Zweisamkeit

152 14 0
                                    

"Alexa, du musst schlafen ", versuchte ihre Mutter das trotzige Kind zu überzeugen. Doch Alexa verschränkte nur die Arme und trat näher zu Paddy. Dann tippte sie energisch auf ihrem Display herum.
Ich will nicht! Kann ich nicht bei Paddy schlafen?

Die Kelly's plus Mutter sahen sie überrascht an und Paddy fragte leise:"Ist das auch dein Ernst?" Heftig nickte sie und schrieb:

Ich verstehe mich mit allen so gut. Bitte Mom, lass mich hier bleiben. Nur bis morgen früh.

"Nur ist gut!", jammerte die gebetene, antwortete dann aber versöhnlich:"Okay also von mir aus. Aber habt ihr eigentlich Zeit für sie?" Die Kelly's bejahten einstimmig und Alexa strahlte. Paddy übertrieb es mal wieder, indem er einen Freudenschrei ausstieß und herum hüpfte. "Cool down, brother!", ermahnte Kathy ihn lächelnd und Amalie schaute sie ungläubig an. "Man, nur durch dich durfte ich meine Idole kennenlernen! Ich vergesse ich dir nie!" Alexa lächelte gnädig und Amalie verabschiedete sich traurig, denn sie konnte nicht in der Großfamilie bleiben. Ihre Eltern würden wahnsinnig werden, wenn sie es nicht schon waren, denn seit Konzert Schluss waren geschlagene 2 Stunden vergangen. Auch Alexa bemerkte langsam den späten Abend und begann zu gähnen. Darauf wurde Paddy aufmerksam und legte ihr einen Arm um die Schultern. "Na los, wir gehen zum Bus. Dort kannst du dich gleich hinlegen. " Gerade wollte sie nicken, als Maite etwas verwirrt einwarf:"Wo? " Ungläubig hob Alexa jetzt die Augenbrauen und sah den Jungen vor sich an, der feuerrot wurde und betreten zu Boden sah. Angelo grinste frech und sagte zwinkernd:"Na, so eine Koje ist bequem zu zweit. " Alexa wandte den Kopf und sah ihm ruhig in die Augen. In ihrem Blick war eine deutliche Drohung, auch wenn sie lächelte. Angelo verstand und unterhielt sich anscheinend aufgeregt mit Joey über irgendetwas.

Paddy? Stimmt das? Habt ihr keine Koje mehr frei?

Langsam hob Paddy den Kopf, entdeckte aber keinen Vorwurf oder Schadenfreude in ihrem Gesicht, was ihn etwas beruhigte. Dann grinste er schief, zuckte die Schultern und gab leise zu:"Tut mir leid, ich hab mich nur so gefreut, dass ich daran nicht mehr gedacht habe. " Alexa musterte den verlegenen Jungen, bevor sie die Computerstimme leise machte und schrieb:

Hoffentlich hältst du mich jetzt nicht für verrückt oder irgendeine Tusse. Aber fändest du es schlimm, deine Koje mit mir zu teilen? Ich bin keine, die dann aufdringlich wird.

Nervös biss Paddy sich bei der Frage auf die Lippe und wich ihrem Blick aus. "Ich...ich weiß nicht ", brachte er dann fast flüsternd heraus, was Alexa grinsen ließ. Er konnte so unheimlich süß sein! Auch er lächelte jetzt, bevor er murmelte:"Ja, wenn du magst können wir uns mein Bett teilen. Wird zwar etwas eng, aber wenn du Nähe magst? " Alexa schluckte bei den Worten. Tatsächlich hatte sie ein Problem mit Nähe, denn sie fühlte sich immer so anders, wenn sie mit jemandem befreundet war. Wenn ihre Freunde dann wild durcheinander quatschten und ihre monotone Computerstimme mitten drin. Das hasste Alexa! Doch der Gedanke neben ihrem Idol zu liegen, lockte so sehr, dass sie antwortete:

Ist schon in Ordnung, wenn es dir nichts ausmacht, dann teile ich die Koje mit dir.

Paddy War beeindruckt. Doch er bekam keine Gelegenheit mehr, zu überlegen, denn jetzt verabschiedete sich Alexa's Mom und die Kelly's machten sich auf den Weg zum Bus. Es war ein geräumiger, schicker Nightliner. Lachend und erzählend wuselten die jetzt 10 Leute herum, bis alle Schlafklamotten an hatten, die Zähne geputzt waren und sich eine Gute Nacht gewünscht hatten. Dann sahen sich Alexa und Paddy etwas unsicher an, während die anderen gähnend in ihren Kojen verschwanden. "Wo..willst du schlafen?", fragte er leise und wich ihrem Blick aus. Es war ihm unheimlich peinlich, mit einem fremden, aber durchaus gut aussehenden Mädchen in einem Bett zu schlafen. Alexa spürte seine Unsicherheit und zuckte die Schultern, kletterte flink in das bequeme Bett und rückte an die Wand. Paddy atmete noch einmal tief durch und legte sich dann neben sie. Sofort spannte sie sich an und auch er wurde nervös. Wie zwei Bretter lagen die beiden nebeneinander und wagten nicht, sich zu bewegen. Alexa's Herz raste und sie hatte Angst, dass er es hören würde. Auch Paddy's Herz klopfte viel zu schnell und mit offenen Augen starrte er in die Dunkelheit, bis Alexa neben ihm seufzte und sich umdrehte. Da schloss er die Augen, wagte aber nicht, sich zu bewegen.

In der Nacht wachte Alexa von ihren Nackenschmerzen auf. Sie lag wieder auf dem Rücken und ihr tat alles weh. Paddy neben ihr atmete ruhig und tief, ein Zeichen das er schlief.
Aber sie fühlte sich mit jeder Sekunde unwohler und durch das verkrampfte liegen tat ihr gesamter Rücken weh. Jeder Muskel war angespannt und mit einem leisen Stöhnen bog Alexa kurz den Rücken durch, der protestierend knackte.

Als Paddy die Augen öffnete, spürte er diese gewaltigen Schmerzen in seinem Rücken und Nacken. Er hatte bewegungslos die ganze Nacht auf dem Rücken gelegen. "Fuck!", brachte er mühsam hervor und setzte sich vorsichtig auf. Das ließ auch Alexa aus ihrem kurzen Schlaf aufwachen und mit schmerzverzerrter Miene presste sie ,nachdem sie sich ebenfalls aufgesetzt hatte, die Hand in das Genick. Ihre Blicke trafen sich und plötzlich mussten beide grinsen. "Guten Morgen. Du scheint genauso entspannt geschlafen wie ich, ne?", zwinkerte er und sie nickte. Langsam wie ein alter Mann kletterte er aus der Koje und machte sich auf den Weg ins Bad, wobei er immer wieder kleine Flüche ausstieß. Alexa ließ sich zurück sinken und starrte gedankenverloren die Decke des Nightliners an. Sie mochte Paddy sehr gern, aber es war keine gute Idee gewesen, dass Bett zu teilen. Paddy's Meckerei weckte die anderen, die jetzt verschlafen hinter ihren Vorhängen hervor lugten.

Tonlose LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt