Chapter 16

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„Kannst du mir mal erklären was hier los ist?“, Caspar schaute mich finster an und stemmte seine Hände in die Hüften. Würden wir jetzt nicht in solch einer ernsten Situation stecken, hätte ich mich drüber lustig gemacht.

„Das wollte ich gerade heraus bekommen! Warum schmeißt mein Vater Louis raus, als dieser mir gerade etwas wichtiges erzählen wollte hm?“ Ich fuhr mir mit meiner Hand durch meine Haare und seufzte.

Bleib ruhig Heather.

Immer langsam mit den jungen Pferden.

„Ich muss da jetzt hinterher, sonst ist Lou schneller weg, als du bis zehn zählen kannst.“ Ich drehte mich auf der Stelle um und rannte in den Garten. Meine Augen suchten ihn nach den Jungs ab.

Ich konnte sie nirgends entdecken.

Panik breitete sich in mir aus, so dass ich in Lichtgeschwindigkeit zum Haupteingang des Hauses rannte.

Auch draußen konnte ich keinen von One Direction aus machen.

„Louis? Harry? NIALL?“, rief ich verzweifelt die Straße hinauf. Selbstverständlich erhielt ich keine Antwort.

Alles war still, bis auf das leise Dröhnen der Musik und die Stimmen der Gäste, die sich im Hintergrund abspielten.

Ich setzte mich auf die Treppenstufe und grübelte über das Verhalten von Louis und meinem Vater nach.

Was hatte ich falsch verstanden?

Warum konnte nicht einmal etwas gut laufen?

„Heather?“, Jacys sanfte Stimme ließ mich zu ihm aufschauen. Ein freundliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Ich wandte mich wieder von ihm ab und richtete meinen Blick auf das gegenüberliegende Haus.

„Darf ich mich setzten?“, fragte er mich. Ohne auf eine Antwort zu warten setzte er sich. Ich hatte das dringende Bedürfnis ihn mit allerlei Fragen zu bombardieren, doch ich brachte keinen Ton hervor. Meine Redereserven waren für heute verbraucht.

„Ich hau in einer halben Stunde von dieser Fete ab und treffe mich mit den Jungs. Wenn du möchtest, kannst du mitkommen. Ich glaube es gibt so einiges was noch besprochen werden muss.“

Er stand auf und lief zurück ins Haus.

Er hatte mir ein Angebot gemacht.

Ich konnte erfahren, was Louis mir sagen wollte. Doch war das mein Wille?

Ich brauchte jemanden zum Reden. Jemanden, dem ich vertrauen konnte. Vor dem ich keine Geheimnisse haben musste. Jemand, der bisher immer für mich da gewesen ist. Leider bfand sich dieser Jemand am anderen Ende der Welt.

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„Und du haust mit Jacy jetzt einfach ab?“, Claires Augen waren ausdruckslos auf mich gerichtet. Ich stopfte in meine Handtasche Geldbeutel und Handy.

„Ich bin heute Abend ja wieder da. Wäre nett, wenn du Caspar erst davon berichtest wenn ich schon weg bin. Sag ihm noch, dass ich ihm morgen alles erklären werde.“, Claire nickte und setzte sich auf mein Bett. Mir fiel es nicht gerade leicht, die Party einfach so zu verlassen. Damit verletze ich meine ganze Familie. Andererseits war ich mir nicht mehr ganz im klaren darüber, wer überhaupt zu meiner Familie gehörte.

„Bis später.“, murmelte ich meiner Cousine ins Ohr und verließ unauffällig das Haus.

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Wir fuhren eine verlassene Straße über Felder entlang, direkt in den Sonnenuntergang. Bis jetzt schwiegen wir beide und hingen jeder unseren eigenen Gedanken nach. Das Radio spielte leise Musik im Hintergrund. Es schien als würde keiner von uns diese Stille unterbrechen wollen.

Ich fühlte mich allerdings schlecht. Mein Kopf hämmerte, als wäre der 3. Weltkrieg in ihm ausgebrochen und meine Narbe am Bauch brannte aufgrund der Hitze. Ich drehte meinen Kopf zu Jacy und musterte ihn genauer. Ich fragte mich ob er eine Freundin hatte. Er war wirklich attraktiv. Er sah müde aus, dennoch lag sein Blick konzentriert auf der Straße. Seine Haare standen wild in alle Richtungen ab, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen. Jedenfalls würde das auch sein müdes Aussehen erklären. Er hatte jetzt nur noch ein weißes Shirt und eine schwarze Hose an. Sein Jackett hatte er auf der Rücksitzbank abgelegt. Plötzlich drehte er sich kurz in meine Richtung und schmunzelte. „Sehe ich so heiß aus, dass du die Augen nicht von mir lassen kannst?“, Jacys Augen verzierten kleine Lachfältchen. Er schaute wieder auf die Straßen und verlangsamte das Tempo.

„Wohin fahren wir eigentlich?“, die Tatsache, dass ich nicht auf seiner Bemerkung einging ließ ihn noch breiter Lächeln.

„Wirst du gleich sehen. Keine Bange, es ist absolut harmlos.“, erklärte er mir.

Ich nickte nur abwesend und schaute weiter aus dem Fenster.

„Ich mag dich Heather.“, Jacy seufzte, als ich nicht reagierte. „Du kannst nicht so tun als würdest du mich nicht hören, denn du sitzt direkt neben mir.“ Er lachte und bog ab.

„Du bist so stur.“, stellte er fest. Gähnend kratzte ich mich am Arm.

„Vorhin in den Nachrichten kam, dass eine gewisse Vorband von One Direction einen Unfall hatten.“ Ich drehte meinen Kopf geschockt zu ihm herum.

„Was? Was ist passiert?“ Panisch griff ich nach meinem Handy und rief mit zitternder Hand meine Telefonliste auf. Jacy ließ eine Hand von Lenkrad los und nahm mir das Handy aus der Hand. „Mit dem Unfall warst du gemeint.“, gab er laut lachend zu und ließ mein Handy in seinen Schoß gleiten. Bestürzt schaute ich ihn an.

„Hast du sie eigentlich noch alle beisammen?! Was fällt dir eigentlich ein?!“, schnauzte ich ihn außer mir vor Wut an.

„Irgendwie musste ich ja herausbekommen, ob du noch deine schöne Stimme besitzt oder nicht.“ Ich presste meine Lippen zusammen und wandte mich wieder von ihm ab.

„Fahr zur Hölle.“, murmelte ich. Mein Herz raste immer noch.

„Geradewegs.“, Jacy gab Gas, drehte das Radio laut auf und wie es das Schicksal so wollte, spielte es das perfekte Lied.

<< I'm on the highway to hell

On the highway to hell  >>

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Schaut doch bitte mal bei 'So Far Away (Ashton Irwin)' von _ashtonsgiggle vorbei! Kann ich nur weiter empfehlen! :)

xx

Irreplaceable [pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt