VIII. Something is wrong

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-Connor-
08.06.2040 - 12:20 Uhr

Kopfschüttelnd sah er auf seinen PC Monitor.
Connor schaffte es einfach nicht sich auf die Daten vor seiner Nase zu konzentrieren.
Immer wieder schweiften seine Gedanken ab, zu anderen Themen oder unwichtigeren Sachen, anderen Personen.
Er ließ sich mit seinem Stuhl leicht zurückrollen und streckte seine Beine aus.
Irgendetwas stimmte heute nicht mit ihm.
Irgendetwas konnte heute nicht stimmen.

Es hatte schon mitten in der Nacht angefangen, als er eigentlich in den Schlafmodus wechseln wollte, damit sein Programm sich wieder etwas erholen konnte, als ihm eben dies verwert geblieben war.
Stattdessen waren ihm Gedanken im Kopf herumgespukt und hatten ihn wach gehalten.
Angefangen bei dem Fall und geendet bei seiner neuen Partnerin und der Unterhaltung mit ihrem Zeugen.
Er hatte nicht einmal darüber nachdenken wollen, wusste gar nicht, warum er es tat und dennoch hatte er die Bilder, welche vor seinem inneren Auge abgelaufen waren, nicht abschalten können.
Es hatte ihn bis zum Morgen wach gehalten und ihm etwas beschert, was wohl am vergleichbarsten mit Migräne bei Menschen gewesen wäre.

Dementsprechend motiviert war er dann auf dem Departement erschienen, wo er als aller erstes natürlich Elena über den Weg gelaufen war.
Und ihr war nicht entgangen, dass Connor nicht so wie an den Tagen zuvor gewesen war.
Weshalb sie auch mehrmals nachgefragt hatte, ob mit ihm alles in Ordnung sei, was er immer wieder nur bejahte.
Es war nicht so, dass er sich nicht gefreut hatte sie zu sehen, doch sein übermüdetes Programm hatte nicht das Interesse daran gehabt ihr das auch optisch und stimmlich zu vermitteln.
Und es gab wichtigeres für Elena zu tun, als sich um Connors Wohlergehen zu sorgen, wie er fand.
Immerhin lief ein Mörder noch immer frei herum und sie hatten noch nicht gerade viel Beweismittel gefunden.
Geschweige denn etwas, das ihnen helfen könnte ihn zu überführen.
Hinzu kam ein Artikel den die Zeitung gedruckt und am Morgen frisch heraus gebracht hatte.
Darin ging es um eben den aktuellen Fall, der noch immer fragen aufwarf und so schnell keine Lösung in Sicht hatte.
Wie die Reporter an die Informationen und Namen der Opfer gekommen waren, obwohl diese nicht veröffentlicht wurden, wusste mal wieder keiner auf dem Präsidium.
Nachhaken würde jedoch auch nichts bringen, dies hatte Fowler am Morgen bereits, in Form einer Strafpredigt, versucht.

Der Einzige, der trotz der ganzen Sache, dennoch gute Laune hatte, war Hank.
Seit er auf dem Revier aufgeschlagen war, hatte er eine, fast unnormal fröhliche Art an sich gehabt, dass auch er von Elena skeptisch gefragt worden war, ob es ihm gut ginge.
So kannte sie ihn immerhin gar nicht und Connor selber war sich auch sehr sicher ihn noch nie so erlebt zu haben.

Der Grund für die Gute Laune war ein Ereignis, am Abend des Vortages gewesen.
Hank hatte, wie er Connor nebenbei erzählte, Mara im Park wieder angetroffen und sich zum ersten Mal mit ihr unterhalten können.

So wie er ihm das erzählt hatte, klang er fast wie ein liebeskranker Teenager...

Und alleine dieser Vergleich ließ Connor wieder schlussfolgern, dass irgendetwas nicht mit ihm stimmen konnte.
Woher kam so etwas plötzlich?
Vielleicht war irgendetwas in seinem System durcheinander gekommen oder gar ausgefallen, dass er solche Gedankengänge hatte?

Aber es war nicht nur die Sache mit Hank, auch wenn er Elena sah, sprangen vollkommen verworrene Gedanken durch seinen Kopf.
Fast schon würde er soweit gehen sie als leicht frivol zu bezeichnen.
Jedenfalls war er sich sicher, dass sie nicht in seinen Speicher gehörten und absolut fehl am Platz, sowie einfach unprofessionell waren.

Er legte seinen Kopf auf seiner Stuhllehne ab und schloss für einen Augenblick seine Augen.
Vielleicht sollte er sich einmal untersuchen lassen.
CyberLife bot diesen Dienst inzwischen für alle Abweichler an, sollte etwas an ihnen beschädigt sein.

Detroit - Feeling HumanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt