Kapitel 2 - Joa

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Um Punkt Mitternacht starte ich meine Flucht.

Ich weiß nämlich, dass genau um Mitternacht eine Wache kommt und schaut, ob alles in Ordnung ist. Als die Wache zu meiner Zelle kommt, springe ich hoch und halte mich an der Lampe fest. Dann ziehe ich mich in einem perfekten Klimmzug auf den Lampenschirm. Da der Wächter nun nichts in meiner Zelle sieht, sperrt er die Tür auf.

Als er gerade über sein Funkgerät Bescheid geben will, springe ich von der Lampe auf ihn und ringe ihn zu Boden. Ich töte ihn nicht, sondern schlage ihn nur KO. Anschließend trete ich mit voller Wucht auf das Funkgerät. Lauter kleine Splitter fliegen umher. Dann nehme ich den Schlüssel der Wache und sperre die Tür von außen zu. Damit die anderen Wachen diesem Wächter nicht zu Hilfe eilen können, breche ich den Schlüssel im Schlüsselloch ab. Hier passt so schnell mal kein anderer Schlüssel mehr hinein.

Ich weiß, dass ich als erstes den Kontrollraum lahmlegen muss, da überall versteckte Kameras lauern. Also gehe ich in Richtung der Treppe, welche zum Kontrollraum führt. Unterwegs begegne ich nur selten anderen Wachen.

Doch als ich beim Kontrollraum ankomme, werde ich augenblicklich von den zwei Wachmännern entdeckt, welche vor der Türe positioniert sind. Beide sehen ziemlich kräftig aus. Sie haben breite Schultern, gut durchtrainierte Oberkörper, Arme und Beine.

Die beiden Männer stecken in schwarzen Uniformen. Die Füße enden in blauen, spitzen Schuhen mit leichten Absätzen. Der Größere von den beiden zückt seine Pistole, während der andere das Funkgerät aus dessen Halterung zieht. Als ein gedämpfter Schuss ertönt, reagiere ich wie ferngesteuert. Ich lasse mich nach vorne fallen und rolle in einer geschickten Bewegung auf den Wachmann mit der Pistole zu. Wie durch ein Wunder konnte ich dem Schuss ausweichen.

Blitzschnell springe ich aus der Hocke hoch und packe den Mann am Arm. Dieser ist kurz überwältigt und ich nutze diesen Augenblick. Ich drehe mich um, sodass ich zu dem anderen Wachmann schaue. Nun steht der erste Angreifer hinter mir, allerdings halte ich noch immer dessen Arm. Gerade, als der Braunhaarige auf mich schießen möchte, werfe ich ihn über meine Schulter auf den anderen zu. Beide gehen zu Boden. Doch ich bemerke, dass es bereits zu spät ist. Eine schrille Alarmglocke schrillt direkt neben mir los. Erschrocken zucke ich zusammen. Ein paar nicht sehr schöne Worte kommen über meine Lippen.

Nun muss ich nur noch die Überwachungskameras abschalten und dann kann ich mich schon auf den Weg nach draußen machen. Als ich jedoch auf einen der Monitore blicke, entdecke ich, dass an jedem Ausgang eine große Laserkanone steht.

Offensichtlich wollen sie nicht, dass ich über einen der Hauptausgänge fliehe. Dann muss ich mir wohl oder übel einen anderen Ausgang suchen.

Und schon weiß ich, welchen Ausgang ich noch nehmen könnte. Denn auf einem der Monitore entdecke ich, dass unter dem Dach ebenfalls Laserkanonen stehen. Ich könnte also eine von diesen Kanonen benutzen, um ein Loch in das Dach zu schneiden. Allerdings ist mir nicht wirklich klar, warum die Laserkanonen UNTER dem Dach stehen.

Jetzt muss ich aber erst einmal die Überwachungskameras abschalten, denn sonst ist mein ganzer Plan im Eimer, denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie Computerfreaks in den Kontrollraum schicken werden, um mich zu finden.

Von den Monitoren der Kameras geht ein dickes Kabelbündel weg, welches in die Mauer zu führen scheint. Als ich mich der Wand jedoch nähere, merke ich, dass dort ein leicht zu übersehender Griff ist. Ich ziehe daran und kurz darauf stehe ich vor einem großen Schaltkasten. Ich suche mir wieder das Kabelbündel und reiße es dann mit einem Ruck aus der Stromversorgung. Sogleich verblassen sämtliche Bilder der Monitore. Mit ein wenig Hausverstand kann man zwar die Kameras leicht wieder hochfahren, doch es ist besser als nichts.

Der AkrobatenkämpferWo Geschichten leben. Entdecke jetzt