Kapitel 3. Nela's Hilfestellung

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Nun war bereits eine Woche, seit jenem Ausflug mit Marco vergangen. Nach dem ersten Gespräch mit dem Dorfarzt, hatte Camilé beschlossen ernsthaft über ihre Zukunft nachzudenken und bestand auch weiterhin auf ihren Standpunkt eines schönen Tages in See zu stechen. Doch wie nur sollte sie ihre Eltern darüber in Kenntnis setzen? Und wie konnte sie ganz ohne Drama ihre Verlobung mit Ken lösen? Wenn sie alles hinter sich gebracht hätte, wie sollte sie dann in See stechen? Immerhin konnte sie nicht segeln und sie schaffte es nicht genug Mumm aufzubringen, um Marco zu fragen, ob er sie nicht vielleicht sogar begleiten wolle. Sie fürchtete seine Antwort und ahnte bereits, dass sein Pflichtgefühl, den Dorfbewohnern gegenüber, ihn hier festhalten würde.

All diese Fragen schwirrten Camilé gerade durch den Kopf, während Ken ihr den Hals entlang küsste und seine Hand zwischen ihren Beinen hatte. Eigentlich sollten seine Berührungen ein inneres Feuer der Lust in ihr auflodern lassen. Alles woran sie momentan aber denken konnte, war eine mögliche Zukunft ohne diesen Mann.

„Gefällt es dir?", hauchte Ken und fing an ihr Dekolteé entlang zu küssen.

„Mhm.", machte Camilé wenig überzeugend.

Wenn sie ehrlich sein sollte, dann gefielen Camilé ihre gemeinsamen Nächte schon seit Jahren nicht mehr. Die Romantik war bereits vor Ewigkeiten erloschen und wenn sie mal im Bett landeten, dann waren sie durch bloße Triebe gesteuert. Heute empfand die Brünette nicht einmal das Verlangen sich durch Sex etwas in Hochstimmung zu versetzen, sondern fühlte sich stumpf und träge. Ken schien das auch zu bemerken.

„Bist du sicher?", hakte er nach und kam ihrem Gesicht bedrohlich nahe. „Dir geht doch was durch den Kopf. Sag schon. Was muss ich tun, damit du mich reitest wie einen wilden Hengst?"

Frustriert schloss Camilé ihre Augen und drehte ihren Kopf zur Seite. Noch nie im Leben hatte sie sich wegen dem Sex mit Ken so geschämt, wie in diesem Moment. Andauernd ruinierte er mit seinen dummen Kommentaren die Stimmung, weswegen sie ihm oft den Mund zuhalten musste oder ihn mit Küssen ablenkte. Und er küsste grauenhaft, viel zu viel Zunge und viel zu wenig Leidenschaft. Alles an ihm widerte sie momentan zu sehr an, um sich einfach fallen lassen zu können.

Wie Marco wohl küsste? Er war Pirat, also bestimmt stürmischer und mit viel mehr Enthusiasmus und Geiz dahinter. Als ehemaliges Mitglied von Whitebeards Bande wusste der Blonde bestimmt so einiges und wusste sein Können auch gut einzusetzen.

Plötzlich spürte Camilé wie sich zwischen ihren Beinen etwas tat. Eine Hitze loderte in ihren Lenden auf, wenn sie daran dachte, wie Marco, anstelle von Ken, sich über sie beugte und mit seinen Händen und seinem Mund ihren Körper erkundete. Wie er ihr liebliche Worte ins Ohr hauchte und sie mit liebevoller Gewalt nahm. Der Gedanke an Marco hatte ihre Lust wieder aufwallen lassen, doch unter keinen Umständen wollte sie von dem Blonden Piraten fantasieren, während ihr Verlobter es ihr besorgte.

„Weißt du was? Ich denke, wir verschieben unser Date auf ein andern Mal..." Damit schnappte sich Camilé ihre Klamotten, zog sich an und ging nach Hause.

Sie hatte eindeutig ein Problem. Eigentlich sogar viel zu viele. Und all diese Probleme mussten irgendwann eine Lösung finden, bevor ihr noch der Schädel explodierte. So verzweifelt wie die Brünette in dieser Situation war, fiel ihr nichts besseres mehr ein, als bei Nela am nächsten Morgen um Rat zu fragen.

„Ich fasse es nicht!", kreischte Nela auch schon drauf los, als Camilé ihr das ganze Abenteuer mit Marco offenbarte. „Wie konntest du mir das nur so lange verschweigen? Das ist der Hammer! Wirklich, ich bin sprachlos! Okay, nicht wirklich sprachlos, aber zu hören, wie dich der sexy Doktor auf seinen Phönixschwingen in die Lüfte getragen hat, nur um dir eine Freude zu bereiten, ist das romantischste was ich je gehört habe! Nicht einmal eines dieser kitschigen Märchenbücher in der Bibliothek kommt da ran."

Marco & Camilé ( One Piece ) [ Abgeschlossen ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt