Die Zugfahrt

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Der Schulleiter Hogwarts' schlenderte so lange durch den Zug, bis er am letzten Abteil angekommen war. Er ging hinein und ich folgte ihm. Hinter mir schloss ich die Abteiltür. Der Professor setzte sich auf die Bank mir gegenüber und musterte mich. Ich lächelte ihn höflich an. "Wie darf ich sie nennen Sir?", fragte ich ihn. "Nennen sie mich Professor Dumbledore." Ich nickte ihm zu. Schon bald erkannte man, wie sich der Bahnsteig füllte. Gebannt betrachtete ich die vielen Schüler, die nach und nach in den Zug einstiegen. Ich hatte so viele Fragen an den Hogwarts Professor, dass es mir schwerfiel, mich zu entscheiden, welche ich denn als Erstes stellen sollte. Jedoch schien Professor Dumbledore mir die Entscheidung abzunehmen, denn aus heiterem Himmel fing er an zu sprechen: "Ihre Mutter ist früher nach Hogwarts gegangen. Viola Edwards, kluge Hexe. Hat damals Severus Snape, ihren Vater Miss, dort kennengelernt. Nach ihrem Abschluss sind sie dann zusammengezogen. Vielleicht war das damals zu voreilig, naja. Sie hatten geheiratet und kurz darauf waren sie unterwegs. "Er schmunzelte. Ich hörte ihm einfach nur zu. Inzwischen war der Zug bereits losgefahren. "Ihr Vater hatte schon in der Schulzeit eine gewisse Neigung zu den dunklen Künsten gehabt. Da dieses Verlangen nicht nach lies, trennte sich ihre Mutter von ihm, aus Angst, er würde sich dem dunklen Lord anschließen. Als sie erfuhr, dass sie mit ihnen schwanger war, hatte Severus bereits den Kontakt unterbrochen. Er hatte keine Ahnung, dass er bald eine Tochter bekommen würde. Ihre Mutter hatte damals viele Anhänger des dunklen Lords zu Fall gebracht und an Askaban ausgeliefert. Dadurch ließe sich der Angriff auf ihr Haus erklären. Vor ein paar Wochen sind einige der Todesser ausgebrochen, die ihre Mutter ins Gefängnis gebracht hatte. Es sollte wahrscheinlich ein Racheakt sein. Doch als ihre Mutter sie gebar, gab sie ihre Leidenschaft der Zauberei auf und lebte von nun an ein Leben als Muggel. Sie tat dies, um sie zu schützen. Ihren Zauberstab behielt sie in der Hoffnung, sie hätten auch Zaubererblut in sich und würden es eines Tages verstehen. Nun sind sie 15 und ich wundere mich etwas, dass ihre Mutter es bis heute geheim gehalten hat. Ihr Vater schloss sich damals tatsächlich den Todessern an, jedoch nur, weil ich ihn darum gebeten hatte. Er stand bei mir in der Schuld und so arbeitete er von nun an als Doppelagent. Er spionierte die dunkle Seite aus und so konnten wir die große Schlacht gewinnen. Er hat viel zu unserem Sieg damals beigetragen. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und ist nur um Haaresbreite davongekommen. Er hatte bis vor ein paar Stunden nicht die geringste Ahnung, dass er eine Tochter hat. Sie müssen wissen, er hat ihre Mutter nie vergessen und ich bin sicher, sobald wir eine Nachricht von ihr erhalten, wird sich alles klären." "Sie meinen, wenn meine Mutter noch lebt", meine Lippen bebten. Der Professor sah mich an. "Wissen sie, ich träume von ihr. Schon lange. Fast jede Nacht plagen mich die Alpträume. Wie sie mich verfolgt. Wie sie mich umbringen will. Doch jedes Mal rettet mich etwas. Ein Wesen. Es sieht beinahe so aus wie ein Pferd oder ein anderes Huftier. Ich bin mir nicht sicher. Was hat das zu bedeuten, Professor?", fragte ich ihn. Er blickte mich unergründlich an. Nach einiger Zeit meinte er dann: "Miss Snape, ich bin mir sicher, dafür gibt es eine Erklärung..." Ich ließ ihn nicht ausreden, sondern betonte nur: "Edwards, Sir." Er zog langsam eine Augenbraue hoch. "Ich kenne meinen Vater nicht und ich würde daher lieber den Namen meiner Mutter tragen." "Selbstverständlich", er lächelte wieder. "Nun, sie werden ihn dennoch sehr bald kennenlernen, Miss Edwards." Ich blickte wieder aus dem Fenster hinaus. "Wie soll ich sagen, ihr Vater mag vielleicht nach außen sehr kühl wirken, aber wie sagt man: Harte Schale, weicher Kern. Ich bin sicher nach einiger Zeit wird ihr Vater auftauen." Ich schaute Professor Dumbledore an. "Zitronenbonbon?" Er hielt mir ein verpacktes kleines Bonbon hin. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Dankeschön." Er ließ es wieder in einer der Taschen seines Umhangs verschwinden und stand dann auf. "Sobald sie aus dem Zug steigen wenden sie sich doch bitte an Hagrid, unseren Wildhüter. Er wird sie zum Schloss begleiten", sagte Dumbledore. "Professor Dumbledore, woher soll ich wissen, wer das ist?", fragte ich ihn noch, doch er antwortete nur gelassen: "Das werden sie sicher erkennen meine Liebe." Er zwinkerte mir zu und verschwand mit einem lauten Knall. Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, beschloss ich, mich noch etwas zu erholen. Also legte ich mich hin und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Tochter eines Todessers (VORLÄUFIG PAUSIERT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt