Planänderung

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Shanix spürt ein Ziehen in ihren Schultern. Criss ist schwerer als er aussieht. Und durch seine Größe sieht er von vorherein nicht leicht aus.

Doch Aufgeben kann sie jetzt nicht. Nicht, nachdem Criss irgendwie Hilfe vom Kanren bekommen hat. Inzwischen ist schon einige Zeit vergangen, seitdem sie anfing, ihn über den Boden zu schleifen.

Einige Male bekam Shanix Schwindelanfälle, bei der Erinnerung an Criss und seiner gefährlich, kräftigen Hand um ihren dünnen Hals, die sie würgte.

Dennoch kann und will sie sich nicht vorstellen, dass er sie umbringen wollte. Sie kennt Criss nicht lange, das stimmt, aber Ren tut es anscheinend. Ren würde niemals mit bösen Menschen seine Zeit verbringen.

Apropos Ren, fällt Shanix ein, den muss sie ja auch noch zur Rede stellen, warum er ihr damals nicht sagte, dass er und Criss Freunde seien. Oder jedenfalls Bekannte wären.

'Doch momentan müssen wir uns alle reinleben und alles, was wir können, in Ordnung bringen', überlegt sie, 'Ren hat zur Zeit Schwierigkeiten mit seinem Vater und dem gesamten Clan. Criss hat eine Krise bezüglich dem Tod seiner Schwester und ich muss zusehen, dass keiner der Bewohner mich verjagt'.

Schnaufend sieht Shanix gen Himmel, während Criss nach wie vor widerwillig von ihr am Boden hergeschliffen wird.

'Wenn ich möchte, dass Tokkeh mich wieder akzeptiert, muss ich beweisen, dass ich einer von ihnen bin und nichts mit dem Angriffen zu tun habe oder hatte. Ich muss das alles in Ordnung bringen', Shanix überlegt so ausführlich, dass selbst Criss, der sie aufgrund von Shanixs Sakra nicht bewegen kann, merkt, dass mit ihr etwas nicht stimmt.

"Planst du, wie du mich am besten in den nächsten Fluss wirfst oder warum werden wir langsamer?", fragt er.

"Nein!", anwortet sie schockiert, "ich habe dir doch gesagt, ich bin nicht wütend auf dich - und von Umbringen ist gar nicht die Rede"

"Überlegst du dann, mich einfach aus Sakra zu befreien und uns beide Ärger mit dem Kanren zu ersparen?", Criss vermutet, dass der Kanren nicht sonderlich begeistert sein wird, herauszufinden, dass ein Ninja von ihm versucht hat, seinen Kameraden umzubringen und so unaufmerksam war, sich in Sakra gefangen nehmen zu lassen.

"Nein, das hast du dir selbst eingebrockt, Criss. Ich überlege, wie ich den ganzen Schlamassel wieder gut machen kann", antwortet sie.

"Wieder gut machen?", Criss runzelt die Stirn, doch dann begreift er, "Ah, verstehe. Du meinst, du willst den Leuten beweisen, dass du unschuldig bist"

Sie nickt.

Criss schmunzelt: "Ich hätte da eine Idee"

"Wirklich!?"

"Ja. Ich werde dir auch helfen, denn meinen Namen muss ich auch reinwaschen", Shanix wollte schon einen Dankeslob aussprechen, als Criss aber seine Bedingung nennt: "Befrei mich aber dafür aus Sakra und kein Wort zu Ren, dem Kanren oder sonst wem!"

Shanix ist stutzig. "Dann überlege ich selber, wie ich das anstelle"

Criss hätte seine Schultern gezuckt, wenn er könnte. Weil das nicht geht, schweigt er einfach.

Shanix überlegt: "Was, wenn ich ihnen beim Wiederaufbau der Provinz helfe?"

"Es wird nicht lange dauern und der Kanren beauftragt alle Bürger schon bald den Wiederaufbau zu beginnen. Wir müssen dann alle mithelfen - das wird die Leute nicht überzeugen"

"Und wenn ich mehr mache als die Bürger?", fragt sie.

"Wenn du bei ein, zwei Häuschen mehr aushilfst wird das wohl kaum auffallen. Und mehr als zwei Häuschen würdest du mit deiner Kraft und der verfügbaren Zeit nicht schaffen"

I.ShanixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt