Paddy, ich danke dir!
Das schrieb Alexa als die beiden den Tisch verlassen hatten und nun ein wenig spazieren gingen. Überrascht wandte er den Kopf und sah das hübsche Mädchen an. "Danke? Für was? ", fragte er irritiert, denn er fühlte Dankbarkeit. Unsicher senkte Alexa den Blick und tippte:
Das du mich trotzdem noch magst. Das du mich nicht verurteilst.
Jetzt fiel Paddy alles aus dem Gesicht und er bleib ruckartig stehen. Dann trat er ganz nah an das Mädchen, sodass sie zu ihm hochgucken musste und sah ihr nachdenklich in die Augen. Ihre grünen Augen strahlten Verwirrung und eine gewisse Angst aus, die Paddy berührte. Alexa musste schon so viel böse Sachen über sich gehört haben, dass sie so misstrauisch War.
Paddy hob die Hand, strich ihr eine Strähne hinters Ohr und sagte dann sanft:"Alexa. Selbst wenn du taub, blind und was sonst alles wärst. Ich mag dich. Und diese Kleinigkeit ", er strich behutsam über ihren Hals. Dorthin wo ihre Kehle war. "das macht es nicht weniger. Im Gegenteil. Ich bewundere deine Stärke, deine positive Art. " Schon bei den ersten Worten schimmerten Tränen in Alexa's Augen, die jetzt langsam übertraten. Paddy zog das überwältigte Mädchen in seine Arme und fragte sich, ob diese Zuneigung normal wäre.
Ein lautes Schreien ließ die beiden auseinander zucken. Diesmal war es nicht Jimmy, der die beiden störte, sondern Angelo der aus einem Kaufhaus rannte, hinter ihm ein halbes Dutzend Mädchen, die ihn schreiend verfolgten. Paddy stieß einen Fluch aus, ergriff Alexa's Hand und zusammen rannten sie auf den kleinen Bruder zu, dem die Angst ins Gesicht geschrieben stand. Seine blonden Haare flogen hinter ihm her, die Mädchen griffen immer wieder danach und Angelo schien langsamer zu werden. "Angelo! Here! Angelo come here! ", Paddy brüllte aus vollem Hals, was die Mädchen auf ihn aufmerksam machte. Ein paar blieben kerzengerade stehen stehen und Paddy legte sich erschrocken eine Hand auf den Mund. "Ups!", brachte er noch hervor, ehe er sich herum warf und mit Alexa losrannte. "Verdammt! Los Alexa! Schneller! "
Die beiden rannten über den Marktplatz, hinter ihnen eine immer größere werdende Masse an Fans, die johlten und immer näher kamen. "Lauf, lauf, lauf!" Paddy wurde langsam panisch. Im letzten Augenblick entdeckte Alexa das Polizeipräsidium, packte Paddy's Hand noch ein bisschen fester, riss ihn herum und zusammen stürmten sie in das Gebäude, wo die Polizisten erschrocken aufsahen. Paddy warf die Tür zu und lehnte sich keuchend dagegen. Er zitterte am ganzen Körper und auf seiner Stirn glänzte der Schweiß. Draußen wurde Gebrüll laut, aber kein Fan traute sich die Tür zu öffnen. Alexa ließ sich erleichtert zu Boden sinken und schloss kurz die Augen, als ein Polizist fragte:"Was wollen Sie beide hier? " Er klang mehr verwirrt als verärgert, aber beide konnten beim besten Willen nicht sprechen. "Jetzt lass die beiden doch erst mal wieder zu Atem kommen ", wies ein Kollege ihn zurecht und entschuldigend hob der Mann die Arme. Da keuchte Paddy:"Ich...Paddy Kelly....Fans...Angelo...Alexa! " Er presste sich eine Hand in die Seite, ein Zeichen für Seitenstechen und rang um Luft. Aber auch Alexa schlotterten die Glieder. So etwas hatte sie noch nie erlebt! Der nette Mann brachte zwei Gläser mit Wasser, was beide dankbar Annahmen. Paddy trank Seins drei Mal sofort leer, bis er seufzte und noch einmal etwas ruhiger anfing. "Also. Ich bin Paddy Kelly, falls Ihnen das etwas sagt. Das ist meine beste Freundin Alexa und wir waren spazieren, als wir Angelo, meinen Bruder, aus einem Kaufhaus rennen sahen. Hinter ihm her: mindestens 50 Fans. Blöd wie ich bin, habe ich seien Namen gerufen, was die auf mich aufmerksam gemacht hat. Natürlich sind die sofort hinter uns her und wir sind um unser Leben gerannt. " Er warf Alexa einen verzweifelten Blick zu. "Es tut mir so leid! Ich habe dich in Gefahr gebracht! Ich werde mir das nie verzeihen! " Er sah so niedergeschlagen aus, dass Alexa einfach nicht anders konnte. Sie rutschte rüber zu ihm und zog ihn in ihre Arme. Überrascht sah er sie an, doch sie lächelte nur.
Da räusperte sich der Chef vor ihnen und ertappt fuhren die beiden auseinander. Alexa's Wangen färbten sich zartrosa, genau wie Paddy's Ohren und etwas verlegen stand sie auf, den Blick fest zu Boden gerichtet. "So, habt ihr genug verschnauft? Die Mädels sind weg, ihr könnt also wieder gehen. " Amüsiert zwinkerte er den beiden zu. "Auch wenn es zu süß ist. " Etwas verwirrt hob Paddy die Augenbrauen, doch Alexa verstand und stieß eine Art ironisches Lachen aus. Sie nahm seine Hand und zog ihn einfach hinter sich her, raus aus dem schützenden Präsidium, wo die beiden erst mal prüfende Blicke herum warfen. Dann wandte sich Alexa mit einem seltsamen Ausdruck Richtung Bus zurück und Paddy sah ihr verwundert und etwas verunsichert hinterher, ehe er ihr rasch hinterher eilte. "Alexa, warte!" Sanft schlossen sich seine Finger um ihr zartes Handgelenk, was beiden einen Stromschlag versetzte. Sie hob den Kopf und sah ihn mit seltsam leerem Blick an. "Hab ich...hab ich irgendwas falsch gemacht?", fragte Paddy nun, ohne den Blick von ihr zu nehmen. Alexa stutzte bei der Frage und schüttelte dann heftig den Kopf. Nach einigem Suchen fand sie den Sprachcomputer wieder, den sie in irgendein Gebüsch geworfen hatte und schrieb:Nein Paddy. Und selbst wenn. Ich könnte dir nie böse sein. Es war die Aussage dieses Typen.
Paddy horchte und lächelte dann. Er schüttelte tadelnd den Kopf, ehe er vorsichtig ihre Hände nahm. "Alexa, lass die doch reden. Wir wissen, was zwischen uns ist und nur wir haben darüber Kontrolle. Was die anderen denken ist doch egal. " Da riss Alexa die Augen auf und hackte dann auf dem Touchscreen herum.
Ach ja?! Und was fühlst du bitte?
Es klang wie ein Vorwurf und Paddy schluckte. Er spürte, wie sich sein Gesicht erhitzte und stotterte:"Na ja, du bist ne gute Freundin. Ich hab dich gern. " Sie schnappte bei den Worten nach Luft und Paddy hätte sich Ohrfeigen können. Das hatte er gar nicht sagen wollen!
Gute Freundin ja? Ich zeig dir, was ich denke!
Ehe er reagieren konnte, stürzte sie nach vorne und presste ihre Lippen auf seine. Dann wich sie zurück und tippte mit zitternden Fingern:
Nur gute Freunde ja?
Die Tränen schimmerten in ihren Augen, als sie ihn enttäuscht ansah und sich umdrehte. Dann lief sie hastig davon und Paddy blieb mit hängenden Schultern zurück. Er wollte hinterher. Ihr sagen, dass sie das falsch verstanden hatte. Sie einfach packen und küssen. Ihr zeigen, wie sehr er sich in sie verliebt hatte.
Aber er konnte sich nicht bewegen.
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Tonlose Liebe
RomanceEin stummes Mädchen und ein immer plappernder Junge. 'Gegensätze ziehen sich an' sagt doch ein Sprichwort, ne??? Ihr wisst ja, ich mag keine Klischees, aber das musste einfach sein. Ich fand die Idee gut.