Kapitel 5: - Zurück in die Welt -

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Finch starrte lustlos auf den Monitor und mit dem Zeigefinger tippte er auf die Tischplatte. Bear zuckte kurz mit dem Ohr und blickte zu Harold hoch: „Mhpf" stiess der Hund aus und Finch blickte zu dem belgischen Schäferhund hinab: „Ich weiss, ich vermisse ihn auch. Aber bis jetzt hat die Maschine noch kein Resultat und sucht ihn immer noch." erklärte Harold dem Hund, der daraufhin beinahe frustriert schnaufte. „Ich weiss, mein Freund. Ich weiss." murmelte Finch und wendete sich wieder dem Bildschirm zu, über dem Gesichter ratterten und ein kleines Fenster mit 'Suche...'stand. Wobei die 3 Punkte pulsierten und manchmal sogar verschwanden, nur um gleich darauf einzeln wieder aufzuleuchten. Harold war so sehr in seinen Gedanken versunken, dass er aufschrak als Root eine Tasse vor ihm hinstellte. „Entschuldige Harry." sagte die junge Frau und lächelte leicht: „Du solltest Dir eine Pause gönnen." schlug sie Harold vor, doch dieser winkte ab: „Nein... nein es geht schon. Danke für den Tee, Miss Grooves." sagte er und versuchte sich ein Lächeln abzuringen. „Wie Sie wollen." meinte Root und hob ergebend die Hände. Was konnte sie auch schon grossartiges machen? Solange Reese nicht wieder da war, würde Harold die Suche nicht aufgeben. Innerlich verfluchte sie Reese. Er hätte ja wenigstens eine Nachricht hinterlassen können. Aber anscheinend wollte er mal wieder den Geheimnisvollen und Unnahbaren spielen. Seufzend setzte sich Root an den anderen PC und begann mit der erweiterten Rastersuche.


Doch wirklich ergiebig war dies nicht, denn es standen nicht überall Kameras. Nur in den Krisengebieten und an strategischen Orten, waren Kameras. Das Netz wurde jedoch von Tag zu Tag grösser und die Augen von Harold's Maschine sahen mehr und mehr. Doch nicht heute. Es würde noch Jahre dauern, bis wirklich das gesamte Land mit Kameras zugekleistert war und sie wirklich ALLES sehen konnten. Root fröstelte. Einerseits war das für das was sie taten eine gute Sache. Andererseits war es erschreckend, was die Regierung schon alles sehen und hören konnte. Root tippte mit ihrem Zeigefinger gegen die Unterlippe. Wenn das so weiterging würde die Maschine noch weitere Menschen rekrutieren, so wie sie den exzentrischen Milliardär Logan Pierce, den John ein Mal gerettet hatte. Der mittlerweile ein kleines Team zusammengestellt hatte von ehemaligen geretteten und mit diesem Team Menschen half. Root konnte sich noch immer nicht erklären warum die Maschine ihn ausgesucht hatte und ihm auch noch Nummern zukommen liess. Sie schüttelte kurz den Kopf und konzentrierte sich wieder auf die Rastersuche. Doch sie hatte nicht viel verpasst bei ihrer kurzen gedanklichen Abwesenheit. Die Maschine hatte drei Gesichter kurz aufgerufen, die Reese zwar ähnelten, aber es war eben nicht Reese. Root seufzte und legte ihren Kopf in die Handfläche, stützte den Ellenbogen auf den Tisch und lehnte sich leicht zur Seite.


Als der Lift ansprang reagierten alle Drei. Bear spitzte die Ohren und sah auf. Finch schaute mit hoffnungsvollem Blick und Root... nun ja, sie sah zwar auch hin, jedoch mehr gelangweilt als erpicht darauf, wer da gerade hoch kam. Sie tippte darauf, dass es entweder Lionel oder Shaw war, die rauf kamen. Es war einfach zu unwahrscheinlich das Reese ungesehen zum neuen Hauptquartier kommen würde. Die Maschine hätte sonst ein Signal gesendet, da sie ja auf der Suche nach Reese waren. Also beschloss Root nicht allzu hoffnungsvoll zu sein und blickte wieder auf den Bildschirm vor sich. Selbst als sich die Türen öffneten, schaute die junge Frau nicht auf. Nein, dieser Hoffnungsschimmer wäre eher da gewesen, wenn Shaw und Lionel sich hier befinden würden und niemand anderes erwartet wurde. Denn Harold hatte nur vier Menschen den Zugangscode gegeben – sich mit eingerechnet waren es fünf Personen, die in dieses Gebäude kamen. Jede andere unbefugte Person wurde mittels eines Alarmsystems – das selbstverständlich Root installiert hatte – auf sämtliche Bildschirme projiziert und danach fand eine Suche in den Strafregisterkarteien statt, ehe man einschritt und die Person bat das Grundstück wieder zu verlassen.


So konnte ausgeschlossen werden, dass erneut das Hauptquartier in die Luft gesprengt wurde oder dass sie von irgendjemandem Gefunden wurden, der ihnen nicht freundlich gesinnt war. Sicherheit ging vor. Personen, denen sie helfen würden, wurden ja von der Maschine ausgesucht und dann ging das Team zu dieser Person und nicht umgekehrt. Bear sprintete los und bellte. Okay, jetzt wurde Root doch etwas neugierig, denn der belgische Schäfer bellte selten und wenn er es tat, dann nur in gewissen Fällen: Wenn er ausser sich vor Freude war; wenn er einen Feind bedrohen wollte; wenn man ihn etwas fragte oder befahl Laut zu geben oder wenn Reese kam und Bear ihn lange nicht gesehen hatte. Nur dann bellte der Hund. Doch die anfängliche Hoffnung verblasste, als eine zierliche Frau mit feuerroten Haaren aus dem Aufzug ausstieg und Harold gleich darauf ihren Namen ausstiess: „Grace? Was machst Du denn hier?" fragte Finch überrascht und Root vermerkte innerlich in ihren Gedanken, das Harold sechs Personen den Zugangscode zu diesem Gebäude gegeben hatte. „Ich dachte mir ihr könntet etwas zu Essen gebrauchen, wo ihr doch hier den ganzen Tag Nachforschungen betreibt." strahlte die Frau und hielt einige Einkaufstüten hoch. Root winkte ihr kurz zu: „Hey Grace." Dann widmete sie sich wieder ihrem Bildschirm. „Oh, Miss Grooves, schön Sie zu sehen." nickte Grace freundlich in ihre Richtung.


Harold war noch immer etwas perplex und sass wie versteinert auf seinem Stuhl. Bear bellte noch ein Mal kurz, lief freudig um Grace herum und setzte sich neben sie. Erwartungsvoll blickte er an der Rothaarigen hoch. Dies schien Harold aus seiner Starre zu lösen und er sprang – mehr oder weniger – auf um zu ihr zu eilen. „Bear! Loslaten!" gab Finch den Befehl für Aus. Der Hund blickte mit grossen Kulleraugen zu Finch, als wollte er sagen: 'Aber... ich will Doch nur spielen'. Finch sah den Hund jedoch streng an und dieser leckte sich kurz über die Schnauze, ehe er sich wieder auf sein Hundekissen legte und beleidigt den Kopf auf die Pfoten legte. Nicht um vorher noch ein „Hrmpf" abzulassen um seinen Missmut kundzutun. „Komm, ich nehm Dir das ab." meinte Finch und griff nach der Einkaufstasche. Grace lächelte und schüttelte belustigt den Kopf, ehe sie Harold in die Küche folgte. „Warum hast Du nicht angerufen?" fragte er und verstaute die Sachen im Kühlschrank. „Ich wollte Dich überraschen." antwortete Grace und sah Harold etwas verwirrt an. „Passt es Dir nicht, das ich vorbei gekommen bin?" fragte sie leise und Harold seufzte kurz: „Das ist es nicht Grace..." begann er und massierte sich die Nasenwurzel. „Oh, ich verstehe, es ist wegen Reese... Er ist immer noch nicht zurück?" fragte sie und sah ihren Mann mitfühlend an. Sie tätschelte ihm kurz die Schulter und machte sich dann daran, die restlichen Sachen in den Schränken zu verteilen. „Du solltest Dir eine Pause gönnen Harold. Das ist nicht gesund." riet sie ihm und strich ihm liebevoll über den Rücken als sie alles verteilt hatten. Harold nickte und blickte auf seine Brille, die er in den Händen hielt: „Ich weiss." sagte er nur niedergeschlagen und seufzte. Er war Müde und fühlte sich wie gerädert.


„Du hast recht, ich sollte vielleicht eine Pause machen. Was hältst du davon wenn wir spazieren gehen. Bear müsste sowieso mal wieder raus, sonst geht er hier drinnen noch vollkommen ein. „ meinte Finch und als der Hund seinen Namen hörte blickte er interessiert auf. Grace lächelte und küsste Harold auf die Wange: „Eine tolle Idee." Sie klopfte ihm noch ein Mal liebevoll auf den Rücken und nahm die Leine, die auf dem Schreibtisch lag. Bear sprang auf und wedelte aufgeregt mit der Rute. Grace lächelte den Hund liebevoll an, strich ihm über den Kopf und befestigte die Leine an seinem Halsband: „Braaf Bear." lobte sie ihn und der Hund schien stolz seine Brust hervorzuheben. Als Harold seinen Mantel angezogen, seinen Hut aufgesetzt und seinen stock genommen hatte, konnte es los gehen. Freudig lief der belgische Schäfer neben Grace. Als der Lift unten ankam hielt Finch die Tür auf, doch Grace blieb überrascht und wie versteinert stehen. „Grace?" fragte Finch und stirnrunzelnd blickte er in die Richtung, in die auch Grace blickte. Vor ihnen auf der Türschwelle stand...

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Person of Interest - Into the Light [Updates ungewiss]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt