Kapitel 8
Collin P. O. V
Ha, wie einfach das ging, dachte ich mir und konnte es mir nicht verkneifen, die ganze Zeit über siegessicher zu grinsen.
Jena, mein Mädchen, meine Liebe des Lebens, saß nun endlich neben mir, auf dem Weg zu mir Nachhause. In unser Zuhause.
Auf einer unendlich gerade wirkenden Straße, sah ich mir Jena etwas genauer an. Sie wirkte traurig, kurz davor zu weinen. Natürlich, ich hatte sie ja von ihrer Familie, die sie gerade erst wiedergesehen hat, getrennt. Scheiße.
Schnell driftete ich meinen Wagen mitten auf der Straße. Was ich hier tat war falsch, so unglaublich falsch, dass ich mich dafür hätte schlagen können.
"Was zur Hölle geht in deinem kranken Hirn ab, Collin?", hörte ich Jena fragen, als der Wagen wieder gerade fuhr, "Wo fahren wir denn jetzt überhaupt hin?"
"Das siehst du dann", antwortete ich kurzangebunden und schaltete die Musik an, damit ich nicht mehr mit ihr reden musste.
Die ganze Fahrt über verlief still. Als wir dann endlich dort ankamen, wo ich hinwollte, stieg ich aus und joggte ums Auto auf Jenas Seite. Ich öffnete ihre Tür, half ihr raus und gab ihr ihre Krücken, um sie hochzuheben.
"Schließ die Augen, ich will dir etwas zeigen", sagte ich mit ungewöhnlich sanfter Stimme. Ohne einen Protest schloss sie die Augen und ließ sich von mir tragen.
Nach knapp einhundert Metern kam ein wunderschöner See in Sicht, davor eine Bank, auf die ich Jena setzte. Der See war durch die untergehende Sonne in einen hübschen Rotton getaucht, der das Wasser an manchen Stellen violett wirken ließ. Die Bank war aus Mahagoni und sehr fein verarbeitet.
Mein kleines Stückchen Land mit dem See wurde regelmäßig von verschiedenen Gärtnern gepflegt, doch nun wollte ich, dass es etwas verwildert, deshalb war das Gras an einigen Stellen schon kniehoch und kitzelte an den Hüften.
"Jena? Mach die Augen auf", flüsterte ich in ihr Ohr, was sie zusammenzucken ließ. Sie öffnete ihre wunderschönen Augen und blickte sich erstaunt um und selbst ihr Mund klappte auf, was ziemlich süß aussah.
"I-ich hab es mir doch anders überlegt ", ergriff ich leise das Wort, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, "i-ich weiß, dass...dass das scheiße war. Es-es tut mir leid, so furchtbar leid, dass ich so ein Arschloch bin. Du musst wissen, dass ich eigentlich nicht so...aufdringlich bin. Nur, ich habe solange gewartet, dich endlich bei mir zu haben, dass ich mich einfach nicht mehr im Griff hatte. Ich-du...kannst du mir verzeihen, dass ich dich bedroht habe, um dich bei mir zu haben? Können wir, wie gnz normale Menschen, von vorne anfangen?" Inzwischen kniete ich vor ihr, ließ meinen Gefühlen freien Lauf und sah ihr die ganze Zeit in die Augen, um jede Regung ihrer Mimik aufzufangen und sie in meinen Erinnerungen festzuhalten.
Und plötzlich lachte sie. Sie lachte so herzlich, dass ich mir nicht verkneifen konnte zu lächeln. Obwohl ich nicht wusste, ob sie mich nun auslachte, oder nicht. Jena nickte, sie nickte tatsächlich!
"Tatsächlich kann man das einen ziemlich schlechten Start nennen, Collin. Ich finde, dass jeder eine zweite Chance verdient, also wie wäre es, wenn wir zu mir nach Hause gehen und etwas kleines essen und uns kennenlernen? Außer du möchtest hier bleiben oder Nachhause gehen", schlug Jena vor und kicherte leise.
"Die Idee ist wirklich gut, Jen", sagte ich und hob sie hoch, "dann auf zu dir."
"Jen?", fragte sie, kicherte noch immer. "Exakt. Jen ist mein neuer Spitzname für dich", erwiderte ich stolz und drückte meine Brust raus.
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The Navy's Stalker
RandomJena Williams. Eine 21-jährige Soldatin der U.S Navy, verstoßen von ihren Eltern, kehrt wieder in ihrer Heimat Minnesota zurück. Collin McGregor. Ein 24-jähriger Firmenleiter und Hobbystalker, lebt sein Leben lang in Minnesota. Er kennt sie. Sie wei...