In den nächsten Wochen schrieben wir viel. Wir erzählten uns von unsrem Alltag, der Arbeit und stellten Überlegungen an, wie machen Serien wohl weiter gehen würden, die wir beide gerne sahen. Ich fühlte mich ihm endlich wieder näher, obwohl wir beide ein Thema stets vermieden. Uns. Wir redeten oder schrieben nie darüber was vorgefallen war, und dass dies nun sein Ende gefunden hatte. Nicht dass ich es nicht versucht hätte. Doch immer wenn ich andeutete, dass ich gerne nochmal mit ihm darüber sprechen wollte, blockte er ab.
Das Gefühl als Mik endlich wieder vor mir stand, riss mir fast den Boden unter den Füßen weg. Ich stand am Bahnhof (ich war diesmal ohne meine Mutter gekommen, um ihn abzuholen) und sah Miki auf mich zukommen. Konnte es sein, dass er noch besser aussah, als sonst? Ich konnte meine Augen nicht von ihm abwenden. Meine Hände wurden schwitzig.
Jetzt stand er endlich vor mir.
„Hey, De..."
Ohne ein Wort zu sagen, zog ich ihn an mich, was ihm kurz die Sprache verschlug. Ich hielt ihn einfach fest an mich gedrückt, vergaß den Rest der Welt um mich herum. Als er mich vorsichtig aber bestimmt von sich weg schob, war ich enttäuscht. Ich hatte gehofft alles Unausgesprochene in diese Umarmung legen zu können, aber ohne Worte kam ich da wohl nicht mehr raus.
„Schön dich zu sehen, Kleiner", Miks Hände lagen immer noch auf meinen Schulter, hielten mich eine Armlänge von ihm entfernt.
„Oh man, ich freue mich so, dass du da bist! Ich habe dich so vermisst!" rief ich aus, und Mik legte mir schnell einen Finger an die Lippen.
„Lassen wir das, okay?" sagte er leise. Ich seufzte. Das würde schwieriger werden, als ich es mir erhofft hatte.
Im Prinzip hatten wir nicht viel Zeit zusammen. Es war bereits fast Abend, und morgen früh würde Mik schonwieder abreisen, also hatte ich nicht viel Zeit anzusprechen, was ich sagen wollte. Doch wie sollte ich es anstellen?
„Hey, Denni, mach mir auch noch mal so nen Drink, ja?", sagte Mik schon deutlich angeheitert. Ich grinste. Der Abend war anders verlaufen als ich ihn geplant hatte. Besser. Viel besser. Ich nahm die fertigen Drinks, und lief zurück ins Wohnzimmer, wo Mik schon auf mich wartete. Er nahm mir das Glas ab, prostete mir zu und wir tranken.
„Also, was ist dann passiert?", fragte ich gespannt, und boxte Mik freundschaftlich gegen die Schulter. Er erzählte gerade von einem Projekt was er mit seinem Kumpel Ali plante. Eine Animationsserie, zu der es schon das eine oder andere Planungstreffen gegeben hatte.
Mik erzählte und erzählte und ich sah ihn dabei von der Seite her an, ganz fasziniert von seinen Gesichtszügen und vor allem von seinem Lächeln. Ich liebte dieses sorglose Grinsen.
Ich lehnte mich gegen seine Schulter, und zum ersten Mal an diesem Abend, beendete er diesen Körperkontakt nicht subtil nach wenigen Sekunden.
Ich hatte mich dazu gezwungen entspannt zu bleiben, hatte mich aus meiner krampfigen Stimmung befreit, und fühlte mich jetzt unglaublich wohl dabei, einfach hier zu sitzen und mit Mik zu quatschen, rumzualbern und zu trinken.
„Wie läuft es bei dir so?", fragte Mik mich irgendwann. Seine Hand verirrte sich auf mein Knie, was mich lächeln ließ.
„Ich habe bald ne Fortbildung in Berlin. Und sonst passt es schon.", sagte ich locker.
„Da bist du ja ganz bei mir in der Nähe.", stellte er fest. Ich nickte stumm. „Vielleicht... Vielleicht können wir uns dann ja mal sehen." sagte er vage.
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More than youthful curiosity - eine Kostory FF
FanficMik und Kostas lernen sich zunächst über das Internet kennen. Was als lockere Freundschaft beginnt, wird bald mehr als das. Wie wird Kostas damit umgehen, als er sich eingestehen muss, dass er tatsächlich auf einen Typen steht? (Ich habe mich etwa...