Chapter 14

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[Sicht:Jack]
Ihr Telefon klingelt, aber ich gehe nicht ran. Ich fühle mich sonst so, als würde ich in ihr Privatleben eingreifen wollen. Jedenfalls mehr, als ich sowieso schon tue.
Ich steige auf das Dach und setze mich auf das Kiesbeet, was das Dach bedeckt. Dann schaue ich nach oben. Es ist fast überall in Boston dunkel und das ist selten.
Das führt dazu, dass man die Sterne oben am Himmel erkennen kann. Der große Wagen ist klar und deutlich zu erkennen. Durch ihn entdecke ich den Polarstern und seufze leise.
Ich stöpsele mir Kopfhörer in mein Handy und höre Musik. Um genau zu sein, den größten Kitsch.
Ich fühle mich gerade verletzlich und weiß nicht wieso. Mein Mädchen schläft immerhin gerade in meinem Bett und ich sitze hier einfach auf dem Dach und Höre Musik. Das Dach ist nicht wirklich gesichert. Die kleine Mauer reicht bis zu meinen Hüften und könnte einen Selbstmord niemals verhindern. Aber sie sind dafür da, dass ein entweder blinder oder ziemlich hohler Mensch nicht ausversehen vom Dach fällt. Ich möchte nicht springen. Trotzdem lehne ich mich über die Mauer und schaue wie ein neugieriges kleines Kind hinunter. Wer springt, stirbt. Das steht fest.
Die Höhe reicht dafür, dass man sich so gut wie fast alle Knochen brechen kann.
Das zeigt die Verletzbarkeit des Körpers. Und der Seele ?

Seit Laila in mein Leben getreten ist, bin ich nicht mehr so gefühlskalt. Das hatte nicht einmal Cindy aus mir heraus prügeln können.
Ich sehe auf den Display meines Handys und wechsle das Lied.

Meine Gefühlskälte ist ein Schutzmechanismus. Nun übernimmt sie das.

Ich beschließe wieder ins Zimmer zu gehen und lege mich wieder neben sie.
Das Mädchen schläft und rollt sich im Schlaf mit dem Gesicht zu mir hin. Ich muss Lächeln als ich ihre zarten geröteten Wangen sehe. Sie hat sich den Schlaf verdient.
Nun schlafe ich auch endlich ein und brumme zufrieden.

Meine Augen öffnen sich und blicken zu Laila. Tatsächlich schläft sie noch.
Ich erhebe mich und bin dankbar dafür, dass meine Muskeln den Muskelkater überstanden haben auch wenn ich die Auswirkung gerne wiederholen würde.
Er stand auf und lies Madison das Frühstück machen. Bryan sitzt bereits an der Kücheninsel und trinkt seinen Kaffee.
<< Lange Nacht ? >> brumme ich verschlafen und er nickt müde.
<< Wegen dem Baby oder we- >> er unterbricht mich << Nein nicht wegen Tim. Wegen seiner Mutter >> brummt er und ein kleines Lächeln huscht über seine Lippen wo ich nur leicht lachend den Kopf schüttle und mir selbst einen Kaffee mache.
<< Jetzt sind wir schon zu dritt >> schnaufe ich und er sieht mich fragend an
<< Kyle >> sage ich ruhig und er sieht mich verwundert mit hochgezogenen Augen an.

Ich nicke nur und seufze << Das du, mein bester Freund die Schwester von meiner Ex. Mittlerweile wieder Freundin vögelst ist echt verwundernd >> sagt Bryan lachend und sieht derweil auf seinen Kaffee.
Ich trinke einen Schluck und nicke lachend. Er schmunzelt und zuckt mit den Schultern << Und Kyle ? Ich verstehe nicht. Der hängt doch so sehr an seinem Püppchen >> brummt er und ich nicke
<< Sein Püppchen ist nicht mehr nur eine Puppe für ihn sondern seine wahre Liebe >> sage ich leise und er sieht mich erneut erstaunt an.
<< Glaubst du.. dass Kyle und sie wirklich so zusammenkommen ? >> fragt Bryan und nun bin ich es, der mit den Schultern zuckt da ich keine Ahnung habe. Ich behalte den Antrag, den mein Bruder geplant hat für mich da es ja eigentlich sowieso keiner erfahren sollte.
Laila kommt aus dem Schlafzimmer. Sie trägt mein T-Shirt was bei ihr eher wie ein Kleid aussieht und stapft müde zu uns.
Ich gebe ihr den Rest meines Kaffees den sie dankend annimmt und ihn austrinkt. Sie ist definitiv ein Morgenmuffel.

Aber ich kann es ihr auch nicht übel nehmen. Immerhin hat sie die Nacht beinahe mit mir durchgemacht. Ich weiß, dass meine Eltern sich über sie freuen und definitiv begeistert sein werden.

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