, nur noch einige Meter von dir entfernt. Dein Herz raste. Es waren zu viele. Ehe du einen Plan austüfteln konntest, was du als nächstes tun würdest, hörtest du wie etwas gegen die Tür stieß.

In letzter Sekunde bevor sich die Tür öffnete drücktest du dich an die Wand, in der Nähe der Tür. Ehe diese mit einem lautem dröhnen aufschwang. Mit einem letzten Luftzug hieltst du deinen Atem an. Auch wenn die Maske es noch mehr erschwerte, etwas in dem ohnehin dunklen Raum zu erkennen, wusstest du sofort, dass etwas falsch war. Nichts von dem was sich vor deinen Augen abspielte war Koordiniert. Die Personen stolperten viel mehr in den Raum als dass sie Eindrangen. Nachdem die vermeintlich letzte Person eingetreten war, wurde die Tür mit einem erneuten Tiefen stöhnen, von zwei anderen Personen zugedrückt. Ihre Bewegungen waren hektisch. Als würden sie vor etwas fliehen. Die Lichter der Taschenlampen suchten die Wände ab. Auch diese Bewegungen waren hektisch. Du drücktest dich noch enger gegen die Wand.

Maze Runner- Das MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt