Kapitel 1

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Seufzend stelle ich den Staubsauger zurück in die Abstellkammer und schließe die Tür, um mich erschöpft gegen sie zu lehnen und langsam an dem glatten weißen Holz runter auf den Boden zu gleiten. Als ich meinen Kopf zurückfallen lasse stößt er gegen, das neue Holz. Nicht das mein Stiefvater nicht genug Geld hätte Putzkräfte einzustellen.

Wozu Geld ausgeben, wenn man eine Stieftochter hat die alles mit sich machen lässt.

Verspottet meine innere Stimme mich. Ich lasse nicht alles mit mir machen. Er hat meine Mutter geliebt. Er lässt seinen Frust an mir aus. Wenn das alles rauskommen würde, wäre er ruiniert und ich würde von Paparazzi überrannt werden. Das will ich nicht.

Wenn was rauskommt? Das er dich schlägt, vergewaltigt und als Haushälterin benutz? Dich nicht richtig versorgt, du dir dein Essen selbst kaufen musst?!

Meine innere Stimme verhöhnt mich, wie sie es jeden Tag aufs neue tut. Ich presse die Hände auf die Ohren und kneife die Augen zu um sie nicht mehr hören zu müssem. 

"Samatha?!" hallt es durch den Flur. "Ich bin hier." sage ich erschöpft. Langsam stehe ich auf und laufe in die Eingangshalle. Mein Stiefvater steht an die Wand gelehnt neben der Tür. "Hier nimm mal meine Tasche." lallt er und der beißende Geruch von Whiskey kommt mir entgegen. 

Er schleudert seine Aktentasche in meine Richtung und ich fange sie hastig auf um sie in sein Zimmer zu bringen. Mit aufsteigender Panik stolpere ich die Treppe hoch. Sein Zimmer ist im ersten Stock meins im dritten. Dieser eine Stock Abstand lässt mich etwas Sicherheit empfinden.

Schnell stelle ich die Tasche neben sein Bett, als ich seine schweren Schritte auf der Treppe höre. Schwer atmend drehe ich mich um und will gerade zur Tür laufen, als sie aufschwingt. "Samantha? Bist du hier Schlampe?" röchelt er und stütz sich im Türrahmen ab um das Licht anzuschalten.

Zittrig atme ich aus und presse meine Arme vor die Brust. Meine Hände zittern, doch er darf keine Angst sehen. Das grelle Licht blendet mich und ich kann in seine kleinen grauen Augen sehen. "Da bist du ja." raunt er und kommt mit schweren Schritten auf mich zu. 

Ich atme hörbar ein und trete einen Schritt zurück. "Hast du etwa Angst vor mir?" fragt er zornig und sobald er bei mir ist holt er aus. Sein Handrücken trifft mich hart auf meiner Wange und ich zucke zusammen. Der brennende Schmerz fließt durch mein ganzes Gesicht und ich balle meine Fäuste um den Schmerz zu lindern. 

Wütend schubst er mich gegen die Wand. Ich stoße zurück und keuche auf. Erneut stößt er mich gegen die Wand und die Wucht mit der mein Rücken auf die Wand trifft ist doller als davor. Ich presse die Augen zusammen und balle meine Fäuste. "Ich bin müde. Ich gehe ins Bett. Verschwinde." raunt er und lässt sich ohne weiteres in sein Bett fallen. Da bin ich nochmal mit wenig davon gekommen. 

So schnell ich kann verschwinde ich aus seinem Zimmer und renne die vier Treppenabsätze hoch in mein Zimmer. Es besteht aus einem Schlafzimmer, einem Bad, einem Kleiderschrank und einem weiteren Zimmer, welches ich als Küche und Wohnbereich eingerichtet habe um so wenig Zeit wie möglich im restlichen Haus zu verbringen. 

Da mein Stiefvater so oder so kein Essen kauft, muss ich nachmittags nach der Schule in Willys Diner arbeiten um mir selbst Essen zu kaufen. Vor einem Jahr habe ich mir von seiner Kreditkarte einen kleinen Kühlschrank, Schränke und einen Campingherd gekauft, damit die Rechnung nicht so auffält. Ist sie unter 2000 Euro achtet er nicht darauf. Natürlich könnte ich mir davon auch essen kaufen. 

Doch es war schin verdammt riskant diese Einrichtung zu kaufen, da er tagsüber immer checkt ob alles da ist. Ich musste nachts in sein Zimmer um sie zu holen und die Sachen im Internet bestellen. Das alte Sofa, dass gegenüber steht habe ich auf dem Flohmarkt gekauft und den kleinen Fernseher von meinem eigenen Geld. 

Ich laufe ins Bad um Tabletten gegen Schwellungen zu schlucken. Denn morgen fängt die Schule wieder an und was ich nicht will ist auffallen....


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Bild oben: Samantha Jones

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