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Als ich meine Augen aufschlage, blicke ich in ein helles Zimmer. Ich schaue mich um und entdecke meinen Bruder und seine drei besten Freunde um mein Bett herum. Harry und Niall halten meine Hand und alle vier schlafen. Ich lege meinen Kopf zur Seite und schaue meinen Freund an. Zärtlich streiche ich über seine Hand. Es tut so gut zu wissen, dass er da ist. Langsam wacht er auf und seine grünen Augen treffen meine. Automatisch muss ich grinsen. "Hey, du bist ja wach.", haucht er mit seiner dunklen sanften Stimme, "Wie geht es dir, Katie?" "Geht." Ich lächle ihn an und umklammere seine Hand. Er weckt die anderen und Liam holt sofort einen Arzt. "Schön, dass sie wieder bei uns sind. Sie hatten wirklich Glück. Ich mache jetzt noch ein paar Untersuchungen und dann sehen wir wie weit uns die OP gebracht hat. Sagen sie mir bitte bescheid, wenn sie etwas spüren." Ich nicke und er fährt mit etwas über meine Beine. Zuerst über das linke. Ich lächle und nicke, da ich alles spüren kann. Auch bewegen kann ich es mit etwas Anstrengung. Doch beim Rechten spüre ich zwar etwas, aber lange nicht so stark wie beim linken. Auch kann ich es nicht bewegen. Ängstlich schaue ich den Arzt an. "Das kann nach so einer Operation schon mal vorkommen. Wir müssen das einfach noch ein wenig beobachten." "Aber es kann sein, dass es nie wieder so wie vorher wird, oder?" Er nickt. Ich drücke Harrys Hand und schließe die Augen. "Hey, du hast schonmal das Unmögliche geschafft. Wir bekommen das schon hin.", meint Niall und streicht über meinen Arm. Doch mir laufen nur die Tränen die Wange hinunter. "Jetzt lassen sie den Kopf nicht hängen, mit Therapie wird das schon wieder.", meint der Arzt. "Aber ich will nicht mehr. Ich kann nicht nochmal so kämpfen. Drei Jahre hat es das letzte Mal gedauert. Drei verdammte Jahre, bis ich wieder laufen konnte. Das kann ich nicht nochmal.", schluchze ich verzweifelt. "Aber wir sind da. Und du kannst das.", Lou legt eine Hand auf mein linkes Bein und auch Liam nickt. Ich zucke mit den Schultern und Harry nimmt mich in den Arm. "Und dieses Mal wird es schneller gehen, das verspreche ich ihnen.", meint der Arzt, verlässt das Zimmer und Niall folgt ihm. Als er wieder zu uns stößt, setzt er sich zu mir und streicht mir durchs Haar. Keiner sagt mehr etwas. So bleiben wir bis es dunkel wird und die Jungs ins Hotel müssen. "Wir kommen morgen wieder und in ein paar Tagen darfst du hier raus. Schlaf gut.", küsst Niall mir auf den Haaransatz. Dann bin ich alleine. Ich suche nach meinem Handy und telefoniere mit Kai. "Du musst kämpfen, Kate! Du kannst das! Sonst muss ich rüber fliegen und dazu habe ich keine Zeit. Ich liebe dich, meine kleine Kämpferin!", lacht mein bester Freund zum Abschied und ich lege auf. Ich kuschle mich in die Decke und schlafe ein.
"Willkommen in New York!", strahlt Harry mich an und hebt mich aus dem Auto in meinen Rollstuhl. Ich bin jetzt seid einer Woche aus dem Krankenhaus raus und wir haben beschlossen, dass ich schon während der Tour mit der Therapie beginne. Jasper hat eine junge Therapeuten organisiert, die wir heute das erste Mal treffen werden. Ab dann wird sie auch mit uns reisen, so kann ich immer bei den Jungs sein. Das war meine Bedingung. Also sitze ich jetzt hier und werde von Harry durch die verschneite Stadt geschoben. "Ist es nicht schön hier?" schwärmt er von der Stadt. Ich kann nur lachend zustimmen. Dann gehen wir zurück zum Bus. Dieser ist zum Glück groß genug, dass ich mich mit dem Rollstuhl gut darin bewegen kann. "Und wie gefällt dir New York?", lacht Niall mich an, als ich mich neben ihn auf das Sofa setze. "Super! Das ist echt beeindruckend." Die Jungs strahlen mich an. Da klopft es. Harry macht auf und kommt mit einer jungen Frau zu uns. Sie ist vielleicht so alt wie die Jungs. "Kate, das ist Aurora." "Hey!", lächle ich sie an. Sie kommt auf mich zu uns streckt mir die Hand entgegen. "A, reicht vollkommen." Ihre Stimme ist ganz weich und sie lächelt mich an. "Okay, setzt dich. Das ist Niall, mein Bruder und die anderen beiden sind Louis und Liam. Harry, kennst du ja.", stelle ich die Jungs vor, während Harry mich auf seinen Schoß nimmt, damit A sich auch setzen kann. Sie erzählt ein wenig von sich und dann bin ich dran. Ich erzähle ihr die ganze Geschichte und sie hört mir zu. Dann haben die Jungs Soundcheck und A kommt einfach mit. Wir verstehen uns super. Doch besonders Liam scheint sie es angetan zu haben. Auch Niall fällt dies auf. "Liam lacht ja mal wieder. Denkst du das liegt an A?" Ich muss lachen und nicke. Niall hebt mich auf die Bühne und setzt mich neben A auf das Sofa. "Liam scheint ziemlich nett zu sein.", stellt A fest. Ich muss schmunzeln. "Ja, er ist der Papa der Band. Aber trotzdem ziemlich cool." Sie lächelt und schaut wieder zu Liam. Irgendwie erinnert mich ihr Verhalten mich an das von Harry und mir am Anfang. Nach dem Soundcheck gibt es Abendessen und dann geben die Jungs ihr Konzert. Danach gehen wir in unseren Bus und A in ihren. Am nächsten Tag holt sie mich direkt nach dem Frühstück zu unserer ersten gemeinsamen Sitzung ab. Es ist ziemlich anstrengend, aber A ist unglaublich nett und lustig. Danach gehen wir zu den Jungs in den Bus und essen gemeinsam zu Mittag. Anschließend spielen wir alle Mario Kart. Dann müssen die Jungs wieder in die Arena und A und ich arbeiten noch mal zwei Stunden zusammen. Um abends gemeinsam das Konzert anschauen zu können. So geht das mehrere Wochen. Mittlerweile kann ich das linke Bein wieder ganz normal bewegen und auch belasten, doch das linke will einfach nicht. Völlig fertig falle ich nach einer Sitzung in meinen Rollstuhl.

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