Kapitel 2: Grüne Augen

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Dorcas' POV

Ich zwängte mich etwas panisch durch die Menge verwirrter Muggel am Bahnhof Kings Cross. Es war schon fünf vor elf und um elf würde mein Zug nach Hogwarts gehen. Ich war mal wieder viel zu spät dran, und das nur, weil meine Eltern noch eine wichtige Besprechung hatten, bevor sie mich verabschieden konnten. Ich war sowieso überrascht, dass sie sich überhaupt von mir verabschieden wollten. Immerhin war es ihnen kaum aufgefallen, dass ich die Sommerferien überhaupt bei ihnen gewesen war. Sie waren die meiste Zeit arbeiten und ich hing die meiste Zeit mit Sirius herum. Er hatte jetzt endlich eine eigene Wohnung, sodass ich seine furchtbare Familie nicht mehr sehen musste, wenn mir langweilig war und etwas mit ihm unternehmen wollte.

Ich rannte inzwischen beinahe und die Muggel, die ich überholte, sahen mich skeptisch an, da ich einen klappernden Gepäckwagen mit meiner andauernd schnatternden Zwergeule vor mir herschob. Ich glitt durch die Absperrung und landete auf dem Bahnsteig 9¾. Meine Laune besserte sich schlagartig. Weg war all die Anspannung, die meine Familie zwangsläufig mit sich brachte, all die Hektik, die vor zwei Minuten geherrscht hatte und auch all die negativen Gedenken, die man nach sechs Wochen bei den Meadowes hegte. Übrig blieb nur noch die Vorfreude, meine restlichen Freunde endlich wieder zu sehen. Der ganze Bahnsteig war voll von Teenagern die sich von ihren Eltern verabschiedeten und ich hielt bereits Ausschau nach meinen Freunden. Es war inzwischen eine Minute vor elf und das Gleis lehrte sich bereits. Ich wollte mich gerade auf den Weg in den Zug machen um die anderen dort zu suchen, als ich spürte wie jemand meinen Namen rief. Ich wirbelte herum und sprang glücklich in die ausgebreiteten Arme von Gideon Prewett, meinem besten Freund. Er wirbelte mich etwas zu lange herum und wir gingen dann gemeinsam in den Zug.

„Und? Wie war dein Sommer?“ Er lächelte mich an und nahm mir währenddessen meinen Koffer ab.

„Ja, es ging so, du kennst ja meine Eltern. Sie waren die meiste Zeit nicht da. Und ich hab… na ja… ziemlich viel geschlafen“

Er hatte einen mitleidigen Ausdruck im Gesicht. Wir waren inzwischen im hinteren Teil des Zuges angekommen und ich konnte schon von weitem die lauten Stimmen von Sirius und James hören. Meine Schritte beschleunigten sich und ich begann wieder zu lächeln. Kurz bevor ich die Tür zu dem Abteil aufschieben konnte, wurde sie schon aufgerissen und ich sprang einem breit grinsenden Sirius in die Arme.

. „Hey Dork, du bist ja auch mal da“

Er grinste mich breit an und ich grinste zurück. Dann wandte ich mich an die restlichen Rumtreiber und die anderen Leute aus meinem Jahrgang, die in Gryffindor waren. Wir waren bei Dingen wie den Zugfahrten eigentlich immer zusammen, da wir alle irgendwie befreundet waren. Marlene, mit der ich mich eigentlich immer ziemlich gut verstanden hatte, war von den Rumtreibern hauptsächlich mit James befreundet während ich Sirius am besten kannte und auch am meisten mit ihm zu tun hatte. James hatte ziemlich viele Momente in denen ich ihm einfach nur den Hals umdrehen konnte und ich war auch einfach nicht der Typ Mensch, der auf andere Leute zuging um mit ihnen befreundet zu sein. Mit Sirius war ich schon seit meiner Kindheit befreundet und ihm gegenüber war ich auch nicht mehr sonderlich schüchtern. Auch bei Gideon redete ich ziemlich viel aber anderen bei anderen Menschen fühlte ich mich einfach wohler, wenn ich nicht andauernd im Mittelpunkt stand.

Ich ließ meinen Blick durch das Abteil schweifen. Da saß Mary McDonald. Ein etwas pummeliges, blondes Mädchen aus meinem Schlafsaal, mit dem ich nicht allzu viel zu tun hatte, das allerdings immer nett zu jedem war. Neben ihr saß Alice Miller, ihre beste Freundin. Sie war ziemlich klein und seit einiger Zeit mit Frank Longbottom zusammen, der letztes Jahr die Schule verlassen hatte um Auror zu werden. Neben Alice saßen Lily Evans, ein hübsches Mädchen mit rotem Haar, und Marlene McKinnon ihre beste Freundin. Ich kam eigentlich ziemlich gut mit ihr zurecht, wir waren nicht übermäßg gut miteinander befreundet, aber immer wenn ich weiblichen Rat brauchte, oder wenn Gideon nicht da war, ging ich zu ihr.

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