Wir beide und der Rest der Welt

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Am Morgen wurden wir von meiner Mutter geweckt, die uns zum Frühstück rufen wollte.

Sie klopfte an die Tür, bis ich ihr versprach, dass wir wach, und quasi auf dem Weg nach unter waren. Verschlafen guckte ich zu Miki, der selig grinste.

„So gute Laune, am frühen Morgen?", fragte ich verschlafen.

„Ach, ich freue mich nur grade, dass wir diesmal mehr als einen Tag zusammen haben. Dann können wir noch ein paarmal so aufwachen. Das macht mich irgendwie glücklich grade" sagte Mik, mit einem so niedlichen Blick, dass ich ihn einfach küssen musste. Es wurde ein sehr, sehr süßer Kuss. Ganz sanft, zart und voller Gefühl.

Nach dem Frühstück, halfen wir meiner Mutter mit dem Abwasch und machten uns dann auf in den Park um Inliner zu fahren. Da ich zwei Paar hatte, konnte ich Mik welche abgeben, und so rollten wir durch die kühlen Schatten der Bäume und hatten eine Menge Spaß.

Einen Moment lag, dachte ich daran, einfach nach seiner Hand zu greifen, denn ich stellte es mir schön war, einfach Hand in Hand durch den Park zu ‚fliegen'. Doch daraus wurde nichts. Ich war einerseits zu tollpatischig dafür, denn vermutlich würde ich stolpern und dann nicht nur mich auf die Klappe legen, sondern Mik gleich mit über den Asphalt ziehen und andererseits hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, wir würden möglicherweise jemanden treffen den ich kannte.

Dieses Gefühl, war nicht ganz unbegründet, wie sich bald darauf herausstellte, denn wir trafen zufällig ein paar Freunde von mir, und ich stellte ihnen Mik vor. Unterbewusst stellte ich mir vor, wie das Gespräch wohl verlaufen würde, wenn ich Mik nicht als einen Freund, sondern meinen Freund vorstellen würde. Doch dieser Gedanke versetzte mich so in Panik, dass ich ihn gleich wieder wegschob.

Wir setzten uns zu Erik, Laura und den anderen, und redeten eine ganze Weile. Erik war seit der Grundschulzeit einer meiner besten Freunde, er hatte im letzten Jahr ein Auslandsjahr in Neuseeland gemacht und war nun endlich wieder da.

Mik, als Neuer in der Runde wurde ein wenig darüber ausgefragt was er so machte, und natürlich stieß seine YouTube Aktivität auf Aufmerksamkeit. Erik suchte gleich seinen Kanal und eher wir uns versahen, guckten wir einige von Mikis Videos, was Mik anscheinend etwas unangenehm war.

„Die sind doch wirklich gut!", sagte Erik anerkennend. „Das finde ich eben auch!", stimmte ich ihm zu.

„Da stehen bestimmt einige Mädels auf dich", sagte Erik und zwinkerte ihm zu.

„Keine Ahnung, vielleicht", sagte Mik und zuckte mit den Achseln. Erik grinste. „Kannst mir nicht erzählen, dass du das noch nie genutzt hast, um eine abzuschleppen!", sagte er mit einem anzüglichen Grinsen.

„Lass gut sein, Erik", sagte ich zu ihm, und boxte ihm an die Schulter.

„Wieso denn? Ich finde das einfach nur interessant. Laura, dich stört das Thema nicht, oder?" fügte er hinzu, als ginge es hier um sie.

„Ich steh einfach nicht auf Mädels, okay?", sagte Mik ruhig. Erik verschlug es kurz die Sprache, was Mik witzig zu finden schien. „Aber keine Angst, es gibt da auch ein paar heiße Typen, die darauf anspringen", fügte er hinzu. Unsere Blicke streiften sich kurz.

„Okay, krass das hätte ich jetzt nicht gedacht", sagte Erik schließlich. „Sorry, war blöd von mir", fügte er hinzu, was mich positiv überraschte.

Erik ließ sich nichts anmerken, und sprach ganz normal weiter mit Mik, genau wie alle anderen auch. Aber was er wirklich davon hielt, das musste ich noch rausfinden.

Um die Mittagszeit gingen wir alle zusammen zum Nahegelegenen Dönerladen. Ich brachte nur kurz die Inliner nachhause, und traf mich dann mit den anderen direkt im Laden. Während Miki kurz auf dem Klo war, nutzte ich die Gelegenheit Erik nochmal auf das Thema anzusprechen.

More than youthful curiosity - eine Kostory FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt