Kapitel 14

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"Ich kontaktiere dich, wenn ich weiß wann und wo Samantha." haucht Fernando ins Telefon und etwas zieht sich in mir zusammen. Ich will das nicht. Ganz und gar nicht. Aber wenn er mit Jack redet bin ich tot und ich meine wirklich tot. Jack wird ihm nichts bezahlen.

"Okay." sage ich leise, meine Stimme kackt ab. "Wir sehen uns" sagt er noch und legt auf. Mit zitternden Händen lege ich das Telefon zurück. Gott was habe ich mir da eingehandelt. Mein Leben ist ein reines Chaos. 

Es klopft an der Tür. "Ja?" frage ich doch meine Stimme klingt rauchig. Tyler kommt rein und setzt sich einfach auf mein Bett. Ich sehe ihn schräg an und er lässt sich nach hinten fallen.

"Mir ist langweilig. Unterhalte mich." grinsend sieht er mich an und ich mache die Tür zu. 

"Ich hatte eigentlich vor jetzt was zu essen und dann zu lesen." sage ich und setze mich auf meine Fensterbank. "Das soll jetzt nicht verletzend oder so klingen. Aber man würde dich, so wie du dich benimmst für total langweilig halten." sagt er und rollt sich auf die Seite um mich anzusehen. 

Ich lege den Kopf schräg. "Vielleicht bin ich einfach langweilig." sage ich und spiele mit einem Blatt von einer meiner Pflanzen. "Nein bist du nicht. Du bist einfach unglaublich spannend."  ich lache ich setze mich in den Schneidersitz. 

"Ich bin also spannend?" grinsend lehne ich mich gegen das gewölbte Fenster. "Ja. Man muss nur hinter die Kulissen sehen. Dann entdeckt man so viele Fassetten." Er streift sich einmal durch die Haare und grinst mich schief an. 

Lachend sehe ich ihn ungläubig an. "Fassetten? Ich bin ein Bücherwurm, der auf seinem abgegammelten Sofa sitzt und Musik aus seinem Schallplattenspieler hört." er fängt an zu Lachen und es ist ein wunderschönes, ehrliches Lachen. Ich muss lächeln. 

"Hey, das Lächeln erreicht ja mal die Augen." bemerkt er glücklich und ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Also bitte ich lächle sehr oft." protestiere ich. "Tzzz nein tust du nicht. Vielleicht solltest du mal 10 Minuten am Tag lächeln um es nicht zu verlernen. So siehst auch viel hübscher aus."

Er rollt sich wieder auf den Rücken und sieht an die Decke. "Dabei muss man aber seine Gesichtsmuskeln anstrengen." argumentiere ich und er fängt noch mehr an zu lachen. 

"Ich habe hunger. Also mache ich mir jetzt was zu essen. Und du solltest runtergehen und deiner Bediensteten sagen, dass du was essen willst." schlage ich vor und gehe in meine kleine Küche. 

"Warum.. isst du nicht unten? Und warum musstest du am ersten Tag für mich kochen?" fragt er mich plötzlich und ich fahre zu ihm herum.

"Ich lasse mich nicht gerne bedienen. Ich kümmere mich um mich selbst." antworte ich schnell und drehe mich zur Küche. 

Tyler scheint nachzudenken. "Weißt du was? Ich helfe dir beim kochen. Und dann essen wir zusammen. Wir müssen uns mal besser kennenlernen." grinsend kommt er auf mich zu.

"Wir kennen uns. Wir leben zusammen in einem Haus Tyler." lache ich und hole mir eine Dose Ravioli raus. "Teilen wir die uns?" fragt er und ich muss wieder lachen. "Nicht doch. So eine esse ich allein." grinsend hole ich eine zweite raus und stelle sie ihm vor die Nase.

"Schaffst du die? Du brauchst Proteine für die Saison." provokant ziehe ich eine Augenbraue hoch. "Selbstverständlich." 

Nachdem ich das ganze Ravioli fertig gekocht hatte füllte ich es auf zwei Teller. Tyler begutachtete kurz das Essen aus der Dose und pikste mit seiner Gabel in eines der Ravioli. Skeptisch hielt er es in die Höhe.

"Bist von zuhause was anderes gewohnt was?" frage ich und sehe ihn schräg an. 

Er steckt es einfach in den Mund. "Mhh, also ich finde es schmeckt toll." sagt er mit vollem Mund. Ich ziehe abermals eine Augenbraue hoch. "Nein wirklich Sam. Es schmeckt gut. Maggie hats drauf."

Ich muss schon wieder lächeln. Sonst lächelte ich nie so viel.  Den ganzen Tag über redeten wir über die Schule und die Welt und schauten uns "The Breakfast Club" an. Einer meiner Lieblingsfilme. 

Draußen wurde es dunkel und ich vergaß, dass es Samstag war. "Samantha??" die tiefe Stimme von Jack dröhnte von unten nach oben. 

Erschrocken schreckte ich hoch. "Du bleibst hier." befehle ich Tyler der mich fragend ansieht. "Ist das Jack?" fragt er. "Das ist nicht wichtig. Bleib einfach hier ich bin gleich wieder da." sage ich wieder, doch Tyler ist im Inbegriff aufzustehen. "Tyler bitte! Bleib hier." nachdrücklich wiederhole ich meine Worte."

"Okay." murmelt er und bleibt sitzen. Hektisch strauchle ich die Treppen runter und bete, dass Tyler oben bleibt....

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