Nach meinem kurzen Schläfchen grüble ich noch lange über den seltsamen Traum nach. Seit dem ich aufgewacht bin, spüre ich ein schwaches Ziehen in meiner Brust, ähnlich dem Verlangen nach dem Schwert, als ich direkt vor ihm gestanden bin, nur eben tausendmal schwächer. Es fühlt sich fast so an, als würde das Schwert nach mir rufen. Die Frage ist nur, wieso sollte es genau nach mir rufen?
Wieso spüre ich das Ziehen eigentlich erst jetzt, da ich von dem Schwert geträumt habe? Naja Moment ... Wenn ich recht überlege, habe ich schon des öfteren ein kaum wahrnehmbares Verlangen nach dem Schwert verspürt, allerdings habe ich nicht gewusst, wer oder was dieses Gefühl in mir erweckt. Nun, da ich jedoch das Schwert gesehen und vor mir gespürt habe, weiß ich, wonach mein Körper strebt. Seltsam, dass diese gut geschmiedete Waffe genau nach mir verlangt. Wahrlich ein Wunder.
Durch das viele Nachdenken über den Traum und das darin vorgekommene Schwert bin ich hungrig geworden. Also greife ich, ohne lange zu überlegen, mit meiner rechten Hand zu dem Stoffbeutel, in dem sich meine Essensvorräte befinden. Doch durch die ruckartige Bewegung wird wieder einmal eine Schmerzenswelle ausgelöst und ich werde an meine noch nicht desinfizierte Wunde erinnert.
Also hat das auch zu dem Traum gehört. Das wäre ja auch zu schön gewesen, wenn die Wunde nur mit Schlaf komplett verheilen würde. Also muss ich mich auf das Desinfizieren einstellen. Aber erst muss ich ein bisschen was essen.
Also lege ich mir ein karges Frühstück zu Recht. Ein Käsestück, welches nicht größer ist als ein eingerollter Ringfinger, und eine mit der Eisenspitzhacke herunter gehauene Scheibe Brot. Dazu trinke ich noch ein klein wenig Mineralwasser von meinem Tropfstein.
Dann richte ich alles für die Desinfektion her. Mein Plan ist es, mit dem glühenden Eisen der Spitzhacke alle Bakterien auszumerzen. Allerdings weiß ich nicht, ob ich den Mut dazu habe.
Zuvor muss ich jedoch versuchen, das alte Werkzeug etwas von dem vielen Rost zu befreien, da sonst die Gefahr besteht, mehr Bakterien in die Wunde zu bringen als zu töten. Deshalb schabe ich mit der Spitzhacke eine Zeit lang an der Höhlenwand, um vielleicht den Rost abzustreifen. Allerdings geht das nicht so einfach und darum ist die Eisenspitzhacke nach dem Schaben noch genauso rostig wie zuvor.
Verzweifelt seufze ich auf. Meine Gedanken überschlagen sich und ich suche nach einer Lösung. Nach ein paar Sekunden fällt mir etwas ein. Ich könnte ja versuchen, die oberen Schichten, also die mit dem Rost darauf, einfach abzuschlagen.
Aus diesem Grund hebe ich die alte Spitzhacje weit über den Kopf und lasse sie daraufhin mit aller Kraft heruntersaußen. Da ich jedoch mit der linken Hand nicht so geübt bin wie mit der Rechten, fällt mir das Werkzueg beim ersten Versuch klappernd aus der Hand. Schnell hebe ich es wieder auf und hohle sogleich erneut aus. Als ich die Eisenspitzhacke diesesmal nach vorne ziehe, streife ich die raue Höhlenwand. Sogleich werfe ich einen skeptischen Blick auf die Oberfläche des metallenen Werkzeugs und traue meinen Augen kaum. Ein rund drei Zentimeter kurzes Metallstück ist aus dem Eisen gebrochen, es liegt nun vor mir auf dem Steinboden.
Wie ich es mir gedacht habe. Durch den Rost ist das Metall brüchig geworden, es hat viel von seiner ursprünglichen Stabilität eingebüßt. Nun gut, machen wir weiter!
Immer wieder hohle ich mit der Spitzhacke über meinem Kopf aus und jedes mal aufs Neue fällt ein kleines Metallstück klappernd zu Boden. Ich höre erst damit auf, als die größten Teile des Rosts entfernt sind. Nun sind nur mehr vereinzelt kleine Rostflecken zu sehen.
Erschöpft öffnet sich meine linke Hand und das Werkzeug schlägt kurz darauf scheppernd auf dem Höhlenboden auf. Komplett ausgepowered setze ich mich auf den kühlen Fels. Aufgrund der extremen Anstrengung zittert mein linker Arm. Es ist das typische Verhalten eines zu viel beanspruchten Muskels. Lange warte ich darauf, dass er sich wieder beruhigt.
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Der Akrobatenkämpfer
БоевикWas würdest du unternehmen, wenn du in einem Gefängnis unschuldige Personen töten müsstest? Genau, du würdest fliehen. Auch Joa reagiert so, allerdings wird er verfolgt. Als ob das nicht schon genug wäre, erfährt er auch noch, dass ein gewisser Bi...