Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut
Perikles-----------------------------
Jae Hee POV
Sie hörte ihre eigenen plätschernden Schritte in dem Kanaltunnel wieder hallen "Geradeaus!" wisperte die Stimme in ihrem Kopf, die seit sie aufgewacht war, für Chaos in ihren Gedanken sorgte. Es war ihre eigene Stimme, gemischt mit unzähligen anderen Versionen von ihr. Sie sprachen durcheinander und gaben ihr Anweisungen. Einige sanft, flüsternd, andere schrien sie an.
Ihr Atem rasselte durch ihre Lungen und ihre Beine trugen sie wie von allein und das, obwohl jede stelle, an ihrem Körper brannte und schmerzte. Wie lange hatte sie diesen Schmerz nicht mehr gefühlt. Wie lange hatte sie selbst dafür gesorgt, nichts mehr zu spüren. Keinen Schmerz. Keine Gefühle. Keine Emotion. Ihre Sicht verschwamm und sie wurde langsamer. Ihr Kopf begann zu pochen und Bilder überlagerten sich. Unterschiedliche Lichter und Schatten vermischten sich mit dem Bild, das sie sah. Alles begann surreal zu wirken.
"Hier lang!", rief eine tiefe Stimme neben ihr "Appa, sie folgen uns!" sie wand den blick nach hinten, während ihre Beine sie weiter trugen "Wir hängen sie dort vorne ab!" er zeigte in den rechten Gang "dort hinten geht es nach draußen und in die Wälder, dort hängen wir sie ab!" sie nickte und beschleunigte noch einmal. Die Frau neben ihr stolperte und Jae Hee fing sie geschickt auf "Nicht stehen bleiben!" rief sie nach hinten zu den anderen Menschen, die sie soeben befreit hatten "Danke!" wimmerte die Frau und sie liefen weiter "Achtung!" schrie Byeon Ho und warf eine Blende Granate in den Gang hinter ihnen "Augen zu!" schrie Major und blind liefen sie weiter. Ihre Füße kannten die Gänge und Unebenheiten. Sie waren trainiert nie zu fallen "Schneller dort vorne geht es raus! Die anderen warten auf uns!" Major kam an ihre Seite und griff nach ihrer Hand, damit sie schneller rannte. Der Ausgang kam immer näher. Sie konnte bereits die Waldluft und die Fichten riechen.
Das surreale Bild verschwand und zurückblieb die Gegenwart. Immer wieder vermischten sich die Bilder seit sie wach geworden war. Seit sie sich selbst gegenüber gestanden hatte. Alles wirkte plötzlich unreal und doch real. In ihrem Kopf war es still und gleichzeitig unendlich laut "Rechts!" sagte sie und zeigte vor sich in den rechten Gang. Namjoon nickte und lief etwas schneller vor.
Als sie ihren Blick nach hinten wand, wie in ihrer Erinnerung, sah sie wie Jungkook und Jin, Hoseok trugen. Er war noch immer bewusstlos und Blut tropfte von seiner Schläfe herab. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Sie mussten hier dringend weg und ihn versorgen. Sie wusste nicht, was dieses Gefühl war, das sie in sich spürte. Es war beklemmend und ängstigte sie, sobald sie Hoseok ansah. Er hatte so viel für sie getan, er hatte ihr so viel beigebracht. Es war nicht gerecht, dass er leiden musste. Nein, es war ungerecht. Es war nicht richtig!
Zum ersten Mal seit langen entschied sie, dass etwas nicht richtig war, das es Falsch war und es war Okay das sie so dachte, denn keiner würde sie dafür verklangen oder ihr Schmerzen zufügen, so wie in der Vergangenheit. Wieder drangen Bilder mit Erinnerungen an das Sklavenlager in ihr Bewusstsein und zeigten ihr, wie schrecklich es gewesen war. Wie viele Hände sie berührt und vergewaltige hatten.
Die Bilder, die sie sah, machten ihr bewusst, wie normal der Schmerz für sie geworden war, so normal, dass sie ihn nicht mehr wahrgenommen hatte. Doch jetzt spürte sie ihn wieder und doch konnte sie nicht stehen bleiben und sich dem Schmerz ergeben, der in ihrem inneren brannte, den sie musste den Menschen Helfen, die ihr geholfen hatten. Der Ausgang war nicht mehr weit.
"Der Ausgang ist dort!" erklärte sie und ihre Schritte wurden langsamer. Sie waren an einer Treppe angekommen, von der aus es nach oben in den Wald ging "Geht ihr voraus" sagte sie und trat einen Schritt zurück. Ihr Unterleib durchzog ein schrecklicher Schmerz und kurz krümmte sie sich "alles gut?" fragte Suga und streckte die Hand nach ihr aus. Wie von selbst wich ihr Körper vor seiner Hand zurück und sie stolperte erschrocken einige Schritte nach hinten. Aus weit aufgerissenen Augen sah sie Suga an und sein Gesicht vermischte sich wieder mit den unzähligen anderen. Seine Ausgestreckte Hand änderte ihre Form und Größe, wurde zu den dreckigen wärmen Händen, all jener die sie berührt und verletzt hatten "Nein!" wisperte sie und bedeckte ihren Körper. Sie mochte es nicht, sie hatte es nie gemocht! All die Hände die sie berührten.... Die sie beschmutzen. Sie mochte das Gefühl nicht, das unter ihrer Haut kribbelte und sich nicht abwaschen ließ. Dieses Gefühl genauso schmutzig zu sein, wie die Hände der Wärter und Männer, die sie benutzt hatten.
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CLANS ~ Finding Feelings 01 ~BTS J-Hope FF (ABGESCHLOSSEN)
Fiksi PenggemarJae Hee ist eine Sklavin, gemacht in einem sogenannten Sklavenlager, um willenlos zu dienen. Gefühle kennt sie nicht. Erinnerungen an ihr altes Leben hat sie keine. Entscheidungen zu treffen, ist ihr fremd. Das war ihr Leben, an das sie sich erinner...