Tonlose Liebe

Gitarre

Als Paddy den Blick hob und in ihre Augen sah, hatte Alexa das Gefühl, als würden tausende Glocken anfangen zu läuten. Das Tiefe Blau in seinen Augen irisierte und fassungslos über das was gerade geschah, weiteten sich ihre Augen. Paddy spürte dasselbe, sein Herz begann zu wummern und sein Mund wurde trocken. Er konnte sich einfach nicht von ihren grünen Augen lösen, die ihn zu hypnotisieren schienen. Alexa sah ihn an und er hatte das Gefühl, direkt in ihr Herz blicken zu können. Doch die energische Stimme seiner Schwester, riss beide aus ihrer Erstarrung und etwas verwirrt schüttelte Paddy den Kopf. Was War das denn gerade?

Auch Alexa war verwirrt. Was war das für ein seltsames Gefühl gewesen? Sie griff nach dem Computer.

Wie seid ihr eigentlich auf mich gekommen?

Erleichtert über die Ablenkung lehnte Paddy sich zurück und zwirbelte nachdenklich eine Strähne zwischen seinen Fingern. Es war ein seltsames Gefühl gewesen. Plötzlich war Alles um ihn herum dunkel und er hatte nur noch ihre Augen vor sich gehabt. Wie sie ihn gemustert hatten!
Von dem Gespräch bekam er fast gar nichts mit und wenn er etwas gefragt wurde, gab er entweder erst verspätet Antwort oder er ließ es ganz bleiben. Seine Brüder beobachteten ihn amüsiert. Sie hatten diesen Moment sofort verstanden. Es hatte gefunkt zwischen den beiden und zwar so kräftig, dass man fast die Funken sehen konnte!

"Alexa? Möchtest du nicht langsam deine Geschenke auspacken?" Erschrocken fuhr sie aus ihren Gedanken und nickte. Eilig sprang sie auf, geriet ins straucheln und landete auf - Jimmy's Schoß. Die Röte stieg ihr ins Gesicht, als der lauthals zu lachen begann und schnell stand sie wieder auf. Einen Moment lang blieb sie verkrampft stehen, bis ihr ihr Vorhaben wieder einfiel und hastig lief sie zu dem Geschenke Berg.

Es waren alles Sachen über die Kelly's und die waren mindestens genauso begeistert, wie Alexa. Nur Paddy hielt sich etwas abseits, als sein Blick auf eine Tüte fiel, die noch ungeöffnet War. Er rief Alexa zu sich und zeigte auf die Tüte. Sie grinste dankbar und öffnete sie. Was sie heraus zog, ließ beide rot werden. "Ich glaube, dass solltest du später angucken", presste Paddy heraus und mit einem schiefen grinsen, verstaute sie die rote Spitzen-unterwäsche wieder sorgsam in der Tüte und machte sich hochrotem Kopf auf den Weg in ihr Zimmer. Doch dann blieb sie stehen und winkte Paddy zu sich. Für das schreiben hatte sie jetzt keine Lust, also packte sie ihn einfach am Arm und zog ihn hinter sich her.

"Irre!", brachte Paddy hervor, als er in ihr Zimmer trat. Überall, wirklich überall waren Poster, Bilder und weiß der Kuckuck, noch alles in dem großen Raum. Da entdeckte er eine schwarze Gitarre in der Ecke des Zimmers und fragte neugierig:"Du spielst?" Sie nickte und zeigte auf ihn. Fragend sah er sie an und Alexa ging zu dem Instrument, nahm es in die Hände  und begann die Anfangsmelodie von 'An Angel' zu spielen. Wie von alleine stieg er ein und seine Stimme füllte den Raum aus. Das hörten die anderen und traten, neugierig geworden ebenfalls in das Zimmer. Alexa War völlig versunken in das spielen und Paddy's Stimme, dass sie es nicht mitbekam und auch Paddy schien in seiner eigenen Welt zu sein.

"Wow!", stieß Maite aus, als beide geendet hatten. Sie fuhren zusammen und schienen ehrlich erschrocken zu sein. "Paddy! Du hast großartig gesungen! Und du Alexa. Dein Gitarrensolo ist einfach Hammer! Wo hast du so gut spielen gelernt?!", quietschte Patricia und während Paddy verlegen zu Boden schaute, sah Alexa unbeeindruckt aus. Sie zeigte auf Paddy und tippte dann in den Computer

Durch Paddy. Ich hab mir alle Videos angeguckt, wo dieses Lied gespielt wird, bis ich die Griffe raus hatte.

Paddy sah überrascht zu dem Mädchen, die ihn angrinste. "Im Ernst? So lernt man doch nicht so perfekt Gitarre spielen!", ereiferte er sich, doch Alexa nickte ruhig. Sie hatte zwar lange gebraucht, aber nun konnte sie es.

Ich kann ja nur dieses eine Lied. Für die anderen hatte ich noch keine Zeit.
"Unfassbar...!", murmelte Paddy erschüttert und strich sich durch die braunen Haare. Doch plötzlich stieß Alexa einen merkwürdigen Laut aus und sprang mit zornblitzenden Augen auf Angelo zu, der ein DIN-A4 Heft in die Hand genommen hatte. Erschrocken ließ er es fallen und wutentbrannt gab sie ihm einen Stoß. "Alexa! Benimm dich!", rief ihre Mutter, doch das Mädchen packte bloß das Heft und warf es zurück auf den Tisch. Dann hackte sie auf dem Touchscreen herum. Man merkte deutlich ihre Wut und Paddy bekam bei ihrem Blick eine Gänsehaut.

Fasst keine Hefte an! Ich will das nicht!