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Mein Bruder und ich bleiben noch eine ganze Weile einfach aneinander gekuschelt liegen. Irgendwann bekommen wir mit, wie Harry und Louis in der Küche verschwinden. Auch Liam folgt ihnen kurz darauf. Langsam setzen wir uns auf und wollen ihnen folgen, als Niall stehen bleibt und sich zu mir umdreht. "Warum, warst du gestern eigentlich nicht schwimmen?" Ich schaue kurz auf den Boden, blicke ihn dann jedoch wieder in die Augen. "Ich zeig es dir, aber bitte erschrick nicht." Er nickt und ich ziehe mein Shirt aus. Dann drehe ich mich mit dem Rücken zu meinem Bruder, der darauf hin, scharf die Luft einzieht. Schnell ziehe ich mich wieder an und fahre dann mit einer Hand über die zwei großen Narben an meinem Rücken. "Das kommt von den OPs. Sie haben zwar versucht alles so schön wie möglich zu machen, aber sie sind eben da." "Aber das ist doch nicht schlimm. Katie, du musst dich nicht dafür schämen, dass du den Unfall überlebt hast. Das war schon ein Wunder. Und dann hast du auch noch wieder laufen gelernt. Kate, trage die Narben mit Stolz." Er nimmt mich in den Arm und lächelt mich aufmunternd an. "Vielleicht das nächste Mal." "Sobald du bereit bis.", zwinkert Niall und wir gehen in die Küche. "Guten Morgen!", lächelt Harry mich an. Ich lächle zurück und setze mich neben ihn. "Und was machst du heute so?", fragt Louis in meine Richtung. "Ich glaube ich sollte mich mal um mein Studium kümmern und heute Abend gehe ich natürlich auf euer Konzert!" "Na das freut uns doch.", schmunzelt Liam und wir frühstücken alle gemeinsam. Dann gehen die Jungs zu ein paar Interviews und Fotoshootings. Mittags kommen sie zum Essen in den Bus. "Und machts Spaß?", erkundige ich mich. Alle nicken. "Ich leg mich mal hin, schafft ihr das nächste ohne mich?", meint Harry mit zittriger Stimme und steht auf. "Klar!", antwortet Louis, schaut seinem Freund jedoch besorgt hinter her. "Ich schaue gleich mal nach ihm, wenn ihr weg seid." Die Jungs nicken dankbar und helfen mir noch den Tisch abzudecken und die Küche aufzuräumen, dann gehen sie auch schon zum nächsten Interview. Ich betrete leise das Schlafzimmer, doch Harry liegt noch wach in seinem Bett. "Na?", krächzt er. "Oh Gott! Sag jetzt lieber nichts mehr!" Er nickt und kuschelt sich in seine Decke. "Nur nicken oder Kopfschütteln, okay?" Er nickt. "Hast du Halsschmerzen?" Wieder ein nicken. "Kopfschmerzen?" Ein Kopfschütteln. "Sonst irgendwelche Schmerzen?" Erneutes verneinen von Harry. "Gut, dann ruh dich einfach ein bisschen aus und dann hoffen wir mal, dass deine Stimme für heute Abend hält. Er nickt und schließt die Augen. Ich stelle ihm noch ein Wasser auf den Tisch und mache ihm Quarkwickel, bevor ich den Raum verlasse und mich in die Küche setze. "Hey, ich habe gehört Harry geht's wieder nicht so gut.", meint Jasper, der gerade in die Küche kommt. "Ja, er hat sich jetzt mal hingelegt. Ich geh auch gleich nochmal zu ihm." "Danke, ich weiß gar nicht was wir ohne dich machen sollten." "Kein Problem. Ich mache das ja gern." Jasper nickt und geht wieder. Nach einiger Zeit gehe ich wieder zu Harry, der mittlerweile wieder wach ist. "Wie geht es dir?" Er hält den Daumen irgendwo zwischen mittel und schlecht. "Mist. Denkst du, du kannst heute Abend auftreten?" Er nickt heftig mit dem Kopf. "Okay, das ist eindeutig. Dann ruh dich noch weiter aus, ich mache dir nochmal einen Wickel und am besten gurgelst du auch immer mal wieder mit Salzwasser." Harry nickt und ich gehe in die Küche. Dann komme ich wieder zu ihm und er setzt sich auf um zu gurgeln. "Mhm, das brennt!", krächzt er. "Da musst du jetzt durch. Ich kann dir noch eine warme Milch mit Honig machen. Dann wird's besser." Somit komme ich kurz darauf wieder mit dem besagten Getränk und stelle dieses neben ihm auf den Nachttisch. Dankbar lächelt er mich an und formt mit den Lippen ein: bleib. Somit setze ich mich mit meinem Laptop auf mein Bett und lerne dort für die Uni. Nach einiger Zeit ist Harry wieder eingeschlafen und sein ruhiger Atem beruhigt mich irgendwie. Da kommen auch schon die Jungs in den Bus. "Und?", will Louis wissen. "Schh!", mache ich in seine Richtung und deute auf den schlafenden Harry. Wir gehen in die Küche und setzen uns dort hin. "Kann er singen?", fragt Liam. "Er will, aber ob er kann werden wir sehen, wenn er wach ist. Ich koch uns jetzt erstmal was und dann wecke ich ihn. Ihr seid solange bitte still." Die drei nicken und setzen sich vor den Bus um Harry nicht zu stören. Als das Essen fertig ist, gehe ich in den Schlafraum und wecke Harry sanft. "Hey, aufstehen. Es gibt Abendessen und die anderen wollen wissen, ob du singen kannst." Harry sitzt sich auf, fährt sich durch die Haare und trinkt einen Schluck. "Ich glaube, ich kann singen. Vielleicht nicht alles Songs aber ein paar.", meint er und seine Stimme hört sich fast wieder normal an. "Okay, dann schon dich aber weiter." Er nickt und verschwindet kurz im Bad, während ich die Jungs hole. "Er singt, aber jetzt soll er noch nicht reden." Alle nicken und setzen uns zu Harry an den Tisch. Nach dem Essen geht Harry zu Jasper und gibt ihm eine Liste mit den Liedern, die er mitsingt. Dann haben die Jungs Soundcheck und müssen sich auch schon umziehen. Darauf beginnt das Konzert. Den ersten Song singt Harry nicht mit. "Guten Abend LA! Ihr habt ja alle mitbekommen, dass unser lieber Harry nicht mitgesungen hat. Das liegt daran, dass er immer noch krank ist und heute den ganzen Tag kaum ein Wort rausbekommen hat. Er wird aber heute singen. Zwar nicht alle Songs aber ein Paar!", erklärt Louis die Situation und das Stadion jubelt. "Danke! Ich möchte auch noch was sagen. All die Songs die ich heute singe, sind für das Mädchen, dass mich wieder fitbekommen hat. Danke für die ganze Arbeit und Fürsorge. Ich weiß, dass du jeden Song liebst und genau deswegen sind diese heute Abend für dich. Ganz besonders die hohen Töne! Das ist Drag me Down!", spricht Harry in sein Mikro und lächelt mich dabei an.

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