"Was willst du von mir?"

242 11 4
                                    

Kapitel 5

Jena P.O.V

Nachdem Jase und ich so schnell es ging, durch den Regen vom Auto zum Haus gegangen waren, mussten wir duschen gehen. Natürlich ließ ich erst Jason duschen, er soll ja nicht krank werden.

Während ich also triefend nass in der Küche Tee und etwas zu essen machte, war mein kleiner Engel unter der Dusche und wärmte sich auf.

Mom und Dad sind heute gemeinsam ausgegangen und Jase muss noch seinen kleinen Rucksack packen, damit er endlich bei seinem besten Freund übernachten darf.

"Jaaaaaaaaassssooooooon!", schrie ich nach oben, als endlich die kleine Auflaufform mit Lasagne fertig war. Gleich danach hörte man getrampel auf der Treppe und einen Augenblick später sah ich schon meinen kleinen Bruder in Boxershorts und nassen Haaren am Esstisch sitzen. Typisch für ihn, immer musste er in Boxern herumlaufen, wie Dad. Ekelhaft...

Das Ebenbild meinen Adoptivvaters sah mich erwartend an: "Jay, wann bekomme ich endlich mein Essen?"

Ich lachte und stellte ihm den mit Lasagne gefüllten Teller hin. Sofort schnappte er sich die Gabel neben dem Teller und stopfte sich sein Lieblingsessen in den Mund.

Kaum hatte er aufgegessen, sprang er vom Stuhl und sprintete mit seinen kleinen Beinchen die Treppe hoch, während er ein "Danke!" hinuter brüllte, um sich anzuziehen.

Keine 5 Minuten später klingelte es an der Tür und Jasons beste Freunde Amelie und Drew stehen mit Drews Mutter davor und warten darauf Jase endlich zu sehen.

"Jena! Wie schön dich wiederzusehen, Süße. Wie war deine Ankunft daheim?", begrüßte mich Jennifer, Drews Mutter, und umarmte mich stürmisch.

"Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Jen", lachte ich und versuchte mein verletztes Bein nicht zu sehr zu belasten. "Also, wollt ihr direkt wieder gehen oder noch ein paar Minuten bleiben?"

"Die drei sagten mir, sie hätten ein bisschen geplant und wollten so früh wie möglich daheim sein, also müssen wir leider gleich los", erwiderte Jen und blickte mich bedauernd an.

"Ach, ist doch nicht schlimm, dann ein anderes Mal", ich umarmte sie erneut und verabschiedete mich von den kleinen Kiddies, die mich nicht gehen lassen wollten.

Alleine im Haus, nahm ich mir vor, meine Nägel zu lackieren und suchte einen passenden Lack aus. Wieder im Wohnzimmer schaltete ich den Fernseher an und ließ mir irgendeinen Kindersender drauf. Ich liebte es, Serien wie "Meine Schwester Charlie" oder so zu gucken. Sie erinnerten mich an eine Kindheit, die ich nie hatte.

In den Tagen nach meinem Einsatz lag ich nur auf einer Krankennliege im Militärkrankenhaus in unserem Einsatzgebiet. Ich vermisste Mel so schrecklich. Trauer überkam mich und Tränen traten in meine Augen, bahnten sich einen Weg hinaus und liefen über meine Wangen bis zu meinem Kinn und ein lauter, Schmerzerfüllter Schluchzer meine Kehle verließ.

Als es an der Tür klingelte, wischte ich mir verwirrt übers Gesicht und trocknete somit meine Tränen, bevor ich aufstand, meine Krücken in die Hand nahm und zur Tür humpelte.

Ich öffnete vorsichtig die Tür und sah einen mir fremden Mann an der Tür stehen. Er hatte seine Hand gehoben, sie zu Faust geballt und hielt sie so, als wollte er gerade klopfen.

Erst sah er mich erschrocken an, als würde er sich fragen, was er hier machte, danach räusperte er sich, ließ die Hand sinken und lächelte mich selbstsicher an.

Er trug ein schwarzes enganliegendes T-Shirt, dazu eine dunkelblaue, fast schwarze Jeans und weiße Nikes.

Er hatte braune Haare, die an den Seiten sehr kurz waren, eisblaue Augen und markante Wangenknochen. Eine Sache stach bei seinem Aussehen sehr heraus. Er hatte an fast jeder sichtbarer Stelle Tattoos, außer im Gesicht. Selbst auf seiner Kopfhaut hatte er welche. Eines faszinierte mich jedoch sofort. Die rote Seerose an seinem Hals, die einen großen Kontrast gehenüber den schwarz-weißen Tattoos bildete.

Sein Lächeln, welches auf seinen Lippen zu sehen war, war einfach wunderschön und dabei sah man seine süßen Grübchen.

Warte, was? Wunderschönes Lächeln? Süße Grübchen? Mädel, was hast du genommen, du kennst den Typen nichtmal!, meldete sich meine innere Stimme. Oh, da war ja was.

"Du starrst", riss mich eine angenehm tiefe Stimme aus meine Gedanken.

"W-Was?", stotterte ich? Warum stotterte ich?

"Du starrst, schon seit fünf Minuten", hörte ich ihn amüsiert sagen.

"Weil ich mich Frage, was ein lebendes Tintenfass hier vor meiner Haustür macht und nichts sagt", erwiderte ich schlagfertig und beobachtete, wie seine Mimik von selbstsicher zu überrascht und anschließend zu beleidigt wechselte.

Er verschränkte die Arme und sah mich wie Jason an, wenn ich ihm seinen Lolli wegnahm.

"Also, wer bist du, was möchtest du hier und warum zur Hölle siehst du mich an, als würdest du mich in und auswendig kennen? Was willst du von mir?", fragte ich, verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust und verlagerte mein Gewicht auf mein gesundes Bein, weshalb ich fast hinter der Tür verschwand.

"Oh, entschuldige. Ich bin Collin, 24 Jahre alt und bin hier, um mit dir zu reden", erklärte er mir, "Und warum ich dich so ansehe, ist ganz eimfach"- er beugt sich vor, nähert sich meinem Gesicht, bleibt schließlich mit den Lippen bei meinem Ohr und nur hauchte- "denn ich kenne dich in und auswendig".

~~~~~~~~~❤~❤~~~~~~~~~

Ganze 844 Wörter ist dieses Kapitel lang 😂

Kritik und Verbesserungsvorschläge sind erwünscht 💕
Votes und kommis natürlich auch 😂❤

Bis zum nächsten Chapter, Brownies

The Navy's StalkerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt