Chapter 5

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[Sicht:Laila]
Es war Abend. Mein Körper ist vollkommen fertig obwohl ich nichts getan habe außer auf dem gemütlichem Sofa von Jack zu sitzen und mich über seine Gemälde zu informieren.
<< Was ist eigentlich dein Favorit ? >> erkundige ich mich und sehe auf. Jack sitzt immer noch mit dem Rücken an der Kücheninsel gelehnt und beobachtet mich.
<< Mein Lieblingsgemälde ? >> fragt er mich.
Ich nicke und schweife kurz mit den Augen über das Buchcover. << Ja. >>
Er scheint nicht lange zu überlegen << Mein Lieblingsbild ist das zweite im Buch. >>
<< Das von Danny O'Connor ? >> er nickt.
<< Der Typ ist ein wahrer Künstler. >> sagte er und erhebt sich. Ich lächle.
<< Jack ? >> frage ich leise.
Er blickt mich an. Anfang des Tages konnte ich den Typen nicht ausstehen. Mittlerweile aber ist er mein Chef und eigentlich ein ganz netter Kerl.
<< Warum warst du gestern Abend in der Bar ? Du weißt ja warum ich es war.. aber warum du ? Du hast doch deine alkoholischen Getränke hier und wenn nicht kannst du sie dir von Madison holen lassen ? >> er schmunzelt und sieht kurz in die Ferne. Ich hoffe innerlich dass ich nichts falschen gesagt habe, geschweige denn ihn verletzt zu haben.
<< Manchmal muss man auch mal unter die Leute kommen, Laila. >> murmelt er und geht zu dem Fenster was eine Wand seines Apartments ersetzt. Man hat hier einen wundervollen Ausblick auf Boston.

Hör auf mir deinen verdammten Rücken zu zeigen, wenn du mit mir redest !

Er sieht mich an, als hätte er meine Gedanken gelesen ehe er in sein Umkleidezimmer geht und mit Jeanshose und T-Shirt wiederkommt.

Verflucht ! Er sieht aus wie einer dieser Badboys aus Büchern mit den weichen Lippen. Jeder Kerl in Büchern hat weiche Lippen. Kacke, Laila worüber denkst du nach ?

Ich schau auf das MacBook was er mir zum suchen gegeben hat und gebe seinen Namen darauf ein. Als man den nervigen rotierenden Kreis sieht klappt er auf einmal das elektronische Gerät zu und lächelt mich an. Seine Grübchen sind zu sehen und ich tue so als würde ich bei dem Anblick nicht dahinschmelzen.
Aber innerlich zerfließe ich.
<< Komm ich lad dich zum Essen ein ! >> sagt er und lächelt << Ich werde bezahlt um mit dir essen zugehen ? >> frage ich und lache leicht. Er sieht kurz auf seine Uhr << hmmm 24 Stunden laufen noch >>  sagt er ehe ich aufspringe und ihn ansehe.
<< okay ! Wohin geht es ? >> frage ich neugierig und er lächelt << Was hälst du von Tapas ? >> sagt er und nimmt meine Hand. Ich zucke kurz erschrocken zusammen sodass er automatisch loslässt. Eigentlich möchte ich dass er meine Hand hält aber jetzt danach zu verlangen kommt mir kindisch vor. Vor allem ist er mittlerweile mein Chef.

Verdammt.

Stumm folge ich ihm, meine Augen schweifen immer wieder über seinen Körper. Sein Bizeps spannt an seinem T-Shirt und ich frage mich ob er in seinem Penthouse eine der Wohnung als Fitnessstudio hat aufbauen lassen. Er sieht mir nicht so aus als würde er unter die „normalen Leute" gehen, doch Jack habe ich auch in einer normalen Bar kennengelernt wo er die Hälfte der Getränke bei sich Zuhause im Weinschrank und an der Kücheninsel hat stehen lassen.
Er sieht zu mir runter und lächelt ehe ich schüchtern seine Hand nehme und er sie leicht drückt. Eigentlich geht das alles viel zu schnell. Seine Hundebrauen Augen schauen in meine und ich unterdrücke mir zu schmollen, als er eine schwarze Sonnenbrille aufsetzt.
<< Jack ? >> er lacht und sieht zu mir << Zuckerpuppe, was ist ? Wenn du mich was fragen möchtest sag es und frag mich nicht erst nur mit meinem Namen >>
Ich erröte in meinem Gesicht und sehe auf den Bürgersteig ehe ich meine Frage stelle. << Jack.. ich möchte nicht.. in dein Privatleben eindringen oder in deiner Vergangenheit herumschnüffeln aber wie bist du so.. naja so reich geworden ? >> sage ich schüchtern. Dieser Mann schafft es mich einschüchtern ohne es wirklich zu wollen.
<< Meine Eltern hatten schon immer ihre gepflegten Kontakte und ich hab einen exzellenten Abschluss. >> sagte er und bog in eine kleine Straße ab. Ich sah verlegen auf den Boden. Er hatte das geschafft was ich schaffen wollte. Nur leider hatte ich nie die Motivation dazu gehabt. 
Wir betreten eine Tapas Bar. Durch die Boxen dröhnt „Adore - Savages" was meinen Körper mit mehr Adrenalin aufpumpt. Er sieht mich an und nimmt endlich die Brille ab. Ihm scheint es genau so zu gehen wie mir. Der Besitzer sieht uns beide an und winkt Jack zu.

Er kennt aber auch wirklich jeden.

<< Jaaaaack Hubbert ! Und seine Herzensdame ! >> lacht der Kerl und bringt uns zu einem Tisch.
Jack lächelt und schiebt mir den Stuhl vor sodass ich mich setzen kann. So einfach mach ich es ihm jedoch nicht und setzte mich auf den anderen Stuhl. Ich grinse ihn an und er beißt sich leicht auf die Lippe. Er scheint nachzudenken, setzt sich jedoch und mustert mich << Ist das etwa ein Date ? >> ich hebe eine Augenbraue und spiele an meinem T-Shirt herum. Er schaut mir in die Augen << Ist es das, Frau Trust ? >>

Scheint so.

Ich verdrehe spielerisch die Augen und sehe mich um. Wir sitzen draußen.
Inzwischen hört man ein anderes Lied aus den Lautsprechern
„4U - blackbear".

Jack runzelt die Stirn << Er liebt alles was mit Musik zutun hat. Neulich hat er zwischen Jazz und klassischer italienischer Musik gewechselt. Aber das ist sein Betriebsgeheimnis. Die Leute lieben sein Essen, keine Frage. Aber hier treffen alle Musikgeschmäcker aufeinander und sie lernen neue Musik kennen. >>

<< Sie schätzen sie zu lieben. >> füge ich hinzu wo er mir mit einem nicken zustimmt.

<< du hast es erfasst Zuckerpuppe. Naja. Manche empfinden es auch für nervig aber das sind wenige. Man muss es wie du bereits sagtest, zu schätzen wissen. >> sagt er weswegen er mich zum Lächeln bringt.

Jack ist kein Lügner, das Essen ist wundervoll. Inzwischen ist es voller geworden. Die Gäste sitzen entweder an ihren Tischen und probieren von dem Essen, während die anderen zu der Musik tanzen.
<< Thomas hat auch so etwas wie einen Plan hinter der Musik die er spielt. Es klingt wie ein ganzes durcheinander, doch morgens ist es etwas ruhigere Musik da viele der Gäste sich hier auf den Tag vorbereiten, da gibt es sogar anderes Essen. Frühstücks-Tapas. Mittags ist es einfach sowas wie Hard Rock. Metal. Pop... alles, alles was Adrenalin in dich hineinpumpt. Aber abends, spielt er Musik die beruhigend ist oder zu der man tanzen kann. Jazz zum Beispiel. >> lehrt er mich und lächelt. Er schließt die Augen und ich mache es ihm gleich.
Aus den Lautsprechern kommt ein Remix von „Bella Ciao" ehe ich seine Hand auf meiner spüre und er mich auf die Tanzfläche zieht. Ich muss lachen. Er strahlt mich an und lässt mich um meine eigene Achse drehen.
Meine Augen strahlen zurück und sehen direkt in seine.

Blackscreen. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt