Detroit - Feeling Human

II. The thing with the age

-Elena-
06. 06. 2040 - 08:45 Uhr

Nervös kaute Elena auf ihrer Unterlippe herum.
Sie stand vor dem Eingang des Detroit Police Departments und sah sich das Gebäude eingehend an.
Das Hotel, welches man sie hatte beziehen lassen, lag gute 30 Minuten zu Fuß von ihrem Arbeitsplatz entfernt. Weshalb sie sich dazu entschieden hatte, den Weg auch zu Fuß aufzunehmen und sich so gleich etwas in der Metropole umzusehen.
Detroit war so vollkommen anders als ihre Heimatstadt.
Eine hohe Modernitätsstufe konnte man definitiv in beiden Städten finden, doch hier gab es mehr Androiden.
Beträchtlich mehr.
Alleine auf dem Weg von ihrem Hotel, bis zum Police Department, war sie gefühlt über zwanzig von ihnen begegnet.
Und das waren nur die, welche ihre LED noch immer trugen, denn viele hatten sich, sicherlich auch in Detroit, dafür entschieden sie zu entfernen, um nicht allzu stark aufzufallen.

Elena selbst hatte keine Probleme mit Androiden, in keinster Weise.
Doch in D.C. sah man nun mal kaum welche von ihnen.
In den letzten fünf Monaten hatte sie vielleicht gerade mal zehn gesehen, welche ihre LED noch immer trugen, sich allerdings auch eher vorsichtig, wenn nicht sogar ängstlich, zwischen den Menschen bewegt hatten.
Was sicherlich auch daran lag, dass man dort noch immer etwas schärfer mit den Androiden umging, als es in manch anderen Städten der Fall war.
Ob es so war, weil sich eben dort das Weiße Haus befand, konnte man aber nur spekulieren.
Deshalb hatte Elena das Starren jedenfalls nur schwer unterlassen können, wann immer sie einen von ihnen gesehen hatte.

Sie verstärkte den Griff um die Henkel ihrer schwarzen Handtasche etwas, bevor sie durch die Tür in das Detroit Police Department schritt und sich in dem, doch eher kleinen Eingangsbereich umsah.
Rechts von ihr konnte man zum Warten platznehmen und links war eine Vitrine aufgebaut worden, mit Bildern und Auszeichnungen darin.

Doch da Elena ihren ersten Tag lieber so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte, schenkte sie den Fotos keine weitere Beachtung und ging gleich zum Empfang, welcher ihr gegenüber lag.

Auch dort erwartete sie eine junge Androiden Frau, welche ihr freundlich entgegen lächelte.
"Willkommen im Detroit Police Department, was kann ich für Sie tun?"
Elena lächelte ihr ebenfalls zu.
"Mein Namen ist Elena Grant, ich bin der zeitweilige Detectiv aus Washington D.C.", erwiderte sie schnell und erhielt ein Nicken ihres Gegenübers, ehe die LED kurz von blau zu gelb umsprang und dann wieder zurück wechselte.
"Richtig, Ihre Ankunft wurde heute vorgesehen. Captain Fowler erwartet Sie sicherlich bereits. Gehen Sie einfach durch. Das Büro können Sie nicht verfehlen."
"Vielen Dank", nickte Elena noch einmal, ehe sie sich von der Frau abwandte und in den hinteren Bereich trat, in welchem das eigentliche Department lag, und mehrere Schreibtische sich anfanden.
Einige davon waren besetzt, andere frei. Vermutlich weil die dazugehörigen Polizisten bereits auf streife waren.
Am Ende des Raumes lag ein, in ihre Richtung, gläsernes Büro, an welchem Captain Fowler in das Glas projiziert stand.
Sie konnte es wirklich nicht verfehlen.
Ihre Nervosität stieg an, als sie sich in Bewegung setzte und auf das Büro zusteuerte.
Elena hatte sich heute Morgen vor ihrem Badezimmerspiegel eigentlich noch ein paar Worte zurechtgelegt gehabt, damit sie selbstsicher auftreten würde.
Doch diese hatten sich, auf dem Weg her, in Rauch aufgelöst und nun eine gähnende Leere hinterlassen, die sie gerade versuchte wieder zu füllen.
Sie atmete einmal tief durch.
Irgendwie würde sie es schon schaffen. In ihrem alten Department hatte sie es ja auch hinbekommen sich zu integrieren.
Aber da hatte sie auch Liam an ihrer Seite gehabt...
Schnell schüttelte Elena den Kopf.
Sie würde das auch alleine hinbekommen. Immerhin hing ihre Zukunft von diesem Auftrag ab und sie wollte nichts mehr, als endlich dem FBI beitreten zu können.
Und Special Agent Galen würde ihr diese Türen öffnen.
Sie musste nur diesen Fall lösen.
Wenn es ganz gut für sie lief, müsste sie auch nur das FBI kontaktieren, weil es wirklich um einen internationalen Drogenring gehen würde.
Dann könnte sie zurück nach D.C. und noch schneller mit der Ausbildung beginnen.