Kapitel 1: Eine Antwort
Hätte ich diesen Brief doch nur nie abgeschickt, sagte ich zu mir selbst. Hätte ich ihn bloß nicht abgeschickt.
Genau diesen Satz hatte ich bereits zum gefühltesten 1'000 Mal zu mir selbst gesagt. Seitdem ich letzte Woche diesen Brief endlich abgeschickt hatte.
Jetzt allerdings wünschte ich mir es nicht getan zu haben.
Wieso ich so dachte?
Ich hatte bereits so etwas Ähnliches geschrieben. Allerdings an ein Fakeprofil auf Facebook. Was ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste.
Ich sollte jetzt vielleicht auch noch erwähnen, dass es sich bei dem Empfänger um einen berühmten koreanischen Sänger handelt.
Ein paar Tage nachdem ich diese Nachricht abgeschickt hatte, sah ich es plötzlich.
Er hatte sie gesehen, gepostet und sich dafür bedankt. Bis ich nach fast einer Woche plötzlich gelesen hatte woran man sehen kann ob solche Profile echt sind.
Und sein Profil war es natürlich nicht.
Und jetzt hatte ich diesen verdammten Brief geschickt.
Dazu machte ich mir auch noch so verrückte Hoffnungen.
Als ich heute gegen 16:30 aus der Schule kam, sah ich zuerst in den Briefkasten so wie sonst auch.
Wieder nur Zeitungen, dachte ich zumindestens. Denn als ich die Zeitungen aus unseren Briefkasten nahm, fiel mir plötzlich ein einzelner Brief entgegen. Neugierig sah ich mir den Brief genauer an.
Korea, der Brief kam tatsächlich aus Korea.
Zitternd und mit rasendem Herzschlag schloss ich die Haustür auf. Und lief schnellen Schrittes die Treppe hoch zu unserer Wohnungstür, welche ich mit noch stärker zitternden Händen auch aufschloss.
Nachlässig ließ ich alles außer dem Brief im Flur fallen. Und schnappte mir einen Brieföffner von unserem Computertisch, welcher im Wohnzimmer stand.
Ich spürte den verwirrten Blick meiner Mutti auf mir, welche gerade am Computer saß Während ich mit kurzen, hektischen Bewegungen den Brief öffnete.
Nach tiefen Ein- und Ausatmen nahm ich vorsichtig den Inhalt aus dem Brief, war ich zuerst ein wenig verwirrt.
Ein Flugticket?
Neugierig laß ich mir den Brief durch.
Dear Anna-yang
I'm really happy that you have wrote me a letter.
And I think your opinion is special between the other fangirls. I mean you think of us as normal people. You don't see us only as idols.
And that's why I and the others want to know you better.
But I don't have so much time to write you a nice letter, like you. That's why we want you to come and visit Korea.
I hope we will see you in two weeks.
Lee Jinki
„Er hat zurück geschrieben, er hat wirklich zurück geschrieben.", murmelte ich leise vor mich hin. „Das hätte ich nicht gedacht.", antwortet mir meine Mutti, auf meine ausgesprochenen Gedanken. „Hätte' ich auch nicht. Aber ich freu mich riesig.", sagte ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
„Du Mutti, würde es dich stören wenn ich in zwei Wochen mal für vier Tage nicht da bin?", fragte ich meine Mutti mit einem total unschuldigen Gesichtsausdruck.
„Wo willst du hin?", fragte sie mich skeptisch. „Naja, Jinki hat mich eingeladen ihn und die anderen in Korea zu besuchen. Sie haben nicht so viel Zeit, sind ja Stars und so. Bitte", fragte ich flehentlich. Keine Ahnung wie lange ich sie ansah und wünschte sie möge ‚Ja' sagen.
Schließlich seufzte sie, „Okay, du darfst weg fliegen." Erleichtert wollte ich mich schon bedanken, als sie noch etwas sagte,
„ABER du stellst nichts an und benimmst dich ordentlich, Verstanden?"
„Jup mach ich, ich verspreche es, okay?"
„Okay, ich wünsche dir viel Spaß.", sagte meine Mutti mit einem sanften Lächeln.
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Der Brief
FanfictionWas passiert wenn man seiner koreanischen Lieblingsband einen Brief schreibt? Das sie einen danach gleich persönlich kennenlernen wollen, ist bestimmt nicht das was man erwartet. Wenn man überhaupt eine Reaktion erwartet hat. Doch genau das ist Anna...