Let's read zur Geschichte hab ich verlinkt, falls ihr euch die Story lieber anhören wollt ;)
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„Weißt du wo mein Slip vorhin gelandet ist?" fragte Sophie kokett und zwinkerte mir zu. Ich schaute vom Computer Bildschirm auf und lächelte sie an.
„Dort hinten, glaube ich, neben dem Regal" sie angelte sich ihre Unterwäsche und zog sie wieder an. Sie trug eines meiner älteren, ausgeleierten T-Shirts und ihren Slip. Sonst nichts.
Langsam kam sie zu mir und legte einen Arm um mich. Ich lehnte mich gegen ihren Unterarm und schwieg. Seelig dachte ich an die vergangenen Monate mit ihr. Sophie war spitze. Sie war klug, pfiffig, und unglaublich hübsch. Und seit wir mehr als nur Freunde waren, war auch auf sexueller Ebene alles perfekt. Soweit ich das beurteilen konnte jedenfalls.
Ich war so stolz endlich meine erste Freundin zu haben. Ich hatte Mädchen immer gemocht, aber mehr als freundschaftliche Gefühle waren nie aufgekommen. Doch diesmal war es anders. Ich fühlte mich so wohl in Sophies Nähe. Bei ihr konnte ich mich fallen lassen. Und sie nahm mich so wie ich war. Mit all meinen bekloppten Eigenheiten inklusive des Tollpatschigseins, der Unsicherheit und meiner Macke die ich wegen meiner Haare hatte.
„Kommst du nachher mit zu Eriks Party?", fragte sie hoffnungsvoll. „Wäre echt cool wenn du dabei wärst"
„Klar, bin ich dabei", sagte ich und streichelte ihr dabei übers Bein. Sie strahlte mich an.
„Gut, kann ich auch nochmal an deinen Rechner? Ich habe einem Freund versprochen ihm noch ein paar Bilder zu schicken. Du weißt schon, von dem Festival neulich."
„Ja klar" sagte ich und ließ sie an den PC, während ich meinerseits meine Klamotten zusammen suchte.
Ich hörte Sophie im Hintergrund leise tippen. Ich überlegte und sagte dann scherzhaft:
„Sag mal, muss ich mir eigentlich Gedanken machen, dass du nem anderen Typen schreibst?"
Sophie grinste. „Nein eigentlich nicht. Und falls es dich beruhigt: Mik ist schwul. Also steht er sowieso außer Konkurrenz für dich."
Ich grinste zurück und nickte wissend. Doch irgendwie war ich mir nicht sicher ob sie das ernst gemeint hatte. Schwul? So richtig schwul? Nicht, dass ich was dagegen hatte. Soweit ich wusste war niemand den ich kannte schwul oder lesbisch. Und so war das Thema für mich immer irgendwie irreal gewesen, so wie etwas was es nur in Film und Fernsehen gab, aber nicht im echten Leben. Ich behielt meine Gedanken für mich.
Wenig später verabschiedete ich mich von Sophie an der Haustür. Sie wollte nochmal nachhause, duschen und sich für die Party fertig machen, und ich hatte noch eine Hausaufgabe zu erledigen. Sie gab mir einen langen Kuss zum Abschied. Während sie ging sah sie sich immer wieder um, und ich blieb so lange an der Haustür stehen bis sie um die Ecke verschwunden war. Ihr fielen Abschiede immer schwer, auch wenn wir uns in wenigen Stunden wieder sehen würden.
Als ich schließlich geduscht hatte, und meine Klamotten rausgesucht hatte, setzte ich mich an den Rechner, um für den Vortrag zu recherchieren den ich vorbereiten musste. Doch als ich den Laptop öffnete stutzte ich. Offenbar hatte sie den Chat mit ihrem Freund offen gelassen.
Gerade als ich das Fenster schließen wollte kam eine neue Nachricht an.
Mik: Hey Sophie, wieder da?
Ich zögerte. Dann tippte ich eine Antwort.
Dennis: Nein, hier ist Dennis. Sophies Freund. Sie hat den Chat bei mir offen gelassen.
Mik: Achso. Naja, vielleicht kannst du ihr ausrichten, dass ich die Bilder bei mir nicht öffnen kann. Da scheint etwas mit der Übertragung schief gegangen zu sein. Vielleicht kann sie mir die bei Gelegenheit nochmal schicken.
Dennis: Klar, richte ich aus.
Mik: Super, danke.
Dennis: Nimms mir nicht übel, aber ich geh jetzt offline. Muss noch Hausaufgaben machen.
Mik: Quatschi. Du bist ein Boy. Dir kann ich sowieso nichts übelnehmen. ^^
Ich schluckte. Also war dieser Typ wirklich schwul. Und er hatte wohl kein Problem damit, das einer fremden Person gegenüber auch gleich offenzulegen. Oder zumindest anzudeuten. Ziemlich mutig.
Ich suchte eine Weile im Internet nach dem Vortragsthema, speicherte ein paar vielversprechende Quellen ab, und versuchte meinen Vortrag etwas zu strukturieren. Weit kam ich allerdings nicht, da mir dieser letzte Satz von Mik unaufhörlich im Kopf herum spuckte.
Ich ging auf Facebook und suchte nach seinem Namen, der auch in Sophies Chatverlauf angezeigt war. Nun sah ich ein Foto von ihm. Er hatte dunkle, fast schwarze Haare, ein leicht kantiges Gesicht, schmale dunkle Augen und einen lässigen Klamotten Stil. Er sah aus wie ein Junge in meinem Alter eben aussah. Nicht anders. Völlig normal. Natürlich wusste ich, dass nichts Unnormales daran war, schwul zu sein. Doch ein gewisses Klischee hat man nunmal im Kopf, gerade wenn man selbst keinen Vergleich hat. Aber diesem Klischee schien Mik überhaupt nicht zu entsprechen. Im Gegenteil. Er sah gut aus. Nicht weibisch sondern durchaus männlich , und ja, einfach cool. Ich stieß auf sein Geburtsjahr und stutzte etwas. Er war ganze 3 Jahre älter als ich. Nach kurzem Zögern schickte ich ihm eine Freundschaftsanfrage die er nur wenige Minuten später beantwortete.
„Na, fertig mit den Hausaufgaben?", fragte er prompt, via Facebook.
Dennis: Naja, ich bin zumindest etwas weiter gekommen
Mik: Ich habe Hausaufgaben zu Schulzeiten gehasst. Zum Glück habe ich das hinter mir.
Dennis: Da hast dus gut. Studierst du?
Mik: Ich mache eine Ausbildung
Dennis: Auch gut.
Mik: Naja wie mans nimmt.
Dennis: Unzufrieden?
Mik: Ja, aber halb so wild. Wird schon.
Dennis: Darf ich dich was fragen?
Ich zitterte während ich den Satz eintippte. Doch ich konnte nicht anders. Es interessierte mich einfach zu sehr.
Mik: Klar...
Dennis: Stimmt es, dass du schwul bist?
Mik: gg ja das stimmt. Warum fragst du.
Dennis: Ich weiß nicht. Schätze ich bin einfach neugierig. Ich kenne sonst niemanden der schwul ist.
Mik: Ja, du kommst vom Dorf oder? Hier in Berlin ist das nicht weiter ungewöhnlich.
Dennis: Verstehe. Du ich muss jetzt los. Vielleicht schreiben wir morgen nochmal, ja?
Mik: Jederzeit, Denni.
Ich spürte die Hitze in meinem Gesicht, ignorierte sie aber so gut es ging. Dann riss ich mich zusammen und machte mich fertig für die Party.

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More than youthful curiosity - eine Kostory FF
FanfictionMik und Kostas lernen sich zunächst über das Internet kennen. Was als lockere Freundschaft beginnt, wird bald mehr als das. Wie wird Kostas damit umgehen, als er sich eingestehen muss, dass er tatsächlich auf einen Typen steht? (Ich habe mich etwa...