3: Gespräche über Dunkelheit

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Rhiva POV

Wir verbringen noch ein wenig Zeit in Elronds Haus, bevor wir aufbrechen. Thranduril ist nicht sonderlich glücklich über meine Entscheidung, der Ringgemeinschaft beizutreten, aber er respektiert sie.
Nun sitze ich mit Gandalf und Elrond auf einer der vielen Terrassen und blicke in das Tal vor mir. "Lady Rhiva.. Eure Hilfe ist wahrscheinlich das, was die Gemeinschaft vielleicht doch zum Sieg führen wird. Ich bin dankbar, dass ihr euch angeschlossen habt.", sagt Elrond und ich nicke leicht. "Ich weiß, dass ich von Hilfe sein werde, jedoch bedeutet das nicht, dass ich mich nicht fürchte. Unsere Mission ist fast aussichtslos. Und ich weiß, dass uns Krieg bevorsteht. Hunderte und tausende werden sterben. Ich habe Angst um meine Kinder. Meinen Mann. Kurzum. Ich habe Angst um meine Familie. Natürlich auch um mein Volk. Ich bin nicht länger eine rudellose Wölfin in der Wildnis. Ich bin eine Ehefrau. Eine Königin. Und ich ziehe meinem fast sicheren Tod entgegen.", sage ich und drehe mich zu den beiden Männern. "Aber ich gehe, weil ich es muss. Es ist meine Pflicht. Elrond. Achte auf dein Kind. Denn ich weiß nicht ob meines überleben wird. Lass deine nicht so wie ich ihrem Verderben entgegenblicken. Oder deinem." Er nickt leicht. "Rhiva, meine alte Freundin, wir müssen über den Weg reden. Was glaubst du? Wo gehen wir am besten entlang?" "Wir gehen durch Dunland im Schatten des Nebelgebirges entlang, zuerst am Ufer des Lautwassers, dann an der alten Südstraße und über den Gebirgspass im Nebelgebirge nach Rohan. Dort müssen wir einen Schlenker machen, damit wir nicht zu nahe an die Tore Isengards herankommen. Wir ziehen dann weiter nach Süden, durch den alten Engpass in den weißen Bergen nach Ithilien, durch die Flachwasserzone des Anduin, durchqueren Harondor und nehmen den geheimen Pass durch die Schattengebirge direkt nach Mordor hinein. Wir kommen von hinten. Der Weg ist beschwerlicher, jedoch somit auch weniger erwartet.", sage ich und Elrond nickt leicht. "Ein guter Plan. Gandalf?" "Ich würde sagen, wir nehmen den Pass des Ered Luin. Dann haben wir die Möglichkeit noch auf den Pass des Carhadras zu besteigen und über den Rothornpass schnell Zuflucht in Lorien zu finden bei unseren Verbündeten. Von dort aus können wir den Anduin hinabrudern mit Booten, uns am Ostufer absetzen und den Pass von Kirith Ungol nehmen, der uns direkt in die Ebene von Gorgoroth leitet und uns von dort aus zum Schicksalsberg durchschlagen." Ich nicke leicht. "Aber du vergisst Gandalf. Saruman ist intelligent. Nicht umsonst war sein Titel der höchste aller Zauberer. Er kennt sicher starke Sprüche, die das Rothorn erwachen lassen könnten. Und er hat viele Spione. Menschen. Orks. Tiere. Er wird alle weniger beschwerlichen Wege auskundschaften lassen.", sage ich und Gandalf nickt. "Aber du missachtest, dass wir Hobbits mit uns haben. Sie sind schnell erschöpft. Wir können mit ihnen nicht schnell genug die vielen beschwerlichen Bergpässe, die du vorschlägst überwinden.." Ich seufze leise. "Nun gut, Gandalf. Ich überlasse dir die Führung der Gemeinschaft. Aber ich habe dich gewarnt. Ich werde meine Wolfform annehmen für die Reise und mich aus deinen Plänen raushalten.", sage ich genervt.
Wenn er sowieso bereits wusste, dass er nicht von seinem geplanten Weg abweichen würde, warum hat er dann gefragt?! Ich erhebe mich und seufze leise. "Gandalf.. Du magst älter sein als ich, aber du bist kürzer hier in Mittelerde gewesen, als ich. Ich weiß wovon ich spreche, wenn ich diese Pfade vorgeschlagen habe, weil sie am sichersten wären. Ich weiß besser als jede Andere wie Mittelerde aussieht. Kenne jeden Winkel. Auch Mordor selbst. Aber natürlich, Zauberer. Weiche nicht von 'deinem richtigen Wege' ab. Ich hoffe bloß, es wird nicht allzu viele Leben kosten." "Dieses Verhalten ist lächerlich, Rhiva." "Sag das nochmal, wenn alles, wovor ich dich gewarnt habe, wahr wird.", sage ich, wende mich ab und gehe. "Du bist einfach nur ein Welpe, der meint, zu verstehen wie die Welt funktioniert!", meint der Zauberer. Ich wirbele herum. "Vorsichtig, alter Mann. Du redest hier nicht mehr mit dem alten, einsamen Wolfsblut, sondern mit einer Königin. Wenn ich nicht noch ein wenig Dankbarkeit in meinen Adern für dich übrig hätte, würde ich deine Zunge herausreißen und deinen Stab über meinem Knie zerbrechen.", knurre ich. Dann wende ich mich ab und gehe.

Wolfsseelen [Herr der Ringe] (Sequel zu Langfinger) Abgebrochen!!!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt