69 - Verletzt

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"Und, was bist du geworden... Arzt, Anwalt oder Lehrer?"

Ich erinnerte mich an unser Gespräch, als ich ihn gefragt hatte welchen er von diesen Berufen wählen würde wenn er konnte. Damals hatte er Arzt gesagt, aber wie siehts nun aus?

Er grinste bei meiner Frage, seine weiße Zähne kamen zum Vorschein. Er war einfach nur heiß.

"Komissar, ich bin Hauptkommissar geworden"

Ich war beeindruckt.

"Wow, cool. Damit hätte ich echt nicht gerechnet!"

________

Mein lächeln verblasste, meine Ohren wurden Taub, hatte er das gerade wirklich gesagt? Hauptkommissar? er war verdammt noch mal Hauptkommissar, und er hatte keine andere Option gehabt aus seinem Mordfall zu kommen als mich zu heiraten?

Ich stand auf, der Stuhl viel mit einem Lauten Knall auf den Boden, ich warf die Serviette die ich in der Hand hielt auf meinen Tellern. Mein Herz raste, ich kochte förmlich vor Wut. Can stand auf. 

"Arsu-"

"Nimm meinen Namen nicht in den Mund! Ich hätte es besser wissen sollen!

Du bist der selbe Arsch von damals!"

Vor Wut stiegen mir Tränen in die Augen, ich drehte mich weg von ihm und lief in die entgegen gesetzte Richtung, er lief mir nach, umschloss Meine Hand. Doch ich schlug sie weg.

Ich holte aus und schellte ihm eine, er fasste sich an die Wange. Seine Augen waren weit geöffnet, ich schluchzte. 

"Wag es nicht"

Meine Stimme war Brüche, meine Handfläche schmerzte. Ich ballte meine Hand zur Faust. Er presste seine Lippen aufeinander und schluckte. Ich hatte kein Recht ihn zu schlagen, aber in diesem Moment wusste ich mir nicht anders zu helfen. Ich drehte mich weg und lief hoch ins Zimmer. Ich schloss ab und schmiss mich auf's Bett. 

Ich konnte es nicht fassen, er hatte mich von vorne bis hinten belogen. Doch was wollte er damit zeigen? Wollte er nur seine macht vor Sinan zeigen? Aber war es nötig unsere Leben zu zerstören? Musste er es wirklich schriftlich machen und mich Lebenslang an sich binden? Gab es denn keinen anderen Weg? Wie konnte ein Mensch nur so viel stolz haben? So einen hohen Ehrgeiz? Musste er das ausgerechnet mit mir machen? Die Frau die doch alles für ihn tun würde...

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Ich hörte immer wieder Schritte vor meiner Tür, doch er klopfte nicht, sagte nichts... und das war besser so. Irgendwann verschwand er dann und kam nicht wieder. 

Ich blieb im Zimmer, verließ es nicht. Lag auf dem Bett, wie ein stück elend. Ich spiegelte meine Gefühle. 

Ich war so wütend, das es meine Wahren Gefühle übertrumpfte. Ich war nicht nur wütend, ich war viel mehr enttäuscht... so enttäuscht von Can, ich dachte es war eine Not Situation, ich dachte er bräuchte, ich dachte ich wäre seine Heldin. 

Ich dachte es wären Gefühle im Spiel, ich dachte das wenigstens 1% seines Körpers so auf mich reagierte wie ich auf ihn, das er vielleicht ein einziges mal glücklich war das ich hier bin, das sein Herz ein einziges mal schneller schlug wegen mir, doch ich war immer noch der alte Preis, immer noch der selbe alte Preis, denn er zu gewinnen gilt. 

________

Es dauerte mindestens 7 h bis ich mein Elend überwunden hatte, jedenfalls für den Moment, dieses Elend hatte noch lange keine Ende. 

Ich stand vom Bett auf und lief ins Bad. Glücklich darüber das ich meine Sachen hier hatte nahm ich meine Bade Sachen aus der Tasche und ließ warmes Wasser in die Wanne laufen. Die Badewanne war so edel und stand in mitten des Bades. Ich suchte nach einem Handtuch, doch ich fand in einem der Schränke was besseres, ich holte die Flasche Champagner raus und fand auch Sekt Gläser. Genau das brauche ich.

Ich legte mich in die Badewanne, umhüllt von Schaum und diesem wunderbaren Geruch von Rosen schloss ich meine Augen. Immer wieder nippte ich an meine Champagner. 

Versuchte nicht an ihn zu denken, nicht daran zu denken wie gut ich mich in seinen Armen fühlte, wie sein Duft meine Sinne benebelte, doch ich konnte es nicht leugnen das er der einzige war an den ich dachte. Das meine Gedanken immer zu ihm zurück fanden. Das ich ihn bei mir wollte, egal was er machte. Das ich ihn liebte. 

Eine heiße Träne verließ mein Auge und fand ihren Weg meine Wange herunter. Und da bahnte sich die nächste Träne ihren Weg. Bis es so viele wurden das man sie nicht mehr zählen konnte. Ich war schwach, weil ich liebte. Can war meine Schwäche. 

Ich ließ meinen Kopf zurück fallen und starrte an die weiße Decke. Das schloss öffnete sich, schritte näherten sich, ein Klopfen an der Tür... die sowieso offen stand. 

Ich konnte seine Nähe fühlen. Ich sah ihn an, da stand Can, and er Tür, lehnte sich an den Türrahmen, sah mir gerade in die Augen. Für einen Moment starrten wir uns einfach an, sahen einander an, er sah meinen Schmerz und ich seine Reue. 

Das ich nackt in dieser Wanne lag, störte mich kein bisschen, Can war ohne Zweifel ein Arschloch, doch er würde diese Situation niemals ausnutzen. Zu dem war ich mir sicher das mein Kompletter Körper durch Badeschaum bedeckt war. 

Ich hob mein Glas. 

"Na, Komissar"

Ich machte eine anstoßende Bewegung und lächelte breit auch wenn meine Tränen gleichzeitig liefen. 

"ups, ich meinte natürlich Hauptkommissar"

Ein Kichern folgte dieser Verbesserung bevor ich wieder in Tränen ausbrach. Ich zog meine Knie an meinen Körper und legte meine Hände flach vor mein Gesicht. Ich wollte nicht das er mich so sieht, wie ein Häufchen Elend schwach und verletzt. 

Er kniete sich neben die Badewanne. Er fuhr mit seiner Hand über meinen Kopf, hielt neben meinem Ohr an und streifte meine Wange. 

"Arsu"

Ich drehte mein kopf zu ihn, überrascht, das sich unsere Gesichter so nah waren, ich war angetrunken und verletzt, dass war eine unfassbar schlechte Kombination. 

"Can"

flüsterte ich an seinem Gesicht, spürte seinen Atem auf mir. Ich schloss meine Augen, atmete tief durch. Sein Daumen fuhr an meiner Wange entlang, hielt unter meinem Auge, sanft drückte er meine Tränen weg. Sein Atem war heiß prallte gegen mein Gesicht.

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