Kapitel 10 : Maybe..Maybe Not!

384 14 0
                                    

Genau weiß ich nicht, was auf mich zu kommen wird. Dennoch kann ich es mir vorstellen, da es mehrere Möglichkeiten gibt, dennoch sollte ich mich auf das schlimmste einstellen, damit ich gefasst wirken kann. Ich muss mich zusammenreißen, damit ich sie nicht angehe, falls es so wird, wie ich es befürchte.

Komm her, probier es aus. Nimm dir ein Stück und gib nicht auf, Babe. Strahl weiter so, pfeiff einfach einmal drauf. Du musst den nächsten Schritt machen und zeig mir, wo wir stehen können!

~

Der Wecker plärt laut los, weil ich wahrscheinlich am Abend zuvor vergessen habe diesen leiser zu stellen. Vor Schreck falle ich aus dem Bett, mein Herz schlägt schnell. Seufzend nehme ich mein Handy an mich und schalte den Wecker mit einer Handbewegung aus. Ich lehne mich gegen das Bett, lasse meinen Kopf zurück fallen. Nur noch eine Stunde und dann weiß ich es endgültig. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanke, aber wie sollte ich auch nicht? Eingestehen musste ich mir schon, dass ich einfach viel zu eifersüchtig bin, dass ich Kontrolle haben möchte, aber auch nur, weil ich mir selber noch nicht eingestehen möchte, dass es vorbei ist - sein könnte.

Diese Gedanken stieß ich dennoch bei Seite und stehe auf, um dann duschen zugehen. Danach putzte ich Zähne und holte mir Klamotten aus meiner Tasche. Eine beige Jeans und dazu ein weißes Shirt. Meine Haare style ich mir aus meinem Gesicht. Schnell hole ich noch mein Handy und die Autoschlüssel und los kann es gehen. Eine Autofahrt kam mir wahrscheinlich noch nie länger vor. In mir drinnen dreht sich alles, als hätte ich mein erstes Date und vielleicht endet es am Ende auch so, was ich nicht denke, aber dies lässt mich wenigstens für millisekunden etwas besser fühlen.

Schweratmend bleibe ich vor ihrem Haus stehen, als wäre ich einen Marathon gelaufen.

Wann war ich überhaupt das letzte Mal hier?

Die Tür öffnet sich von alleine und Holy kommt auf mein Auto zugelaufen. Sie trägt eine einfache engere Jeans mit einem dunkel blauen T.Shirt, welches drei Knöpfe vor dem Dekolleté hat. Sie öffnet die Tür und setzt sich neben mich. "Hey.", sagt sie leicht lächelnd, schnallt sich mit dem Anschnaller an. "Wollen wir zu diesem See?", frage ich unsicher. "Da wo wir reden können.", sagt sie und nickt dann. Schweigend fahre ich los. Es ist erschreckend, denn nur sie weiß, was passieren wird.

Ich schweige, sie schweigt und eigentlich wollten wir reden. Ungeduldigt fummelt sie an ihrem Armband herum, was mich sichtlich nervös macht. Leise ertönt die Musik durch das Radio und dies machte es alles nicht besser. Sam Smith - Stay With Me. Wenn du das Lied kennst, dann weißt du, was ich meine! Es hätte nicht länger dauern können, bis wir ankommen und ich das Auto auf einem nahegelegenden Parkplatz parke. Gemeinsam gehen wir einen kleinen Weg entlang. Meine Hände habe ich in meinen Taschen vergraben, mein Kopf gesenkt. Ihr scheint es nicht anders zuergehen, da sie nach den passenden Worten sucht.

"Also.", räuspert sie sich. "Ich weiß nicht, wie ich dir das alles sagen soll.", fängt sie an. "Versuch es einfach. Ich kann es mit Sicherheit verstehen."-"Das bezweifel ich nicht. Aber du musst mir versprechen, dass du dazu auch etwas sagst, etwas sinnvolles, was uns weiter bringt.", seufzt sie und benutzt das erste Mal, das Wort uns. Ich atme tief ein, um die jetzigen Worte genau verarbeiten zu können.

"Erst mal sollte ich mich wohl entschuldigen, für all das, was ich zu dir gesagt habe, was ich dir an den Kopf geworfen habe, nur damit du mich in Ruhe lässt. Es war nicht richtig, es dir auf diese Art und Weise zu zeigen, oder es dir so zu sagen. Ich hätte gleich mit dir reden sollen, dass ich einfach Zeit brauche, dass mich jeder weitere Kuss einfach überfordert hat." Eine kleine Pause. Erleichtert atmet sie aus, als hätte sie das schwerste überstanden. "Ich habe die Zeit mit dir genossen, ob wir gestritten haben, oder nicht und ich hoffe, dass du das weißt." Sie schaut zu mir hoch. "Nur es ist so, dass ein Jahr vergangen ist und mir kommt es so vor, dass es dieses Jahr nie für dich gegeben hat. Du kommst und bringst alles durcheinander. Ich habe genau so viel dazu beigetragen, aber wir sind älter geworden und meine Sichtweisen haben sich geändert. Ich habe Angst, dass du wieder gehst, dass es alles wieder schwerer wird. Einen solchen Abschied würde ich nicht noch einmal verkraften.", seufzt sie. "Du bist mir wichtig, als Freund, als alles. Und du sollst einfach nur wissen, dass ich einfach mal wieder überreagiert habe und es hauptsächlich mit meiner Angst zutun hatte. Dazu die Wette, die aber schon lange nicht mehr Hauptpunkt ist."-"Ist es nur das?", frage ich. "Nein.", sagt sie. "Was noch?" Meine Stimme weich, gespannt, auf das was kommt. "Ich habe nicht mit Matt geschlafen. Das war eine Lüge, eine dumme Lüge. Es tut mir Leid. Ich wollte das alles wirklich nicht."-"Du musst dich nicht entschuldigen. Ich muss mich entschuldigen, für alles, was ich bis jetzt getan habe. Dass ich dir keine Zeit gelassen habe, dass ich nur wollte, dass es wieder besser wird. Ich habe es bestimmt nicht mit Absicht gemacht. Ich wollte nur wieder mit dir reden können. Das ist das, was ich die ganze Zeit über vermisst habe.", sage ich. "Wieso bist du nicht sauer, wegen meiner Lüge?" Sie schaut mich verwundert an. "Weil ich es wusste, aber es von dir hören wollte."-"Hätte ich mir auch denken können.", lacht sie.

Good Boy StylesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt