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Zuhause öffnete mir meine Mutter die Tür. Als sie mein verweintes Gesicht sah legte sie einen schockierten und zugleich fragenden Blick auf. Meinen Tränenfluss hatte ich immer noch nicht unter Kontrolle. An dem quietschenden Geräusch hinter mir erkannte ich, dass mein Taxi weg fuhr. Als ich meiner Mom in die Augen blickte breitete sie die Arme aus und schloss mich darin ein. Als ich mich von ihr löste sah sie mich mitleidig an und stricht mit ihren Daumen meine Wangen trocken.

Ich ging rein und taumelte nach oben in mein Zimmer. An meinem Bett angekommen lies ich mich fallen. Nach einer Zeit fielen mir meine Augen zu und ich dachte an nichts außer ihn. Als ich sie wieder aufschlug war es schon dunkel draußen. Ich schaute an mir runter und wie ein Roboter setzte ich mich auf. Eigentlich wusste ich nicht, was ich nun machen wollte aber mein Körper arbeitete von selbst. Ich stapfte aus meinem Zimmer zum Badezimmer. Gedanken versunken streifte ich mein Shirt über mein Kopf, so wie es Harry letzte Nacht getan hatte. Ich zog mir auch den Rest meiner Kleidung aus und wagte einen Blick in den Spiegel. Mein Gesicht war rot und aufgequollen. Meine Augen waren klein und die Adern waren zu sehen. Ich rieb mir über mein Gesicht und als ich nach einem Blick in den Spiegel logischerweise feststellte, dass sich nichts an meinem Aussehen geändert hatte drehte ich mich um zur Dusche. Ich versuchte die Liebe und die Erinnerungen abzuwaschen. Doch jeder Tropfen lies mich nur noch weiter schwelgen.

Als ich nach einer Weile das Wasser abstellte fühlte ich mich nicht viel besser aber wenigstens war ich nun sauber. Wieder angezogen ging ich zurück in mein Zimmer und schlüpfte unter die Bettdecke. Dort blieb ich für die nächsten Stunden und Tage. Ab und zu brachte mir Mom etwas zu essen und manchmal konnte ich mich dazu bewegen meine Zähne zu putzen oder mich zu waschen. Ich wollte nicht reden. Auch, als Mom zum zehnten mal zu fragen, was passiert war, konnte ich nur mein Kopf schütteln. Weinen konnte ich auch nicht mehr. Wahrscheinlich war mein Körper ausgetrocknet. Da lag ich also und war unglaublich traurig. In meinem Kopf kreisten Fragen. „Wo ist er gerade?" , „Hätten wir es vielleicht doch irgendwie geschafft ein Leben zusammen zu gestalten?" , „Fühlt es sich bei ihm auch so an, dass dieser Schmerz für immer anhalten würde?" Denn genau das vermutete ich. Dass ich hier noch ewig liegen würde und mich fühlen würde, als hätte ich mir eigenhändig das Herz ausgerissen. Nach 3 Tagen klopfte es an meine Zimmertür. Diese öffnete sich und ich erblickte meine beste Freundin. Sie tapste auf mich zu und lies sich an meinem Bett angekommen auf meiner Matratze nieder. Sie atmete tief ein. Dann drehte sie sich zu mir und sagte in einem ruhigem Ton:" Wo hast du denn so lange gesteckt? Ich hab mir schon Sorgen gemacht. Du hast nicht auf meine Nachrichten geantwortet deswegen habe ich deine Mom angerufen. Sie hat gesagt, dass du seit Tagen nicht aus deinem Zimmer kommst und du nicht redest, seit du wieder da bist. Ist es wegen Harry? Willst du darüber reden?" Bei dem Wort ‚Nachrichten' zuckte ich zusammen. Ich hatte mein Handy seit es auf dem Konzert ausgegangen war nicht mehr aufgeladen. Es musste noch irgendwo in meiner Tasche sein. Ich hielt es für angemessen die Frage, die ich mir stellte auch laut zu verkünden, weil ich etwas schlimmes vermutete. „Wo ist meine Tasche?!" platzte ich hervor. „Wow. Ich hätte alles erwartet aber nicht so eine Frage. Was weiß ich , wo deine Tasche ist." antwortete Fine. „Scheiße! Ich glaube, dass ich sie im Hotelzimmer vergessen habe." sagte ich verzweifelt.

Sie legte einem fragenden Blick auf und so erzählte ich ihr alles. Ich redete über die ganze Geschichte von vorne bis hinten und erklärte was passiert war. Die Details lies ich unausgesprochen, doch die Gedanken brachten mich wieder zum weinen.

Love me HarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt