Kapitel 4. Die Brieffreundschaft

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Lieber Marco,

so gerne ich mich dir auch offenbaren würde, ich besitze einfach noch nicht die nötige Stärke dafür. Aber ich möchte in Zukunft über mich selbst hinauswachsen, deswegen gedulde dich bitte noch ein bisschen, bevor ich meine Worte dir von Angesicht zu Angesicht sagen kann.

Es freut mich übrigens über aller maßen, dass dich meine Worte so gerührt haben. Ich hoffe, dass der Obstkorb auch ein guter Einfall von mir war.


Liebe/r heimliche/r Verehrer/in,

es würde mich interessieren, aus welchem Grund du mir überhaupt dieses Präsent, welches natürlich ein guter und lieber Einfall von dir gewesen war, und diesen Brief geschrieben hast. Wolltest du dich wirklich nur bei mir bedanken, oder steckt da womöglich mehr dahinter?

Marco


Ich sehe mich nicht als deine heimliche Verehrerin! Wobei es mich nicht wirklich wundert, dass du das annimmst. So eine Brieffreundschaft in der man die andere Person nicht kennt, kommt so ziemlich auf diese Schlussfolgerung heraus... Ich schwöre dir, ich bin keine Stalkerin!

Wenn ich ehrlich sein soll, weiß ich selber nicht, ob hinter diesen Briefen nicht mehr steckt, als ich mir selbst eingestehen möchte. Alles was ich weiß, ist, dass ich über mich selbst hinaus wachsen möchte und der erste Schritt dafür war, mich bei dir zu bedanken. Was im Nachhinein eine ziemliche Enttäuschung war, da ich es nicht fertig gebracht habe, mich persönlich bei dir zu bedanken.

Deine heimliche nicht Verehrerin


Gut zu wissen, dass du eine Frau bist, dass erspart mir schon einiges an unnötiger Grübelei.

Es freut mich, dass du dir vorgenommen hast über deinen Schatten zu springen. Wenn ich dafür dein Startschuss bin, dann opfere ich mich gerne. Wachse in deinem eigenen Tempo, keiner drängt dich zu irgendwas. Selbst ich kann mich gedulden, bis ich schlussendlich erfahre, wer hinter diesen Briefen steckt.

... Wobei ich natürlich nichts gegen einen kleinen Hinweis einzuwenden hätte?

Marco


Es tut gut, dass zu hören. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr mich das erleichtert! Ich hatte schon befürchtet, du würdest mich dafür verachten, dass ich mich so feige vor dir verberge.

Und nein, ich werde dir keinen Hinweis geben! Am Ende schreibe ich dir wahrscheinlich gar nicht mehr, weil ich zu viel preisgegeben habe und mir die ganze Situation so peinlich sein wird, dass ich mich am liebsten bei lebendigem Leib begraben würde.

Die Frau, die keine Hinweise verschenkt


Ich würde nie so schlecht über einen Menschen denken, der mir so rührende Worte hinterlässt. Die Dorfbewohner haben mir schon auf vielerlei Arten gedankt. Egal ob durch ein üppiges Essen, welches für eine ganze Armee gereicht hätte oder durch eine einfache, aber liebevolle Umarmung, die einem noch Tage später warm ums Herz werden lässt. Doch keiner hat meine Arbeit bisher mit Paps gleichgesetzt. Ich fühle mich geschmeichelt, geehrt und gleichzeitig traf dieser Vergleich auch irgendwie einen wunden Punkt bei mir.

Aber ich möchte in unserer kleinen Brieffreundschaft nicht gleich allzu sentimental werden, deswegen vergiss das ganze einfach wieder, okay?

Marco & Camilé ( One Piece ) [ Abgeschlossen ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt