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Am nächsten Tag ging es Jo schon ein wenig besser. Sie konnte inzwischen schon ein paar Worte hintereinander sprechen und hatte eine höhere Dosis Morphin bekommen damit sie nicht mehr solche starken Schmerzen hatte.
Natürlich konnte sie sich immer noch nicht wirklich bewegen und hatte auch noch starke Schmerzen, doch längst nicht mehr so starke wie am Tag davor.
Alex hatte die Nacht neben ihr im Bett geschlafen. Die Krankenschwestern hatten ihm zwar mehrfach angeboten ein Beistellbett hinzustellen, doch er wollte so nah wie möglich bei ihr sein.
Er wollte sie keine Sekunde aus den Augen lassen, aus Angst ihr könne noch etwas zustoßen.

Auf ein mal kam Bailey, gefolgt von zwei Polizisten in das Zimmer getreten.
"Dr.Wilson? Wir müssen Ihnen ein paar Fragen stellen", begann der eine Polizist und nickte ihr zu.
Alex sah wie Jo sichtlich unwohl schluckte.
"Aber sie kann doch kaum sprechen und ist auch viel zu ausgelaugt", protestierte Alex," kann das nicht noch ein paar Tage warten?"
"Nein das geht nicht, wir haben schon gestern die Ausnahme gemacht, da sie dort garnicht sprechen konnte, aber heute müssen wir sie befragen", erklärte der eine Polizist.
Jo nickte und griff nach einem Glas Wasser um einen Schluck zu trinken, ehe sie sich an die Polizisten wandte.

Nachdem Jo ungefähr 20 Minuten den Polizisten von ihrer Vorgeschichte mit Paul und von dem was heute geschehen war, erzählt hatte, verließ die Polizei das Zimmer.
Völlig erschöpft schloss Jo ihre Augen.
"Au mein Kopf...", wimmerte sie leise und hob zitternd vor Anstrengung eine Hand hoch um sich über die Stirn zu reiben.
"Dann schlaf am besten ein bisschen", murmelte Alex leise und gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange.
Er stand von der Kante ihres Bettes auf und verließ zusammen mit Bailey das Zimmer und Jo in Ruhe schlafen zu lassen.

„Das war echt nicht gut für sie", begann Alex aufgebracht, sobald sie den Raum verlassen hatten,"Das ganze Gerede war für ihre Gehirnerschütterung überhaupt nicht gut und generell war es viel zu anstrengend. Sie ist doch jetzt komplett ausgelaugt!"
„Karev, beruhigen Sie sich. Ich kann nichts dafür. Die Polizisten mussten das tun. Außerdem: Je früher sie Dr.Stadler fassen, desto besser", meinte Bailey und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter, ehe sie zu dem nächsten Patienten ging.

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Jo schlief den ganzen Tag und auch die komplette Nacht.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, merkte sie das es ihr wieder ein kleines Stückchen besser ging.
Sie konnte inzwischen ihren Kopf drehen ohne das ihr sofort schwindelig wurde und es tat auch nicht mehr jede all zu kleine Bewegung so unglaublich doll weh.
"Naa Prinzessin, sind wir auch mal aufgewacht ?", fragte Alex, der neben ihr im Bett lag und vorsichtig mit seinem Daumen über ihre Hand strich.
Jo rang sich ein müdes Lächeln ab und nahm dann einen Schluck Wasser aus dem Glas, das Alex ihr hinhielt.
"Kann ich sonst noch etwas für dich tun? Willst du irgendetwas?", fragte er fürsorglich und sah sie aufmerksam an.
"Es gibt nur eine Sache die ich grad unbedingt will", murmelte sie und zog einen leichten Schmollmund.
"Und das wäre?"
"Duschen. Dafür würde ich echt alles tun. Ich stinke bestimmt und ich fühle mich auch total eklig", erklärte Jo langsam und verzog das Gesicht.
Alex lachte kurz auf und bekam darauf sofort einen vernichtenden Blick von Jo geschenkt.
"Aber das geht nicht", erklärte Alex, "Erstens bist du am EKG angeschlossen, zweitens hängt da ein Atemschlauch an deiner Nase, drittens kannst du nicht aufstehen und viertens hast du einen Gips am Beim"
Jo warf ihm einen genervten Blick zu. "Ich kann doch eine Plastiktüte um den Gips wickeln... außerdem gibt es Rollstühle und ich kann auch mal ein paar Minuten ohne den Schlauch überleben...und werde auch nicht auf der Stelle sterben also kannst du mich auch mal vom EKG abmachen"

Die Tatsache das Jo, die sonst überhaupt nicht gerne Schwäche zeigte, freiwillig vorschlug sich in einen Rollstuhl setzen zu lassen, zeigte Alex das sie es wirklich ernst meinte. Außerdem sah Jo ihn mit ihren großen braunen Augen an, weshalb er es ihr noch weniger abschlagen konnte.
Er seufzte resigniert. "Okay, ich hole eine Tüte und einen Rollstuhl. Aber du musst mir versprechen dich nicht anzustrengen und mich alles machen zu lassen. Und wenn du merkst das es dir schlechter geht,musst du sofort Bescheid sagen, okay?"
Jo nickte und lächelte schwach.

[Sorry das das Kapitel so lange gedauert hat :/]

Paul Stadler   // Jolex Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt