The Beginning

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"Und wo verschlägt es Sie jetzt hin, Katelyn?", fragt mich meine Lehrerin, als wir am Buffet stehen. "Ich werde wahrscheinlich erstmal nach Hause fahren und dann mal schauen wo es mich hin verschlägt." "Das klingt doch gut, seit wann waren sie nicht mehr zuhause?" "Oh das ist schon fünf Jahre her. Zu der Hochzeit meines Bruders war ich das letzte Mal dort." "Dann wünsche ich ihnen dafür alles Gute und jetzt noch ein schönes Fest.", meine Lehrerin nimmt ihren vollen Teller und setzt sich an ihren Tisch. Etwas verloren stehe ich mit meinem immer noch leeren Teller am Buffet. Langsam laufe ich daran entlang und lege mir einige der Köstlichkeiten darauf. "Da hat aber jemand hunger!", lacht meine Freundin Kaila. "Eigentlich nicht, aber das sieht alles so lecker aus." Wir lachen und gehen an unseren Tisch. Heute ist unser Abschlussball. "Sind deine Eltern hier?" Ich schüttle den Kopf. "Nein, ich habe sie nicht eingeladen. Am Ende kommen auch noch Niall und Greg mit, darauf hätte ich heute keine Lust gehabt. Das ist mein besonderer Tag, ich habe es jetzt neun Jahre geschafft meine Familie aus meinem Schulleben rauszuhalten, das mache ich mir jetzt doch nicht am letzten Tag kaputt. Morgen fliege ich gleich nach Hause, mal schauen wer alles da sein wird. Sonst fahr ich halt nach London. Mal schauen. Ihr kennt mich ja." Meine Freunde lachen und nicken. "Ja wir kennen dich, deshalb bestehen wir aber auch darauf, dass du uns schreibst wo du dann bleibst.", meint Nick. "Ja mache ich!" Außer meiner Freunde weiß keiner von meiner Herkunft und meinem berühmten Bruder. "Warum ist da eigentlich noch ein Platz frei?", frage ich irgendwann neugierig in die Runde und deute auf den freien Platz mir gegenüber. "Lass dich überraschen.", schmunzelt Kaila. Ich verziehe das Gesicht, meine Freunde wissen genau, wie sehr ich Überraschungen hasse. "Wollen wir uns noch was zu essen holen?", lenkt mich Nick ab und wir gehen gemeinsam zum Buffet. "Kann es sein, dass du eigentlich gar nicht nach Hause willst?", will einer meiner engsten Freunde wissen. "Irgendwie nicht so wirklich. Ich meine ich habe die alle seit Ewigkeiten nicht gesehen und jetzt soll ich einfach so wieder nach Hause. Das fühlt sich nicht richtig an. Ich meine ich war jetzt zehn Jahre hier, zehn! Und war nur dreimal zuhause in dieser Zeit. Ich habe hier so viel erlebt, so viel durchgemacht und hatte die Unterstützung von den Leuten hier. Mein Zuhause ist hier, ihr seid meine Familie." Er lächelt und wir gehen zum Nachtisch. Als wir wieder zurück an den Tisch kommen, sitzt meine beste Freundin auf dem leeren Platz mir gegenüber und neben mir sitzt ein großer blonder Junge. "Kai!", rufe ich und falle ihm um den Hals, nachdem Nick mir meinen Teller abgenommen hat. Kai ist mein bester Freund. Er hat schon vor drei Jahren Abitur gemacht und seit dem sehen wir uns nicht mehr so oft. "Was machst du denn hier?", murmle ich in sein Jacket. "Ich kann doch deinen besonderen Tag nicht verpassen. Ich hab dir doch versprochen, dass wir gemeinsam auf deinem Ball tanzen." Ich strahle ihn an und wir setzen uns an den Tisch. "Ich glaube diese Überraschung ist mal in Ordnung gewesen, oder?" Ich nicke heftig mit dem Kopf und umklammere Kais Hand. Nach dem wir fertig gegessen haben, gehen wir auf die Tanzfläche. Kai reicht mir seine Hand und wir tanzen zu einem ruhigen Lied. "Danke!", flüstere ich. "Wofür?" "Dafür, dass du recht hattest. Ich meine hättest du vor sechs oder sieben Jahren gedacht, dass ich mal hier stehen würde?" "Ja! Ich meine ich habe es dir vom ersten Tag an gesagt. Und ich habe immer an dich geglaubt. Und jetzt stehst du hier und tanzt. Du läufst durch die Gegend, als wäre nie etwas gewesen." "Das stimmt nicht. Ich merke es bei jedem Schritt. Und ich vermisse sie jeden Tag." "Ich doch auch. Aber es ist besser geworden." Ich nicke und lege meinen Kopf an die Brust meines besten Freundes.

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